kayleen
Mittlerweile war eine Woche vergangen und Kyan hatte nicht mehr das Bedürfnis, mich in zwei Teile zu schlitzen, was sehr gut für mich war.
In den letzten Wochen fiel mir auf, dass Dante viel öfter bei mir war und meiner Mutter stets half. Er mochte sie. Sie war fast schon wie seine eigene Mutter, da sie ihn wie ihren eigenen Sohn behandelte. Und ich glaubte, dass Dante das wirklich brauchte.
Die Bindung zwischen den Beiden war gleichzeitig rührend, als auch traurig. Ich wusste nicht, was er durchmachen musste, doch das alles hatte ihn bestimmt mitgenommen. Und meine Mutter füllte die Leere in ihm mit Mütterlichkeit und Liebe.
Ich war auch nicht genervt, auf gar keinen Fall, es machte mich glücklich die zwei zu sehen. Genau wie jetzt. Ich hatte in meinem Zimmer rumgegammelt und mich dazu überwunden meine Hausübungen zu erledigen, während Dante meiner Mutter beim Kochen half.
Sie brachte ihm das Kochen bei, das hatte ich gesehen. Oft schickte er mir auch Bilder und sagte, dass er versuchte den Anweisungen meiner Mutter zu folgen und etwas zu kochen.
Ich rappelte mich aus dem Bett und tapste in die Küche. Meine Mutter erzählte etwas laut lachend und wusch das Geschirr, während Dante die Lasagne beschichtete und ziemlich konzentriert aussah.
Ich wurde dann aber auch schon von meiner Mom entdeckt und sie verdonnerte mich dazu, den Abwasch zu machen, da sie noch die Kleidung in die Waschmaschine geben musste.
Ich rollte die Ärmel meines Oberteils hoch und nahm den Teller zur Hand. Da Dante sich gerade so sehr bemühte nichts falsch zu machen, lenkte ich ihn nicht ab und kümmerte mich schweigend um den Abwasch.
"Kayleen, hast du meinen Schlüssel gese-, oh Dante." Mein Vater stand am Türrahmen und lächelte den Riesen freundlich an. Dieser erwiderte den Blick sofort und baute eine Konversation mit ihm auf, doch ich legte das Geschirr in den Geschirrspüler und summte leise.
Nach gefühlten Stunden ging mein Vater wieder, fand den Schlüssel auf der Kommode im Wohnzimmer und Dante widmete sich wieder der Lasagne.
"Weißt du, manchmal erwische ich mich selbst dabei, wie ich mir wünsche, dass ich dein Leben hätte.", erzählte er und schüttelte leicht den Kopf.
"Wirklich?" Er nickte. "Du hast alles, was man braucht, um glücklich zu sein.", sagte er nebensächlich und bedeckte die oberste Schicht mit viel Käse.
"Dante?" "Hm?" Er schaute hoch und legte den Kopf schief. Ich stellte mich neben ihn und ließ ihn nicht aus den Augen. "Wie waren deine Eltern so?"
Ich hätte gedacht, dass er wütend oder traurig wird. Doch er schob die Lasagne in den Ofen und schmunzelte. "Ich habe mir schon gedacht, dass dich das beschäftigt." Er zog mich in mein Zimmer und lief in meinem Zimmer herum.
Er schaute sich meine Ohrringsammlung and und hob die Hand, um leicht darüber zu streichen. "Mein Dad war ein Junkie, er war keine gute Person. Ihm ging es nur um Geld, warum er auch vier Kinder wollte.", fing er an und ging weiter zu meinem Schreibtisch, wo meine Notizen und Ordner lagen.
"Ich hatte früher eine starke Bindung zu ihm gehabt, bevor er Drogen genommen hatte. Wir waren unzertrennlich. Je älter ich wurde, desto mehr stellte ich fest, dass er nicht der Mensch war, für den ich ihn gehalten hatte. Alec wurde als einziger gut behandelt, aber er hasst ihn genauso sehr wie alle anderen, vielleicht sogar noch mehr."
"Damen und Hunter waren nie wirklich bei ihm, sie waren lieber bei meiner Mutter. Ich war der Einzige, der bei ihm sein wollte. Als er nach Geld gesucht hatte, um mehr Drogen zu kaufen, hatte er um sich geschlagen und wurde handgreiflich gegenüber meiner Mutter. Hunter hatte sich vor ihm gestellt und seitdem war er die Zielscheibe meines Vaters gewesen." Als er den letzten Part erzählte, hörte ich Reue in seiner Stimme.
"Ich konnte nichts tun, um ihm zu helfen. Mein Vater hat ihn misshandelt und ich musste zusehen. Darum ist er heutzutage sehr oft impulsiv und aggressiv, weil er es nicht anders gewohnt ist. Ich hatte versucht Hunter zu helfen, aber danach misshandelte er jeden." Ich griff nach seiner Hand und drehte sein Gesicht zu mir.
Er lächelte und schlang seine Arme um mich. "So ging es weiter, bis er vor acht Jahren meine Mutter zu Suizid getrieben hatte. Damen und Hunter hassen sie dafür, aber ich sehe das nicht so. Sie hat es verdient glücklich zu sein und wenn das heißt, das ihr Glücklichsein nicht auf diesem Planeten ist, dann akzeptiere ich das."
Er atmete tief durch und zog mich näher zu sich. "Sie hat sich nicht verabschiedet. Und ich weiß ganz genau, dass Hunter und Damen sich das gewünscht hätten. Natürlich auch Alec, aber seitdem mein Vater zwei Jahre nach meiner Mutter sich auch mit Drogen vollgepumt hatte und gestorben ist, lässt er nicht zu, dass man seine Schwäche sieht."
Es tat mir im Herzen weh, das alles zu hören. Diese vier Brüder hatten solch ein Leben nicht verdient, genau wie deren Mutter. "Aber jetzt geht es uns viel besser. Vor allem mit dir." Ehrlich lächelte er mich an und legte sein Kinn auf meinen Kopf.
"Du kannst mich immer etwas fragen, Kayleen. Ich werde dir nicht böse sein, schließlich wissen wir beide ja, wie neugierig du bist." Nach diesen Worten tätschelte er noch meinen Kopf und ließ sich dann auf mein Bett fallen.
Ich stürzte mich auf ihn und umarmte ihn so fest es ging. Leicht lächelnd legte er seine Arme um mich und ließ es über sich ergehen. "Das alles musste so schlimm für euch gewesen sein."
Er hob mein Kinn und brachte mich dazu ihn anzusehen. "Mir geht es jetzt doch gut, oder nicht? Die Vergangenheit können weder wir, noch meine Brüder ändern. Lass uns einfach gemeinsam hier liegen und den Moment genießen, okay?"
Seine Arme zogen mich näher an sich und er atmete zittrig aus. Ich nickte und ging nicht weiter darauf ein, da es ihm nicht so sehr gefiel, darüber zu reden, was ich vollkommen respektierte.
"Okay."
>>>>>>>>>>>>>><<<<<<<<<<<<<<
heyy
Leider gibt es heute doch keine Lesenacht, da ich in der Zeit keine 4 Kapitel schreiben konnte und mich selbst nur unter Druck gesetzt habe.
Ich werde aber die bisher geschriebenen 2 (dieses und noch ein anderes) Kapitel noch hochladen und mich vor allem auf sie Schule konzentrieren, da es wirklich stressig ist.
Ich hoffe, dass das nicht schlimm ist und werde euch in den nächsten Tagen oder Wochen mit mehr Kapiteln vollpumpen.
lostdemonsoul
DU LIEST GERADE
Before I Met You
Romance"she's like a sunflower and he's like the sun. Whenever he touches her, she blooms." ° ° ° ° "Wir brechen bei dir Zuhause ein?", hakte ich verwirrt nach, doch Dante schaute sich suchend um. "Wir brechen nicht ein. Ich habe bloß meinen Schlüssel ver...