Before I Met You

| 44 | die Vergangenheit ✅

dante

(⚠️TW⚠️: häusliche Gewalt/ sensibler Inhalt)

° ° °

Zwölf Jahre zuvor

Es war laut im Auto. Meine großen Brüder jammerten alle, da ich vorne saß. Mit einem Grinsen sah ich aus dem Fenster und drehte mich energisch zu Dad, der mit müden Augen nach vorne sah.

"Dad, Dad!", rief ich aufgeregt und rüttelte an seiner Schulter. "Dante, lenk deinen Vater nicht-" "Lass ihn einfach!", fuhr mein Vater Mom an und sein Blick wurde zornig.

Nichtsahnend rüttelte ich weiter an ihm und kicherte, als Damen sich die Augen zuhielt. Ich schnallte mich ab, woraufhin Alec mir den Gurt wieder umlegen wollte, doch ich schüttelte unzufrieden den Kopf.

"Will nicht.", murrte ich und streckte ihm meine Zunge entgegen. "Dante!" Hunter lehnte sich vor und schenkte mir einen bösen Blick. "Du wirst dich verletzen!"

Ich schüttelte grinsend den Kopf. "Es ist so langweilig.", jammerte ich und drehte mich nach hinten. "Mom, Mom! Kann ich mit Dad morgen mitgehen? Er hat gesagt, dass er dort Spaß hat!"

Mom lächelte nicht. "Bleib Zuhause, Schätzchen." Schmollend drehte ich mich wieder weg. "Ich will auch Spaß haben. Damen will nie mit mir spielen, er mag mich nicht-"

"Du bist nervig, deswegen spiele ich nicht mit dir.", unterbrach er mich mürrisch, was mich empört nach Luft schnappen ließ.

"Ich bin nicht nervig!", entgegnete ich schrill und sah zu, wie Hunter mich nachäffte. Er war so gemein zu mir.  "Ein bisschen.", gab ich zu und kicherte.

Ich rüttelte wieder an Dad, doch er regte sich nicht. "Dad schläft.", merkte ich verwirrt an und sah zu meiner Mutter, die panisch die Augen aufriss.

Das Lenkrad hielt er nicht mehr fest. Fuhr das Auto von alleine? Das war total cool! Ich erhob mich auf dem Sitz, da meine Beine schmerzten.

"ANSCHNALLEN!", schrie Mom mich hysterisch an, doch ich war zu überfordert. Wieso schrie sie denn? Das Auto fuhr doch von alleine, sie musste sich keine Sorgen machen.

Ohne Vorwarnung krachte das Auto urplötzlich gegen einen dicken Baum. Ich flog gegen die Scheibe, mein Kopf traf auf das Glas, was zersplitterte.

Blut floss aus meinem Kopf, ich wurde panisch. Hysterisch wollte ich mich bewegen, doch es gelang mir nicht. Die Stimmen verblassten. Wieso hörte ich nichts?

Es tat weh, aber ich konnte nicht schreien. Ich war so müde. Mein Kopf pochte, ich wollte weinen. Die Glascherben auf mir bohren sich in meine Haut und verbreiteten noch mehr Angst in mir.

Würde ich sterben? Ich wollte nicht sterben. Meine Brust schmerzte, es tat weh zu atmen. Keuchend japste ich nach Luft, doch meine Sicht verschwand.

Ich wollte nicht tot sein! Nein, nein, nein, nein! Mom würde mir helfen. Sie half mir immer. Richtig? Sie würde mich nicht sterben lassen, nein das würde sie nie tun.

° ° °

Neun Jahre zuvor

"Mom!", schrie ich schluchzend und hielt mir die Hände schützend vor das Gesicht. Dad hatte wieder Drogen genommen und zerstörte alles, da Mom das Geld versteckt hatte.