| 7 | fucking Villa ✅

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kayleen

"Wir brechen bei dir Zuhause ein?", hakte ich verwirrt nach, doch Dante schaute sich suchend um. "Wir brechen nicht ein. Ich habe bloß meinen Schlüssel vergessen und wir improvisieren." Er war definitiv ein verlorener Fall. "Siehst du das Fenster da? Wenn wir auf den Baum klettern, dann können wir einfach am Ast zum Fenster krabbeln."

Das war wahrscheinlich die dümmste Idee, die er je hatte. Und er hatte selten gute Ideen, wie er mir vor einigen Minuten erzählt hatte. "Ab in unser Verderben. Wenn ich sterbe, holst du mir einen Abschiedskuchen."

Augenverdrehend zog mich Dante zu einem Baum und drehte sich dann zu mir. Schief grinste er. "Warte, du willst, dass ich da hochklettere?" Wie als wäre ich hohl wie Stroh nickte er langsam und kletterte auf den niedrigsten Ast, um sich auf den anderen hochzuhieven. What the actual fuck?

War ich Hulk, dass ich so etwas jemals schaffen könnte? Definitiv nicht. "Komm schon!" Dante war bereits beim höchsten Ast angekommen und wartete dort auf mich. "Können wir nicht einen deiner Brüder anrufen und sie bringen dir einfach einen Schlüssel?", rief ich ängstlich und versuchte auf den Ast zu klettern, scheiterte aber kläglich daran.

Verbissen schnaubte ich. "Hunter ist auf der Party und bringt mich um, wenn er erfährt, dass Damen gar nicht Zuhause ist und dieser ist gerade bei meinem ältesten Bruder Alec in der Firma, der ziemlich viel zutun hat. Du schaffst das schon, Kayleen."

Verzweifelt versuchte ich es erneut und fiel dabei sogar auf den Boden. "Ich hasse sportliche Menschen.", grummelte ich leise und rappelte mich auf. "Ich habe eine andere Idee. Geh zur Tür!", befahl er mit lauter Stimme, bevor er auf dem Ast zu einem Fenster balancierte und keine Angst zeigte.

"Schau mich nicht so an, ich bin Skater, es gab viel schlimmeres als das!" Seufzend stellte ich mich vor die Haustür und nach nicht einmal zehn Sekunden öffnete Dante mir die Tür von drinnen und mir klappte der Mund auf.

Das war kein Haus. Das war eine verdammte Villa! "Du hast mir nie erzählt, dass du Geld scheißt.", staunte ich fasziniert und trat hinein. Er kratzte sich am Nacken. "Ich wollte nicht, dass du mich für einen Schnösel hältst." Wir gingen die Treppen hinauf und unzählige Türen lauerten im Gang. Wir verirrte er sich nicht?

Er lief so zielstrebig und selbstsicher auf eine Tür zu, obwohl alle gleich aussahen und es verdammt viele davon gab. "Bevor wir uns amüsieren können, muss ich noch Damens Vogelspinne füttern. Du kannst in meinem Zimmer warten, wenn du Angst-" "Eine Vogelspinne?! Ich liebe deinen Bruder! Das ist so cool!" Aufgeregt quietschte ich auf und schob mich als Erste durch die Tür.

Während Dante in der Schublade etwas suchte, ging ich vorsichtig zu dem Terrarium. Durch die Pflanzen wirkte es so schön und noch faszinierender. Allerdings fand ich die Vogelspinne nicht.

"Sie schläft gerade, Vogelspinnen sind nachtaktiv und schlafen tagsüber.", erzählte Dante, während er eine lebende Grille, die er in einer Pinzette gefangen hatte, in das Terrarium legte und den Deckel wieder schloss. "Hat die Spinne einen Namen?" Er musste leicht grinsen.

"Damen wollte sie unbedingt Fleur nennen, weil sie nachtsüber immer bei den Pflanzen steht und es ihr Lieblibgsplatz ist.", erwiderte er und nickte mit dem Kopf zur Tür. "Wir sehen uns, Fleur."verabschiedete ich mich von der schlafenden Vogelspinne und verließ das Zimmer.

"Das ist der beste Tag meines Lebens.", nuschelte ich fröhlich und tapste Dante hinterher. "Warte erst, bis du die Skatehalle oder den Kinoraum siehst." Ich war wortwörtlich im Himmel gelandet.

"Dein Bruder soll mich adoptieren.", murmelte ich erstaunt, als wir in Dantes Zimmer gingen. Es war nicht so unordentlich wie ich gedacht hatte, aber dafür verdammt groß. Auf seiner Wand über dem großen Boxspringbett hingen vier verschiedenfarbige Skateboards untereinander auf kleinen Regalen.

Die Wände waren in einem hellen Grauton gestrichen und überall waren Graffiti-Zeichnungen. Bewundernd ließ ich meinen Blick durch das Zimmer schweifen. "Beeindruckend, Mister Rich.", kommentierte ich schmunzelnd und Dante ließ sich auf sein Bett fallen. Ich tat es ihm nach und wir beide lagen auf dem riesigen Bett, wo bestimmt noch fünf Leute hineinpassen würden.

"Was machen wir jetzt?", fragte ich und spürte sofort Dantes Blick auf mir. Seine Lippen verzogen sich zu einem vielsagenden Grinsen. "Nein, nicht das." "Spaßbremse.", grummelte er gespielt hochnäsig und ich zeigte ihm die Zunge. "Hast du Hunger? Ich kann zwar nicht kochen, aber wir können uns Pizza holen. In der Nähe gibt es eine kleine Pizzeria."

Mein Magen stimmte direkt zu, da es ein Knurren von sich gab. "Perfekt. Hol deinen Privatjet und los geht's.", scherzte ich und piekste ihm in die Grübchen. "In den Privatjet dürfen nur Leute, die ich mag." Ich kniff die Augen zu. "Und in deinem Haus bin ich also, weil du mich nicht magst?"

Kräftig nickte er und ich bewarf ihn mit einem Kissen. Sein Blick wurde sofort finster. "Kissenschlacht!", riefen wir gleichzeitig und warfen alle Kissen auf den jeweils anderen. Ich bekam alle ins Gesicht, Dante konnte jedoch ausweichen. Er rollte sich vom Bett und lief geduckt hinter sein Sofa, welches ebenfalls in seinem Zimmer stand.

"Ich ergebe mich!", warf ich erschöpft ein, als er wie ein Irrer mit Hulk-Power Ziegelsteine, die als Kissen getarnt waren, nach mir warf. "Au! Ich hab doch schon aufgegeben!", jammerte ich keuchend und hielt mir meine Seiten. "Dante! Das war's, du bist tot!" Ich rannte hinter das Sofa und stürzte mich auf meinen Erzfeind.

Er verlor das Gleichgewicht, obwohl er saß, und kippte nach hinten. Ich fiel mit ihm und wegen seinem irritieren Blick musste ich lachen. "Spoiler, ich bin eigentlich Superman." Belustigt funkelten seine Augen, als wir uns plötzlich umdrehte, sodass ich auf dem Boden lag und Dante über mir taumelte. "Doppelspoiler, ich bin Hulk." Ich wusste es!

Er rappelte sich langsam auf und rieb sich seinen Rücken. "Brauchst du Hilfe beim Aufstehen?", wollte er dann provokant wissen, doch ich schnaubte. "Ich bin eine unabhängige junge Frau und brauche keine Hilfe von irgendjemanden. Ganz besonders nicht von so arroganten Schnöseln wie dir."

Ich erhob mich so elegant wie möglich und gerade als ich an Dante vorbeistolzieren wollte stolperte ich über ein Kissen und fiel erneut auf den Boden. "Na dann, ich warte unten auf dich, unabhängige junge Dame." Und mit diesen Worten verließ er den Raum.

Das letzte Rest an Würde war gerade mit mir auf den Grund gefallen.

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Before I Met YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt