| 29 | die Busfahrt ✅

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kayleen

"Und wieso müssen wir nochmal zelten?", beschwerte sich Jupiter grimmig und warf mir einen finsteren Blick zu, da ich sie angefleht hatte auf die Klassenfahrt mitzukommen.

"Es sind nur drei Tage und ich bin mir sicher, dass das super viel Spaß machen wird.", muntere ich sie auf und sah begeistert zum Bus. Dante und Hunter folgten uns auf Schritt und Tritt und schienen ziemlich müde zu wirken. Schließlich war es auch sieben Uhr in der Früh.

Auch die restliche Klasse versammelte sich vor dem Bus, der uns in das Campinglager fahren würde, und lagerten ihr Gepäck im Kofferraum ab. Genau das taten wir auch und mussten dann auch noch geschlagene zehn Minuten auf die zwei Lehrer warten, die sich noch einen Kaffee geholt hatten.

Snitches. Ganz amüsant fand ich es aber, wie Jupiter sich darüber aufregte, dass Hunter ihr zu sehr auf die Pelle rückte und dieser sich im Halbschlaf mit geschlossenen Augen an sie lehnte.

Ich roch ganz stark eine ankommende Liebesgeschichte. Dante, der eben so ein hilfsbereiter und toller Mensch war, griff nach seinem Zwillingsbruder und schob ihn von meiner besten Freundin weg, die leise schnaubte.

Dies führte dazu, dass Hunter sich an Dantes Schulter lehnte und immernoch nicht die Augen öffnete. Erst als wir in den Bus stiegen durften regte er sich und ging hinein.

"Ich sitze am Fenster.", kam es direkt von dem älteren Bruder, der sich auf einen Viererplatz niederließ und es sich am Fenster bequem machte.

Jupiter ließ sich eher widerwillig neben ihm nieder, da sie glaubte, dass Dante und ich ineinander verknallt waren und deshalb nebeneinander sitzen sollten.

"Sitzt du gerne am Fenster?", fragte er mich fürsorglich, doch ich schob ihn zum Platz am Fenster und presste ihn in den Sitz. Etwas überrascht hoben sich seine Brauen, doch er lächelte dann.

Nein, ich hatte nicht vor zehn Minuten Hunter gefragt, ob Dante gerne beim Fenster saß. Absolut nicht. Dieser war sofort eingeschlafen und lehnte mit dem Kopf am Fenster.

Summend setzte ich mich neben Dante und gähnte. Selbst mein bester Freund sah nicht gerade munter aus und schaute leblos aus dem Fenster, wobei er öfters blinzelte, um nicht einzuschlafen.

"Freust du dich schon wandern zu gehen und in Zelten zu schlafen?" Genauso aufgeregt wie er nickte ich und wir gaben uns ein Highfive. Ich schob die Armlehne zwischen uns nach oben und rückte dann näher zu Dante, der schon die Arme ausbreitete.

Mit einem zufriedenen Seufzer schlang ich meine Arme seitlich um ihn und kuschelte mich an seine Brust. Mich interessierte es einen Furz, was die anderen nun denken würden.

Ich wollte bloß mit meinem Teddy kuscheln, der sehr gut duftete und bequem war. "Hast du gerade an mir gerochen?", hakte er mit einem belustigten Unterton nach und tätschelte meinen Kopf.

Schulterzuckend brummte ich. "Du riechst super toll, Schnuckel." Sofort bereute ich den dämlichen Nicknamen, der mir einfach so herausgerutscht war, doch er lachte bloß leise auf und schien das ganz und gar nicht blöd zu finden.

"Das freut mich zu hören, Kayleen.", sagte er dann, nachdem er sich beruhigt hatte und bereits von einigen angestarrt wurde. Als ich meinen Kopf hob, rieb er sich seine Augen und ließ seine Hand sofort sinken, als er meinen Blick bemerkte.

"Du weißt schon, dass du schlafen kannst, richtig?" Mit einem sanften Lächeln legte er seinen Kopf etwas schief und lehnte sich zu mir vor, dass unsere Gesichter ganz nah waren.

Oh man, ihm machte so nahen Kontakt nichts aus, im Gegensatz zu mir. Ich bemühte mich wirklich nicht auf seine Lippen zu schauen oder an etwas Böses zu denken, damit ich rot wurde. "Ich weiß, aber die drei Stunden ohne Schlaf halte ich schon aus."

° ° °

Jep, die drei Stunden hatte er nicht ausgehalten. Nach nicht einmal zehn Minuten war er eingeschlafen und ich hörte in der Zeit einfach Musik, während ich mich an ihn lehnte.

Zehn Minuten bevor wir ankamen war Hunter durch Jupiter aufgewacht, die praktisch mit dem Kopf auf seinem Schoß lag und seelenruhig schlief. Ohne sie aufzuwecken schaute er schweigend aus dem Fenster und realisierte nicht einmal, dass ich Fotos von den Beiden schoss.

"Magst du ihn?" So urplötzlich wie er gesprochen hatte ließ ich beinahe mein Handy fallen und schaute ihn dann mit großen Augen an, doch seine Augen waren nach wie vor dem Fenster gerichtet.

"Natürlich mag ich ihn, wir sind-" "Nicht so. Ob du auf ihn stehst.", korrigierte er sich selbst und blickte mir tief in die Augen. Er stellte Fragen, auf die ich keine Antwort finden konnte.

Bevor ich meinen Mund überhaupt öffnen konnte, regte sich Dante langsam und zog mich näher an seine Brust. "Überleg es dir einfach. Ich hoffe für dich, dass du ihm nicht das Herz brichst."

Obwohl sich die zwei Brüder oft in kleine Diskussionen verwickelten, merkte ich gerade wie beschützerisch und fürsorglich Hunter war. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen.

"Schau mich nicht so an, ich will ihn nur nicht trösten wollen.", versuchte er zu lügen und vermied jeglichen Augenkontakt mit mir. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen.

"Du wirst ihm doch nicht wehtun, richtig?", hakte er stumpf nach und wippte ungeduldig mit dem Bein. "Nein, auf gar keinen Fall."

Nach diesem Satz war unsere Konversation beendet und ich verbrachte die restlichen Minuten damit, aus dem Fenster zu schauen.

Nun fingen auch Dante und Jupiter an, langsam aufzuwachen, obwohl Hunter sich die ganze Zeit nicht vom Fleck gerührt hatte, wahrscheinlich damit Jupiter weiterschlafen konnte.

Diese schreckte hoch und rutschte wieder zu ihrem Platz. "Sorry.", murmelte sie kleinlaut und rannte als Erste aus dem Bus, als wir ankamen. "Hast du geschlafen?", wollte Dante in einer rauen Morgenstimme wissen und ich verschluckte mich beinahe an meiner eigenen Spucke.

Kopfschüttelnd verneinte ich es und stand auf, um an die frische Luft zu kommen. Hunter hatte sich schon längst wortlos aus dem Bus geschlichen, genau wie fast alle anderen.

"Na los, komm! Wir werden so viel Spaß haben.", freute ich mich und klatschte in die Hände. Ohne Vorwarnung zog ich ihn auf die Beine und stolzierte aus dem Bus.

Als wir uns die Koffer holten, standen bereits alle in einem Kreis und besprachen irgendetwas mit den zwei Lehrern. Der liebe Dante ließ sich aber ganz viel Zeit und dadurch verpassen wir, was sie besprachen.

Immernoch müde legte Dante seinen Arm um meine Schulter und trottete zu seinem Bruder, der mich mit einem vielsagenden Blick beobachtete. "Was haben wir verpasst?"

"Nichts neues. Wir sollen zu den Zelten gehen und uns ein bisschen umsehen, dann treffen wir uns um elf Uhr beim Lagerfeuer.", antwortete Hunter und nickte seinem Bruder zu, der seinen Arm von mir löste und mir noch ein breites Lächel schenkte, bevor er dem grimmigen Hunter hinterherlief.

Passend dazu kam Jupiter und zog mich am Arm mit sich mit. "Wie ist es so auf Hunters Schoß zu schlafen?", zog ich sie auf und zeigte ihr die Fotos, die ich geschossen hatte.

Mit hochrotem Gesicht drehte sie sich von mir weg und schnaubte. "Gar nicht gemütlich. Kein bisschen."

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Before I Met YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt