| 31 | Seine einzige Rettung ✅

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kayleen

Mittlerweile war es bereits Abend und alle schlummerten in ihren Zelten. Ich jedoch nicht. Mir war todlangweilig, da Jupiter lieber schlief und mich alleine ließ.

Dann würde ich eben Dante und Hunter auf den Sack gehen. Den Lehrern war es ziemlich egal, mit wem wir in den Zelten schliefen, solange das Zelt nicht voll war.

Darum rappelte ich mich auf, schnappte mir meinen Schlafsack, zog mir meine Schuhe an und krabbelte aus dem Zelt heraus. Wie anstrengend.

Orientierungslos lief ich die Laternen entlang, bis ich das schwarze Zelt ganz hinten neben dem Felsen fand. Entschlossen ging ich auf das Zelt zu und hörte Stimmen. Also waren sie auch wach?

"Wieso rückst du mir so an die Pelle, wir haben genug Platz, dass du nicht an mir kleben musst.", flüsterte Hunter, dessen Stimme ich sofort erkannte. "Ich ziehe mich bloß um, halte das ein bisschen aus."

"Pst!", kam es leise, aber dennoch so laut, dass sie es hören konnten, von mir. Stille kehrte ein. "Komm rein, Kayleen.", sagte Dante dann und ich konnte schwören, dass er dabei wirklich amüsiert klang.

Grinsend zog ich den Verschluss hoch und wank ihnen zu. Dante tat es mir nach, während Hunter sich extra breit machte, damit ich keinen Platz hatte. Daraufhin schlug ihm Dante in die Seite, weshalb er sich dann doch zurückzog. Geschwisterliebe, nicht wahr?

Ich kroch hinein, doch Dante rutschte in die Mitte, damit ich in der Ecke liegen konnte. "Kannst du nicht schlafen? Bist du denn gar nicht müde?"

Mit einem besorgen Blick drehte Dante sich zu mir und beobachtete mich genauestens. Bevor ich ihm antworten konnte, setzte Hunter sich auf und drehte sich grimmig zu mir. "Wo ist dein Zelt? Ich würde gerne schlafen."

Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen. "Alleine mit Jupiter?" Daraufhin verdrehte er die Augen und wippte ungeduldig mit den Beinen. "Ich will nur schlafen und da ihr beide wahrscheinlich nicht bald schlafen werdet, habe ich wohl keine andere Wahl."

Süß, wie er sich rechtfertigte.

"Das Zelt ist neon gelb, das übersieht man nicht. Schnapp sie dir." Mich ignorierend zog er sich seine Schuhe an, nahm sich seinen Schlafsack und verzog sich. Junge Liebe, wie toll.

Der Braunschopf rutschte etwas weiter weg, damit ich mehr Platz hatte. Unzufrieden rückte ich näher zu ihm und setzte mich auf. "Kayleen?"

"Hm?" Neugierig schaute ich in seine ozeanblauen Augen, die nach vorne blickten. "Wollen wir schwimmen gehen?"

Überrascht hob ich die Braue. "Ist es nicht kalt?", hakte ich skeptisch nach, doch er zuckte mit den Schultern und setzte sich nun auch auf. "Das würde bestimmt eine tolle Erinnerung werden, meinst du nicht?"

Eigentlich hätte ich nichts gegen seine Idee, doch es war selten, dass er etwas wirklich tun wollte und nicht nur Witze darüber machte. Meine Lippen formten sich zu einem Lächeln.

"Definitiv.", stimmte ich ihm zu und wir zogen uns unsere Schuhe an, bevor wir uns aus dem Zelt schlichen und um den See herumliefen bis wir am gegenüberliegenden Ufer ankamen.

"Warte.", hielt er mich auf, als ich mich gerade ausziehen wollte. Hastig zog er sich sein Shirt über den Kopf und hielt es mir hin. "Damit dir nicht kalt ist."

Ich konnte mein Grinsen nicht verstecken. "Ach, wie lieb von dir. Mir mitten im Herbst ein Shirt zu geben, während wir schwimmen gehen." Daraufhin tätschelte er gespielt streng meinen Kopf und drehte mir den Rücken zu, sodass ich freie Sicht auf seinen breiten Rücken hatte.

Before I Met YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt