| 12 | Planänderung ✅

471 21 1
                                    

kayleen

"Pst!" Gezielt warf ich ein Papierkügelchen auf den Braunschopf. "Pst, Dante!", flüsterte ich erneut und dieser erwachte aus seinem Halbschlaf und drehte seinen Kopf zu mir. Ich grinste wie eine Irre. "Komm in fünf Minuten in den Flur.", befahl ich ihm mit leiser Stimme und fragte die Lehrerin, ob ich kurz auf die Toilette gehen dürfte. Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen verließ ich den Klassenraum mit meinem Rucksack und lehnte mich an die Wand.

Nach einigen Minuten trat Dante aus der Tür und warf mir einen fragenden Blick zu. Zum Glück hatte er keinen Rucksack heute gehabt, sonst wäre das nun etwas kompliziert. Er sah wirklich müde aus, als hätte er kaum geschlafen. "Komm!", hetzte ich ihn aufgeregt und zog ihn am Arm mit mir mit. Wie bereits geplant warteten Jupiter, Robin und Eve draußen. Ein Blick auf den Blauäugigen zeigte, dass er völlig verwirrt war und hilflos zu mir sah. Cute.

"Wir gehen jetzt essen.", erklärte ich ihm enthusiastisch, was er schmunzelnd hinnahm. "Und die zehn Minuten hättest du nicht warten können, bis die Stunde vorbei ist?" Heftig schüttelte ich den Kopf und zog ihn zu den drei Mädchen.

"Oh, das sind Robin und Eve, wir haben uns gestern auf der Party kennengelernt." Eve begrüßte Dante direkt mit einem freundlichen Lächeln, wobei Robin ihm einfach nur zunickte und bereits zur Busstation lief.

Hyperaktiv zog ich Dante hinter mir her und summte fröhlich. "Was ist los, Dantchen?", schmollte ich. Er wich meinem Blick aus, es war wohl ernster als gedacht. Augenblicklich hielt ich an und drehte mich zu ihm. Seine Miene war undurchschaubar. "Hm?", brummte er nur mit zusammengezogen Augenbrauen und rieb sich seine Augen.

"Lächeln.", murmelte ich und legte meine Finger auf seine Mundwinkel, um diese hochzuziehen, was ihn sogar zum Schmunzeln brachte. "Kayleen-", fing er an und brach den Augenkontakt ab. "Tut mir leid, dass ich nicht so motiviert wie du bin."

Er wirkte so niedergeschlagen davon, dass er meine Freude nicht teilen konnte. Oh man, dieser Typ war aus purem Gold. "Hey, es ist okay. Willst du, dass wir erstmal zu dir gehen und du dich erstmal ausruhst? Wir können auch zu mir."

Er schüttelte sofort den Kopf. "Nein, wir gehen essen." Ich legte den Kopf schief. "Ich gehe Jupiter kurz Bescheid sagen, dass wir nicht kommen, warte du hier.", meinte ich entschlossen und gerade als ich mich umdrehen wollte griff er nach meinem Handgelenk und zog mich zurück.

"Kayleen, ich kann nicht zulassen, dass du wegen mir deinen Freunden absagst. Ich fahre einfach alleine nach Hause und du gehst schön essen, okay?" Der ernste Ausdruck in seinem Gesicht wechselte zu einer erschöpften Miene. Wieso ließ er nicht zu, dass ich für ihn da war, wenn es ihm nicht gut ging?

"Nein.", widersprach ich ihm. "Du wirst mich nicht überzeugen können dich alleine nach Hause fahren zu lassen. Warte hier." Unzufrieden musterte er mich und ließ mein Handgelenk los.

Er machte sich zu viele Gedanken um mich, ohne an sich selbst zu denken. Ich rannte zu Jupiter, Robin und Eve, die bereits neugierig zu uns geschaut hatten. Atemlos kam ich bei ihnen an und brauchte erstmal eine kleine Schnaufpause, bevor ich mich aufrecht hinstellte.

"Dante und ich kommen nicht mit, tut mir leid, dass wir unseren Plan nicht durchziehen konnten." Eve winkte sofort ab und lächelte mich sanft an, während Robin nur mit den Schultern zuckte und Jupiter skeptisch die Braue hob.

"Wieso?", hakte sie sofort nach und ihr Blick schweifte zu Dante, der sich an sein Auto gelehnt hatte und sich über sein Gesicht fuhr. "Ihm geht es nicht gut und ich möchte eine mentale Unterstützung für ihn sein, deshalb gehe ich mit ihm. Wir holen das aber nach!", beteuerte ich zuletzt stark und erhielt ein Nicken von Jupiter.

Before I Met YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt