kayleen
"Das ist ein tolles Abschiedsessen." Zustimmend nickte Dante und aß bereits seine gefühlt zwanzigste Waffel. Ich lehnte mich zurück und schloss meine Augen. Nun war ich bereit zu sterben. "Hast du schon eine Idee was wir gegen unser kleines Problem tun können?", wollte ich hoffnungsvoll wissen und suchte irgendein Zeichen von Hoffnung in seinem Blick.
"Schon seit wir hier sitzen.", erwiderte er bloß und stopfte sich seine Waffel in den Mund. Seelenruhig holte er sein Handy heraus und wedelte damit in der Luft herum.
"Du hast mich die ganze Zeit angelogen?" Schamlos nickte der Idiot. Diese Situation schien für ihn wohl ziemlich lustig zu sein, da er wie ein Bescheuerter grinste. "Ich hatte eben Hunger und wollte Gesellschaft."
Zugegeben, das war eigentlich eine schlaue Idee. Eigentlich. Nicht, wenn man Angst hatte als Obdachloser zu enden. "Wie wäre es, wenn du mich einfach gefragt hättest?" Dante zuckte bloß mit den Schultern und lehnte sich nach hinten.
Während ich auf Dantes Handy schaute wie wir zu Jupiters Adresse gelangen konnten, setzte sich Dante neben mich und schaute mir dabei zu. "5 Minuten von hier entfernt.", murmelte er in sich hinein und tippte dabei mit den Fingern auf dem Tisch herum. Ich biss mir nachdenklich auf die Lippe und schaute dann entschlossen zu Dante. "Das schaffen wir doch bestimmt."
Netterweise ging Dante, um zu bezahlen und ich stöbere in seinem Handy herum. Ich schoss einige Fotos von mir und tippte meine Nummer in sein Handy ein. Dann speicherte ich mich als Kayley ein und legte das Handy auf den Tisch.
Genau in dem Moment kam Dante, schnappte sich sein Handy und nickte nach draußen. Ich lächelte unschuldig und folgte ihm hinaus. Draußen hüllte uns der kühle Nachtwind ein und eine Gänsehaut legte sich auf meine nackten Arme.
Dante trug selber nur ein Shirt, also konnte er mir keinen Hoodie geben, wie in all den Filmen und Büchern. "Beeilen wir uns.", brummte er müde und zog mich an sich.
"Deine Arme sind arschkalt.", murmelte er und blieb stehen. Ein entschlossene Grinsen bildete sich auf seinen vollen Lippen. "Wenn ich dich auf dem Rücken trage kannst du deine Arme in mein Shirt geben und so ersparst du dir das Gehen. Ist das okay für dich?" Nachdenklich musterte ich ihn und nickte dann.
Einige Sekunden später trug er mich Huckepack durch die Straße, während ich meine Arme so gut es ging in die vordere Öffnung seines Shirts legte. Dabei berührten meine Hände seine warme und harte Brust.
Falls das ein Traum war, wollte ich nie wieder aufwachen. "Dafür, dass wir uns kaum kennen, hast du nettere Dinge getan, als meine beste Freundin in sechzehn Jahren." Daraufhin lachte Dante und ich spürte das Vibrieren seiner Brust. Damn.
"Gut, ich denke wir sollten uns irgendwie kennenlernen. Meinen Namen kennst du schon, ich bin sechzehn Jahre alt und habe drei ältere Brüder. Einer davon ist mein zweeigier Zwillingsbruder. Merkt man aber kaum, da er die Augen meiner Mutter geerbt hat und ich von meinem Vater. Außerdem hat er einen sehr speziellen Charakter, auf den ich nicht wirklich stolz bin.", erzählte er und ich hob erstaunt die Braue.
Er war der Jüngste von vier Brüder. Noch dazu hatte er einen Zwillingsbruder? Das hörte sich wirklich anstrengend an, obwohl er so ruhig und humorvoll war.
"Okay, jetzt bin ich dran. Ich bin sechzehn und habe keine Geschwister. Meine beste Freundin Jupiter hast du ja schon gesehen, aber auch wenn sie manchmal anstrengend ist gehört sie zu meinem Leben. Wir kennen uns schon seit unserer Geburt, obwohl sie eine Woche früher als ich geboren ist. Seitdem sind wir unzertrennlich und halten unsere Freundschaftsgruppe klein, weil Jupiter keine wirklich soziale und menschenfreundliche Person ist und ich für viele verrückt bin. Du hast Glück, dass sie dich anscheinend leiden kann, weil sie normalerweise mit niemandem redet, sondern schreit und diskutiert. Ein weiterer Grund warum uns Leute nicht mögen." Sie war nur freundlich, wenn Reece in der Nähe war.
Dante prustete und ich legte meinen Kopf auf seine Schulter. Gott, das war so bequem. Ich könnte so einschlafen. "Da habe ich wohl großes Glück." Ich summte als Antwort. "Ist es nicht anstrengend mit drei Brüdern?" Mein neuer bester Freund ließ sich Zeit beim Antworten.
"Es ist eigentlich ganz okay. Mein ältester Bruder ist so gut wie nie Zuhause, weil er die Firma meines Vaters übernommen hat und der zweitälteste kümmert sich sozusagen um mich und meinen Zwillingsbruder. Er ist aber oft auch nicht da, weil er für die Uni lernt oder dort ist. " Dante legte eine kurze Pause ein und sah sich dann um.
"Wow.", nuschelte ich und seufzte. Ich hakte nicht wegen seinen Eltern nach, da ich nichts gutes befürchtete und ihn nicht traurig oder sonstiges machen wollte. "Danke fürs Tragen." Mit einem Schmunzeln nickte er und ging einen Schritt zurück. "Wir sehen uns am Montag in der Schule.", verabschiedete ich mich und winkte ihm zu.
Er hob die Hand, drehte sich allerdings nicht um. Ich runzelte die Stirn. "Ich warte bis du drinnen bist. Vielleicht wirst du entführt oder so, bevor du die Tür erreichst."
Amüsiert verdrehte ich meine Augen und drehte mich um. Als ich bei der Tür ankam schaute ich nach hinten und lächelte ein letztes Mal, bevor Dante sich nun umdrehte und in der Dunkelheit verschwand.
Bevor ich auch nur klopfen konnte öffnete mir Jupiter die Tür und zog mich hinein. "Hi?" Jupiter zerrte mich zum Sofa und musterte mich abwartend. "Erzähl schon. Ich bin wach geblieben, weil ich zu ungeduldig bin und unbedingt hören wollte, wie dein Liebesleben läuft."
Deshalb verhielt sie sich also wie eine Irre. "Dante und ich sind Freunde. Ab heute werden wir drei beste Freunde-" "bis ihr euch ineinander verliebt und ich das fünfte Rad am Wagen bin.", beendete sie meinen Satz und erhob sich.
"Toll, ich habe eine Stunde gewartet, nur damit du mir das erzählst? Gute Nacht, ich gehe jetzt schlafen." Deutlich genervt seufzte sie und stand auf. Ich schüttelte den Kopf und lief in die Küche.
Abgesehen vom Verirren und der Poolparty war das der beste Tag meines Lebens.
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Before I Met You
Roman d'amour"she's like a sunflower and he's like the sun. Whenever he touches her, she blooms." ° ° ° ° "Wir brechen bei dir Zuhause ein?", hakte ich verwirrt nach, doch Dante schaute sich suchend um. "Wir brechen nicht ein. Ich habe bloß meinen Schlüssel ver...