kayleen
Unbeholfen schaute ich mich in der tanzenden Menge um. Jupiter war schon längst auf der Suche nach Reece, um ihn anzustarren und Dante hatte ich irgendwo in der Menge verloren. Ich hätte schwören können, dass er vor zwei Sekunden noch hinter mir war. Sollte ich ihn suchen gehen?
Schulterzuckend lief ich zur kleinen Bar, was wohl eher ein Küchentresen mit Getränken war. Ich befüllte meinen Becher mit Cola und lief die Treppen hoch, da es dort um einiges leiser war als unten.
Ich schob mich an einem herumliegenden Typen vorbei, der eiskalt schlief. Kopfschüttelnd trat ich in ein Zimmer hinein und bereute es direkt wieder. Das Mädchen, welches vor einigen Sekunden noch auf Hunters Schoß gesessen war sprang auf und blickte erschrocken zu mir.
Dantes Bruder schien unbeeindruckt von mir zu sein und warf mir bloß einen abwartenden Blick zu. "Du hast gesagt, die Tür ist verriegelt!", flüsterte das Model aufgebracht und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Offensichtlich nicht, wie du siehst.", entgegnete Hunter augenverdrehend. Ich sollte wohl besser gehen. "Ich war nie hier.", murmelte ich und verschwand aus dem Raum. Ich entschied auf die Dachterasse zu gehen, um frische Luft zu schnappen. Der Geruch von Alkohol und Schweiß war nicht sehr angenehm.
"AH! Wieso vibriert mein Hintern?! Werde ich explodieren?!", hörte ich eine weibliche Stimme schreien. "Das ist dein Handy, Eve." Ich folgte den Geräuschen der zwei Mädchen und fand sie relativ schnell. "Uhm, hi?", meldete ich mich zu Wort und lenkte die Aufmerksamkeit der Beiden auf mich.
Die Schwarzhaarige drehte sich als erstes zu mir und ihre leuchtend blauen Augen blickten in meine. Sie trug schwarze Kleidung und passend dazu schwarze Stiefel, die sie größer wirken ließen. Ihren Blick konnte ich nicht richtig deuten, doch die andere taumelte bereits zu mir und griff nach meinen Schultern. "Mom, da bist du ja. Seit wann hast du denn blonde Haare?"
Die Betrunkene strich sich ihre platinblonden Haare aus dem Gesicht und grinste mich mit strahlend weißen Zähnen an. Ihr Outfit war das komplette Gegenteil der Schwarzhaarigen, die uns skeptisch musterte. Sie trug Highheels, ein hellrosanes Oberteil, welches ihr bis zum Bauchnabel ging und einen ebenfalls rosanen Rock, der ihr bis zu den Knien reichte.
"Du bist nicht meine Mom.", stellte sie dann nach einigen Sekunden fest und runzelte die Stirn. "Nope.", stimmte ich ihr zu. "Ich bin Kayleen.", fügte ich hinzu. Verstehend nickte sie. "Ich bin Eve und das ist meine Freundin Robin.", kicherte sie und schlug mit sich selbst ein.
Ich lächelte. Ich mochte die Beiden. "Bist du alleine hier?", wollte dann Robin wissen, die bisher geschwiegen hatte. Sie stützte Eve, als diese sich an sie lehnte und zufrieden die Augen schloss. "Nein, ich bin mit zwei Freunden da. Ich musste nur kurz hoch, bevor ich noch wegen dem Gestank ersticke.", erklärte ich gleichgültig.
"Sollen wir dir beim Suchen helfen? Wir müssen sowieso dann gehen." Beim letzten Satz sah sie vielsagend zu ihrer Freundin, die unschuldig grinste und versuchte ihre Nase mit der Zunge zu berühren.
"Hört sich gut an." Als wir losgingen fiel mir allerdings noch eine Frage ein. Ich drehte meinen Kopf zu dem Paar. "Geht ihr hier in der Nähe auf die Schule?" Beide nickten. Oh wow, ich hatte sie noch nie dort gesehen. "Dann werden wir uns wohl öfter sehen." Eve nickte eifrig und streckte die Daumen in die Luft.
"Wie heißen deine Freunde?" "Jupiter und Dante." Nach meiner Antwort suchten wir wie Bescheuerte nach meinen zwei Freunden. Unten war es nur noch voller als davor und ein Haufen Leute tanzten miteinander.
Ich fand Jupiter schnell, da sie lautstark mit jemandem diskutierte. Wow, ihr Geschrei war lauter als die Musik, Respekt Bestie. Meine Beine führten mich zu ihnen und vor meiner besten Freundin stand Chad, ein Typ aus unserer Schule. Normalerweise ignorierte er uns, doch anscheinend nicht mehr.
"Ich schneide dir deinen erbärmlichen Schwanz ab und stecke ihn dir in deine verdammte Kehle!", brüllte sie mit wutverzerrter Miene und erdolchte ihn mit ihren Todesblicken. Uh, jetzt wirds spannend.
"Chill doch mal, ich habe dich nur geküsst.", erwiderte Chad augenrollend und verschränkte die Arme vor der Brust. Go Jupiter! Sie trat ihm mit voller Wucht in die Kronjuwelen, was ihn ächzen ließ. "Was zum Teufel ist falsch mit dir?!", schrie er dann entsetzt.
"Sollten wir uns da-" "Psht, es wird spannend.", unterbrach ich Eve, die dann mit den Schultern zuckte. "Chill doch mal, ich habe dir doch nur in die Eier getreten.", imitierte sie ihn und schob sich aggressiv an den herumgaffenden Leuten vorbei. Zu denen ich auch zählte.
"Jupiter!", rief ich dann und klatschte anerkennend in die Hände, als sie sich umdrehte. Trotz ihrer Wut musste sie etwas schmunzeln. "Wir suchen noch Dante und dann verschwinden wir von hier. Oh, das sind Eve und Robin."
Nachdem wir zehn Minuten damit verbrachten den Braunschopf zu suchen liefen wir in den Garten und schauten hinter jedes Gebüsch. Es konnte doch nicht sein, dass drei Leute einen Riesen nicht finden konnten.
"Glaubt ihr er ist tot?" Jupiter schnaubte. "Kayley, er ist bestimmt gegangen." Ich schüttelte den Kopf. Sowas würde Dante nicht tun. Er suchte bestimmt nach uns, ganz bestimmt. "Er wird bald auftauchen. Ich bin mir ganz sicher."
Robin und Eve verabschiedeten sich von uns und verließen die Party. Sie versicherten mir, dass sie Dante zusammenschlagen würden, wenn sie ihn in der Schule sehen würden. Dies brachte mich zum Schmunzeln.
"Such du um das Haus herum, ich schaue im Haus weiter.", befahl ich und ging zurück ins Haus. Er war doch nicht gegangen, oder? Enttäuschung bildete sich in mir. War er wirklich weg?
Plötzlich wurde ich umgedreht und in zwei starke Arme geschlossen. "Wo zur Hölle warst du? Ich habe euch überall gesucht, Kayleen." Ein wohliges Gefühl durchzuckte mich. Er hatte uns gesucht. Ich schlang meine Arme um ihn und lächelte breit.
"Ich dachte du wärst ohne uns gegangen." Dante führte mich aus dem Haus, diesmal zog er mich am Handgelenk hinaus, damit er mich nicht erneut verlor. Jupiter atmete erleichtert aus, als sie den Riesen erblickte. "Endlich."
"Wo warst du überhaupt?", fragte ich neugierig, als wir uns ins Auto setzten. Er sah nicht sonderlich munter aus. "Es gab eine kleine Außeinandersetzung mit meinem Bruder und danach habe ich euch gesucht."
"Du hast eine ganze Stunde mit deinem Bruder diskutiert?" Während er checkte ob wir angeschnallt waren nickte er als Antwort. "So in etwa." An seiner Mimik konnte ich erkennen, dass er nicht gerne darüber sprechen wollte. Deshalb hakte ich nicht weiter nach.
"Wunder dich übrigens nicht, wenn dich zwei Mädchen morgen totschlagen wollen.", warnte ich ihn grinsend und gähnte. Dieser Tag war so anstrengend. "Wie bitte?" Wegen seiner Verdutztheit entkam mir ein Lachen.
"Lange Geschichte."
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Before I Met You
Romance"she's like a sunflower and he's like the sun. Whenever he touches her, she blooms." ° ° ° ° "Wir brechen bei dir Zuhause ein?", hakte ich verwirrt nach, doch Dante schaute sich suchend um. "Wir brechen nicht ein. Ich habe bloß meinen Schlüssel ver...