Kapitel 41

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Irgendwann kamen sie dann wieder zu Hause an und Alice war immer noch panisch. Vielleicht könnte sie sich ja heute im Bad einsperren und in der Badewanne schlafen oder so ...

Als sie eintraten hörten sie schon lautes Gerede und Gelächter aus der Küche und Ryu fluchte innerlich, weil er eigentlich nur alleine mit ihr sein wollte. Was waren das für schöne Zeiten gewesen, in denen er sogar in der Küche mit ihr machen konnte was er wollte, mehr oder weniger lol, ohne dass eine nervige Yuki sie auseinander zwang.

»Wirst du es ihr gleich sagen?«, fragte Ryu, der sich psychisch auf das Drama vorbereiten wollte.

»Huh?« Alice, die gerade mit ihren Gedanken noch bei ganz anderen Dingen war, drehte den Kopf verwirrt zu ihm.

»Na, dass wir heiraten.«

»Oh«, machte sie und musste über sich selbst lachen. »Klar. Sie ist meine Schwester, ich erzähle ihr alles! Fast. Fast alles.«

»Ahja. Und was lässt du aus?«, fragte er, plötzlich amüsiert, auch wenn er wusste, dass seine kleine persönliche Apokalypse bevorstand.

»Verrat ich nicht«, sagte Alice, streckte ihm die Zunge raus und floh dann in die Küche.

In der Küche holte sich Ryu erst mal einen Whiskey, bevor er sich der Nervensäge stellte, die ihn überraschend lange in Ruhe ließ und mit Lui und Alice Spagetthi Bolognese aß. Alice hielt ihn diesmal nicht auf, da es ja schon Abend war und da durfte man auch trinken.

»Warum seid ihr denn so nass? Ne Wasserachterbahn gefahren?«, fragte Yuki mit vollem Mund.

»Jupp. Und ne mega krasse Achterbahn. Und Riesenrad. Oh und ... Ähm ...« Alice, die ihre Hände bis jetzt unter dem Tisch gelassen hatte spielte nervös mit ihren Fingern und biss sich auf die Unterlippe. Sollte sie ihnen einfach den Ring zeigen und sie dann selber den Rest zusammenreimen lassen?

»Was denn?«, meinte Yuki plötzlich mega neugierig. »Seid ihr Karussell gefahren?« Sie musste kichern bei der Vorstellung von Ryu auf einem Karussell.

»Ganz sicher nicht«, sagte Ryu und knallte sich neben Alice.

Diese sah ihn an und versuchte eine Augenbraue zu heben, was ihr aber misslang und darin endete, dass sie beide hob. »Aber die Tassen wolltest du mit mir fahren. In rosa und lila und himmelblau und märchenhaft dudelnder Musik.«

Yuki musste so sehr lachen, dass sie sich verschluckte und röchelnd nach Luft schnappte, bis Lui ihr auf den Rücken klopfte und ihr ein Glas Wasser reichte.

»Naja jedenfalls«, fing Alice dann nach Yukis Lachattake an und atmete tief durch. Sie zögerte wieder zu lange und irgendwann, nachdem er sein Whiskey Glas geext hatte haute Ryu einfach raus. »Wir werden heiraten.«

Yuki lachte erneut. »Haben wir heute den ersten April oder was?«

Alice hob stumm ihre Hand und der Ring glitzerte im Licht.

»Uhhhh ...«, machte Yuki und all ihr Blut wich aus ihrem Gesicht. »Aber er kennt doch nicht mal Mama und Papa! Und datet man nicht normalerweise ein Weilchen so DREI JAHRE BEVOR MAN SICH VERDAMMT NOCHMAL VERLOBT?!«

Ryu verdrehte die Augen, zündete sich eine Zigarre an und überließ Alice von nun an das Reden. »Komm runter, Yukilein. Das mit Mama und Papa ... wird schon irgendwie gehen«, sagte sie abwinkend.

»Glückwunsch«, meinte Lui lächelnd und Yuki schlug sie die Handfläche gegen die Stirn.

»Das ist vollkommen-!« Lui kickte ihr mit den Ellenbogen in die Seite und räusperte sich. »Toll«, beendete Yuki ihren Satz, aber immer noch mit unzufriedener Miene und Alice musste kichern.

MaliceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt