| 6 | Hunter ✅

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kayleen

"..und dann sind wir wie verrückt gewordene Kühe zurück-" "Wenn du jetzt nicht deinen verdammten Mund hältst, werfe ich euch beide aus meinem Wagen und fahre euch nie wieder zur Schule!", keifte Kyan mich zynisch an und umklammerte das Lenkrad fester mit den Händen.

Ich hob abwehrend die Hände und lehnte mich zurück. Er war ja so anstrengend. "Du brauchst dringend eine Freundin.", murmelte ich kleinlaut und hörte ihn bloß gereizt ausatmen. Ich sollte wohl besser wirklich den Mund halten, bevor er mich und Jupiter zum Sterben in die Wüste schickte.

Diese schaute unbeeindruckt aus dem Fenster und schlürfte grimmig an ihrem Kaffee. Das war das Einzige, was die beiden immer taten. Egal ob Abend, Mittag oder Früh, sie tranken mindestens zehn Becher Kaffee an einem Tag.

Wenn das nicht der Fall war, dann nur wenn sie krank waren oder mit Aliens umgetauscht wurden. Bei der Schule angekommen flitzte ich als Erste aus dem Wagen und drehte mich enthusiastisch zu meiner besten Freundin und ihrem Riesenbruder. "Du ekelst mich an.", kommentierte Jupiter angewidert, als sie meine Motivation bemerkte.

Ich grinste herausfordernd. "Gut, dann erzähle ich dir eben nicht was mir gestern in der Cafeteria passiert ist. Mit einem blonden Typen, der-" "Spuck's aus!", forderte sie mich streng auf, als sie mich am Arm packte und ins Gebäude zog.

Also erzählte ich ihr meine Begegnung mit Reece und als ich fertig war, musste ich lachen. Ihr Blick war so fassungslos und enttäuscht, dass es schon wieder lustig war.

"Nie wieder verlasse ich deine Seite!", regte sie sich mit verdrängter Wut auf und trank aggressiv einen weiteren Schluck aus ihrem Becher. "Verdammt!", knurrte sie verzweifelt und schmiss den Becher in den Müll. "Ich brauche noch einen Kaffee. Warte hier." Viel menschenfeindlicher als davor rammte sie allen den Ellbogen in die Rippen, der sich ihr in den Weg stellte.

Oje. Schulterzuckend wartete ich bei meinem Spind auf sie und suchte nach meinem Literaturnotizbuch. Allerdings fand ich etwas anderes. Meinen Lieblingskugelschreiber! Ich dachte, dass ich ihn für immer verloren hätte.

Dann hatte der Nachbarshund ihn wohl doch nicht gefressen. Gut, dann hatte ich also umsonst jeden beschuldigt, den Stift geklaut zu haben.

Nach vier qualvollen Stunden rannte ich regelrecht in die Cafeteria und konnte mir sogar noch etwas beim Buffet holen, bevor alles weg war. Jupiter meinte, dass sie noch auf die Toilette müsste und würde wahrscheinlich erst in zehn Minuten kommen, da sie sich alle Zeit der Welt beim Weg dorthin und wieder zurück ließ.

Zu meinem Pech waren alle Tische besetzt und gefühlt jeder hatte einen Platz gefunden. Außer ich natürlich. Verflucht seist du Schule!

Meine Augen wanderten über die Leute und blieben bei dunkelblauen Augen stehen. Er sah mich nicht, sein Blick war auf den Typen vor ihm gerichtet. Mit einem freundlichen Lächeln ging ich auf die Beiden zu und blieb dann vor ihnen stehen. "Morgen.", summte ich fröhlich und ließ mich neben Dante fallen.

Dieser drehte seinen Kopf zu mir und seine blauen Augen bohrten sich in meine. Damn. "Morgen, Kayleen." Die Art wie er meinen Namen aussprach gab mir das Gefühl, dass meine Eltern ihn seit meiner Geburt falsch sagten.

Meine Augen richteten sich auf den Braunhaarigen vor mir. Seine braunen Augen musterten mich mit einem undefinierbaren Blick und die dunkeln Augenbrauen waren zusammengezogen. Seine Gesichtszüge waren markant und beim genaueren Hinsehen erkannte man die leichten Sommersprossen auf seiner Nase.

Before I Met YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt