| 14 | Chad, Chad, Chad ✅

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kayleen

"Ihr habt was?", wollte Jupiter ungläubig wissen, während ich mir meine Kapuze tiefer ins Gesicht zog. "Und was ist danach passiert?" Ich schaute mich in der Cafeteria um, damit Dante nicht plötzlich auftauchte und mitbekam wie ich meiner besten Freundin über ihn erzählte.

"Als ich aufgewacht bin, war er schon wach und ist dann am Baum neben meinem Fenster hinuntergeklettert.", erzählte ich ihr leise und aß meine Pommes. "Und warum verhälst du dich komischer als sonst?" Empört schnappte ich nach Luft und bewarf sie mit einem Papierkügelchen.

"Ich verhalte mich nicht komisch! Ich hab bloß Angst, dass es zwischen uns irgendwie komisch wird und er keine Lust mehr auf mich hat.", gestand ich meine Zweifel, was Jupiter die Stirn runzeln ließ.

"Glaub mir, das, was du für ihn getan hast wird ihm sehr viel bedeuten und er wird nur noch mehr Lust auf dich haben. Apropro Dante, er kommt gerade." Augenblicklich verschluckte ich mich an meiner Cola und hustete mir die Seele aus dem Leib. Körper, what the fuck?

"Alles in Ordnung, Kayleen?" Dante ließ sich neben mich nieder, beobachtete mich mit einem intensiven Blick. Oh man, wieso schaute er mich so an? Hatte ich etwas im Gesicht? Ich hob die Daumen als Antwort und beruhigte mich dann.

"Morgen, Jupiter.", begrüßte er auch meine beste Freundin, die bloß ihre Hand hob. Das war das erste Mal seit langer Zeit, dass sie wieder hier in der Cafeteria saß.

"Freust du dich schon auf das Essen heute?", zog er mich mit einem Grinsen auf, woraufhin ich demotiviert zu ihm schielte. "Ugh, das wird so peinlich.", murmelte ich an mich selbst gerichtet und schob mir ein Pommes in den Mund. "Dafür will ich auch deine Brüder kennenlernen!" Er zuckte mit den Schultern. "Sicher."

Gespannt beobachtete Jupiter uns, woraufhin ich ihr erneut eine Papierkugel an den Kopf warf. "Bist du noch müde?" Er schüttelte den Kopf. "Ich glaube, der Koffein fängt erst jetzt an zu wirken." Das typische Grinsen legte sich auf seine Lippen, als sein Blick auf mich fiel. "Gut geschlafen?"

Ich summte. "Sehr." Wir prusteten beide los, als wir uns in die Augen sahen. "Ohje.", kam es seufzend aus Jupiter, die hinter uns sah, wo Chad gerade auf uns zukam. Sein Blick war auf Jupiter gerichtet, die unbeeindruckt ihre Pommes aß. "Erst versteckt du dich vor mir nachdem du mir in die Eier trittst und jetzt-" "Chad, Chad, Chad. Ich verstecke mich vor allem, aber nicht vor dir.", unterbrach meine beste Freundin ihn mit einem höhnischen Blick.

"Pass auf, wie du mit mir sprichst!" Ich schaute zu Dante, der sichtlich genervt von Chad war, doch er wollte Jupiter nicht unterbrechen und hielt sich vorerst zurück. "War's das? Ich würde mein Essen gerne noch genießen.", sprach sie bitter und blendete ihn völlig aus.

"Du siehst aus als würdest du Rosinen mögen.", teilte ich ihm nachdenklich mit, woraufhin er verdutzt zu mir sah. Gerade als er mir wahrscheinlich irgendeine Beleidigung an den Kopf werfen wollte, mischte sich Dante an.

"Wenn du es wagst auch nur irgendetwas schlechtes über sie zu sagen, dann hast du ein verdammt großes Problem.", sagte er mit ruhiger Stimme, doch ein drohender Unterton schwang mit.

Chad starrte ihn sprachlos an, bis er seine Hände zu Fäusten ballte. Mir war nicht wirklich klar warum Dante mich in Schutz nahm, doch es gefiel mir. Vielleicht tat er es, weil ich mich gestern um ihn gekümmert hatte?

"Wie lange willst du hier noch rumstehen?", fragte Jupiter augenverdrehend und erhob sich, um aus der Cafeteria zu gehen. Baff schaute Chad ihr hinterher und blickte dann wieder zu uns. Ich winkte ihm zu und drehte meinen Kopf zu Dante, der Chad gar nicht aus den Augen ließ.

Ich drehte sein Gesicht zu mir und grinste zufrieden. "Oh, meine Eltern denken, dass wir ein Paar sind. Ich habe ihnen versucht zu erklären, dass wir nur Freunde sind, aber das hat mir nicht geholfen.", erzählte ich ihm und atmete laut aus.

Er legte den Kopf schief und verkniff sich ein Grinsen. "Das wird sehr lustig.", freute er sich und erhielt dafür einen Klaps auf den Hinterkopf. Arschkrüppel. "Hör auf so motiviert zu sein. Meine Mutter soll doch verstehen, dass wir Freunde sind." Verstehend nickte er, verlor sein Schmunzeln aber nicht.

Chad war mittlerweile verschwunden. "Wieso willst du es ihr verheimlichen? Wir wissen beide, dass du auf mich stehst.", neckte er mich und wich meinen Schlägen aus. Frustriert verschränkte ich die Arme, weshalb er zu mir rutschte und mich an seine Brust zog.

"Nicht böse sein, Kayleen. Wir können es ihnen erzählen, wenn du dich bereit fühlst." Lachend hielt er meine Hände fest und rutschte etwas weg, da ich ihm in den Arm beißen wollte. "Nicht in der Öffentlichkeit, Kayleen." Ich war kurz davor meinen Kopf gegen den Tisch zu schlagen.

Meine Gedanken schweiften zu gestern Abend. Ich hob den Blick und sah in seine dunkelblauen Augen, die mir den Atem rauben. Goddamn. "Du bist so schnell eingeschlafen." Er nickte und stützte sein Kinn auf meinem Kopf ab. War er wirklich so groß?

"Dich in meinen Armen zu halten hat mich zum Einschlafen gebracht.", gab er monoton von sich, als wäre es das Normalste, was man sagte. Er war immer so süß, ohne es einmal zu bemerken. "Aww. Dann weiß ich schon, was ich machen werde, wenn das wieder passiert."

"Ist zwischen dir und Hunter alles wieder in Ordnung?", wollte ich nach einer kurzen Stille neugierig wissen, weshalb er mich losließ und kaum merkbar nickte. Genau wo wir vom Teufel sprachen kam er gerade auf uns zu und ließ sich vor uns auf die Bank fallen.

"Ihr beide müsst mir einen Gefallen tun.", kam er direkt auf den Punkt und schaute zwischen uns hin und her. "Wir werden nicht auf diese zwei Monster aufpassen!", warf Dante sofort ein und sein Bruder schaute ihn verzweifelt an. "Wieso nicht? Sie bleiben nur am Sonntag für zwei Stunden und ich muss etwas erledigen. Komm schon, Dante!" Dieser schüttelte stur den Kopf.

"Ich mach's.", sagte ich. Hoffnungsvoll funkelten seine Augen und er grinste mich breit an. "Dafür schulde ich dir was, Blondie.", kam es noch von ihm, bevor er aufstand und ging. "Wieso hast du zugesagt? Diese Kinder werden dir jeden Nerv rauben." Ich winkte ab. "Ich musste einmal auf einen Esel aufpassen, der mich andauernd angreifen wollte, also überlebe ich es schon."

Unzufrieden wendete er den Blick ab. "Gut, du passt auf die Kinder auf und ich passe auf, dass du nicht stirbst." Ich grinste. Es war echt niedlich, wie er andauernd auf mich aufpasste. Und das auch noch freiwillig.

"Hört sich doch ganz toll an.", säuselte ich und fütterte ihn mit meinen Pommes. Belustigt schaute er mir dabei zu und ließ es still über sich ergehen. Ich hatte ihn bisher noch nie gehört, wie er sich ein einziges Mal beschwert hatte.

Sogar wenn ich ihn von einer Klippe stürzen würde, würde er sich kein einziges Mal beschweren.

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Before I Met YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt