| 32 | Neue Freundschaften ✅

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kayleen

Am nächsten Morgen wachte ich neben Dante im Zelt auf, der erst vor einer Stunde eingeschlafen war, da er die ganze Zeit wach geblieben ist, um mit mir zu reden, obwohl er selbst total erschöpft war.

Ich entfernte seine Arme von mir und wollte mich wegschleichen, doch er verfestigte den Griff und streckte sich mit mir im Arm. "Morgen.", murmelte er rau und ließ mich los, um sich aufzusetzen.

Unzufrieden starrte ich ihn an. Wieso hatte er nicht auf mich gehört und war nicht eingeschlafen, als es noch dunkel war? Sturer Idiot.

"Wie geht es deinem Fuß? Hast du irgend-" "Kein Grund zur Sorge, mir geht es bestens. Es tut gar nicht mehr weh." Es war wirklich süß, dass er sich so sehr um mich sorgte, aber ich wusste, dass er sich selbst dafür verantwortlich machte.

"Sicher?" Ich nickte bestätigend. Etwas beruhigt atmete er durch und rieb sich seine Augen. "Sind die anderen schon wach?" Ich zuckte mit den Schultern und öffnete den Verschluss des Zeltes.

Genau rechtzeitig kam ein genervter Hunter in unsere Richtung, sein Shirt in der Hand und Rötungen auf seiner Brust. Jupiter, was war bitte passiert?

Vor dem Zelt blieb er stehen und kniete sich zu mir. "Deine Freundin hat mich mit einem verfickten Ast angegriffen, nachdem sie mich neben sich gesehen hatte, als sie aufgewacht war. Nie wieder."

Während ich mich bemühte ernst zu bleiben, verfiel Dante in lautes Gelächter und brachte mich auch zum Lachen. "Lacht mich nicht aus!", herrschte er uns zornig an und kroch ins Zelt. Seine Augenbrauen waren zusammengezogen.

Abrupt stoppte Dante und entschuldigte sich sofort. Hunter triggerte es also, wenn man ihn auslachte? "Oh, tschuldigung, Hunter. Ich bin dann mal weg, wir sehen uns beim Frühstück."

Ich wollte gerade aus dem Zelt kriechen, als Dante nach meinem Arm griff und mich in seine Arme zog. Ich erwiderte lächelnd seine Umarmung.

Er tat das öfters, um Zuneigung und Aufmerksamkeit zu erhalten, die er in seiner Kindheit nicht bekommen hatte.

Als er mich losließ lächelte er mich noch an, bevor ich aus dem Zelt stieg und Richtung Zelt ging.

Gähnend öffnete ich den Verschluss des Zeltes und sah, wie Jupiter ihr Gesicht mit den Händen verdeckte. "Erschieß mich, Kayleen.", murmelte sie wehmütig und ich klopfte ihr auf die Schulter.

"Sorry, hab meine Waffe nicht dabei." Sie hob den Kopf und schenkte mir einen bösen Blick. Nett. "Wieso war Dantes Bruder hier?"

"Er war müde und wollte nicht bei Dante und mir bleiben, weil wir ihm anscheinend zu nervig waren.", erzählte ich. "Du hast ihn aber schön zugerichtet."

Sie schnaubte. "Ich habe mich erschrocken, weil er halbnackt und an mich gekuschelt war! Das war Selbstverteidigung." Mit diesen Worten zog sie sich ihre Schuhe an und machte sich auf den Weg zum Frühstück.

Wieso lag ein Ast überhaupt in unserem Zelt?

Ich trottete ihr hinterher und sah gedankenverloren einem Schmetterling hinterher, als ich plötzlich jemanden anstieß. "Shit, sorry!", entschuldigte ich mich und hob den Blick.

Der Typ, der vor mir stand, war Carter. Wir hatten bisher vielleicht einmal ein Wort gewechselt, obwohl wir uns schon seit dem Kindergarten kannten, aber irgendwie wurden wir nie Freunde.

Before I Met YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt