kayleen
Munter summte ich und schlürfte an dem heißen Kakao, wobei ich mir meine Zunge verbrannte. Währenddessen redete Dante mit Hunter, der ihm halbherzig zuhörte und Jupiter musterte. Diese lieferte sich gerade ein Blickduell mit einem Typen weiter weg und schnaubte.
Ich ignorierte erstmal Hunters Interesse an meiner besten Freundin und wandte mich an Dante. Er runzelte die Stirn und beobachtete etwas hinter mich. Fragend drehte ich mich um und erwischte einen Typen beim Starren.
Er ging auf die selbe Schule wie wir, ich erinnerte mich wieder an sein Gesicht. Unbeholfen drehte ich mich wieder um und blickte direkt in zwei dunkelblaue Augen.
Dass wir unsere Mittagspause hier verbrachten war echt toll, vor allem, da Jupiter auch mitkommen wollte. Auch wenn es nur wegen dem Kakao war.
Jupiter zog mich am Arm näher zu sich und nickte dann mit dem Kopf zum Typen, der mich angestarrt hatte. "Wieso glotzt er dich so an?", flüsterte sie und warf ihm einen finsteren Blick zu.
Ich zuckte lediglich mit den Schultern. "Okay, ich bin weg. Komm dann nach der Mittagspause zum Schulhof." Nickend bestätigte ich es und wank ihr noch zu, bevor sie ging.
Hunter stand ebenfalls auf und nickte seinem Bruder zu, bevor er ging. Mir schenkte er bloß einen flüchtigen Blick und verschwand dann auch schon. Vor einigen Minuten hatte er noch so ernst gewirkt, doch als er das Café verließ schien er eher nachdenklich zu sein.
Summend trank ich meinen Kakao fertig und sah dann zu Dante, der den Typen hinter uns nicht aus dem Auge ließ. "Ich gehe kurz auf die Toilette."
Benebelt schaute er zu mir und nickte dann mit einem kleinen Lächeln. "Verlauf dich bloß nicht, okay?", zog er mich auf und lachte leise auf, als ich ihn mit einer Serviette attackierte.
Versteinert hielt ich inne und starrte ihn an. Er war immer am Lächeln, doch diesmal realisierte ich es erst richtig. Er legte grinsend den Kopf schief und lehnte sich zu mir vor, sodass unsere Gesichter ganz nah waren.
Hysterisch wich ich zurück und rannte regelrecht zu den Toiletten, damit er mein gerötetes Gesicht nicht sah. Oh Gott, seit wann reagierte ich denn so auf ihn?
Ich schob meine Gedanken beiseite und entleerte meine Blase, bevor ich meine Hände wusch. Danach überprüfte ich noch ob mein Gesicht rot war, was zum Glück nicht der Fall war und lächelte zufrieden.
Gerade als ich aus der Toilette trat, wurde ich an der Schulter angefasst und blickte zu dem Blondschopf, der mich vorhin angestarrt hatte.
Ich erinnerte mich wieder an seinen Namen, Arthur. Er war wohl einer der Typen, die Schlägereien anzettelten und schnell gereizt wurden. "Hi?"
"Hast du einen Freund?", kam es direkt aus ihm, ohne jegliche Emotionen. Verdattert öffnete sich mein Mund, doch ich bekam keinen Ton heraus.
"Ich habe Interesse an dir, Blondine. Ja oder Nein?", hakte er ungeduldig nach und bohrte seine braunen Augen in meine. "Ich-"
Ich konnte nicht einmal meinen Satz beenden, da gerade Dante um die Ecke kam und durch den Flur ging. Er stellte sich dicht neben mich und hob die Braue.
Arthur stöhnte genervt auf und rieb sich seine Schläfe. Dante lächelte ihn freundlich an und legte seinen Arm um meine Hüfte. "Gibt es ein Problem?"
"Ich habe sie nur gefragt ob sie einen Freund hat.", erwiderte Arthur und verhielt sich noch ziemlich ruhig. Schmunzelnd schaute Dante zu mir herunter und legte seine Hand auf meinen Hinterkopf, um mich an seine Brust zu lehnen.
"Verstehe. Du hast es ihm also nicht gesagt? Tut mir leid, aber ich bin ihr Freund." Überfordert presste ich mein Gesicht in seine Brust und spürte seine Hand, der über meinen Rücken fuhr.
"Das kaufe ich dir nicht ab." Dante lachte auf. "Wie gut, dass es dich eigentlich ja nichts angeht, hm?" Ich sah wieder zu Arthur, der die Augen zukniff.
"Bullshit, ihr seid kein Paar. Wieso willst du mich nicht? Ich bin viel besser als er." Langsam wurde der Blondhaarige frustriert. "Sie kann selber entscheiden, wen sie haben möchte. Du lässt sie unwohl fühlen."
Mit seinen warmen Fingern hob er mein Kinn und strich mir zart über die Wange. "Du lügst mich an-" In Windeseile stand Dante vor ihm und starrte ihn mit seinem einschüchternden Blick an.
"Sie will dich nicht. Verstanden?", raunte er leise und drehte sich dann zu mir. Er lehnte sich zu mir herunter und legte seine Hand unter mein Kinn. "Das ist nicht wahr, sie will mich auch, du-"
"Tut mir leid, Kayleen." Mit diesen Worten legten sich seine Lippen auf meine und alles um mich herum stoppte. Ich hörte nicht die Stimme vom empörten Arthur oder meinen eigenen Herzschlag.
Dante küsste mich. Holy fucking shit, das passierte tatsächlich! Wie ein Stock stand ich steif da, während er seine Hände auf meine Wangen legte und mich näher zu sich zog.
Bevor ich es überhaupt wirklich realisieren konnte stellte er sich wieder aufrecht hin und griff nach meiner Hand, um unsere Finger miteinander zu verschränken.
Mit einem neutralen Blick führte er mich aus dem Café und ließ meine Hand erst los, als wir außer Hör- und Sehweite waren.
"Kayleen, es tut-" Panisch und teils auch hysterisch unterbrach ich ihn mitten im Satz. "Ich habe mein Handy in der Klasse vergessen. Ich gehe schon einmal vor, ja?" Ohne ihm die Zeit zum Antworten zu geben brauste ich davon und konnte mich dafür selbst ohrfeigen.
"Kayleen, du gehst in die falsche Richtung!" Verdammte Orientierungsstörung! Ich drehte mich um und sprintete erneut an ihm vorbei, wobei er nicht versuchte mich aufzuhalten oder zu verfolgen.
Außer Atem blieb ich vor dem Schulgebäude stehen und schnappte nach Luft. Ich wusste nicht einmal ob es am Laufen oder an dem Kuss lag. Vielleicht auch beides.
Wieder einmal lief ich hochrot an und bekam wieder dieses komische Gefühl im Magen. Er hatte es doch bloß getan, damit Arthur mich in Ruhe ließ. Wieso verhielt ich mich dann so hibbelig und aufgeregt?
Es war definitiv nicht normal, dass mein Herz so schnell schlug. Wie sollte ich ihm nach dieser billigen Ausrede jemals wieder unter die Augen treten? Ich war wortwörtlich davongerannt.
Erdboden, bitte öffne dich.
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Before I Met You
Romance"she's like a sunflower and he's like the sun. Whenever he touches her, she blooms." ° ° ° ° "Wir brechen bei dir Zuhause ein?", hakte ich verwirrt nach, doch Dante schaute sich suchend um. "Wir brechen nicht ein. Ich habe bloß meinen Schlüssel ver...