Kapitel 23

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Alices Augen wurden groß. »Wer?«, fragte sie. Er zuckte mit den Schultern und Alice schaute fragend zu Ryu hoch, der seufzte die Augen verdrehte.

»Komm«, sagte er, nahm ihre Hand und zog schnell den Reißverschluss an ihrem Rücken hoch.

Etwas unsicher stolperte sie hinter ihm her, sich fragend, wer sie denn sehen würde wollen während Ryu leise fluchend mit dem Mann über Hiros Tod sprach. Bei der Haupttür angekommen nahm der Mann einen angemessenen Abstand ein und Ryu öffnete die Tür. Ein Mädchen stand dort, starrte mit kritischem Blick zu ihm auf und schaffte es dann doch zu lächeln, als sie Alice neben ihm erblickte.

»Alliiiieeeee!«, rief sie und wollte sie umarmen, doch Ryu hielt sie mit seiner Hand auf, drückte sie weg.

»Hör mal, du kannst nicht einfach mein Mädchen ohne meine Erlaubnis anfassen, Kindchen«, sagte er und stellte sich ein wenig vor Alice. Das Mädchen starrte ihn mit schiefem Kopf verwirrt an.

»Das ist meine Schwester, Ryu!«, mischte sich Alice ein, entfernte seine Hand von ihr und legte die Arme um sie.

»Deine Schwester?«, fragte er entsetzt und wollte am liebsten Alices Arme von dem Mädel entfernen.

»Jupp. Yuki heißt sie. Ist sie nicht knuffiiiig?« Freudestrahlend umarmte sie Yuki fest, welche grinsend Ryu ansah.

»Das ist also dein Macker, was?«

»Yuki!«, rief Alice. »Er ist nicht mein Macker!«

»Der muss ja ziemlich gut im Bett sein, wenn du so lange nicht daheim warst«, brummte Yuki und befreite sich unter Alices Armen.

Empört sog sie die Luft ein. »Yuki!«, rief sie wieder und sah Ryu im Augenwinkel grinsen. »Und du findest das natürlich witzig, was?«

Ryu zuckte mit den Schultern und Alice schüttelte seufzend den Kopf. »Also Yuki, ich ... ich komm wahrscheinlich nicht mehr so schnell nach Hause. Ich bleib ne Weile bei ihm«, erklärte sie unsicher und spielte nervös mit ihren Fingern.

Ryu legte den Arm um sie. »Ich würde sie sowieso nicht lassen.«

»Woah, dich hat niemand gefragt Mr. Ich-bin-obsessiv-af-und-auch-noch-gut-im-Bett!« Yuki nahm Alices Hand. »Das ist MEINE Schwester und sie kommt wieder mit!«

»Yuki, du hast es doch bist jetzt auch geschafft ohne mich auszukommen. Es gibt keinen Grund für mich nach Hause zu kommen.« Alice schüttelte abwehrend den Kopf. »Ich bleibe hier.«

»Aber Alice!«, schmollte sie mit großen Augen. »Ich vermisse dich doch, ich halt das nicht mehr alleine aus, weißt du wie anstrengend es gerade Zuhause ist?«

Alice fing an an ihrer Unterlippe zu kauen. »Und wenn du auch hier bleibst?«

Ryus Griff verstärkte sich und er sah schon sein Leben an seinen Augen vorbeiziehen, wie jedes Mal wenn er und Alice einen Moment hatten dieses quirlige kleine Ding hereingeplatzt kam und ALLES zerstörte. Es war der pure Horror. So konnte es nicht enden. So würde er es nicht enden lassen.

»Nein«, sagte er in dem Moment in dem Yuki »gar keine schlechte Idee« rief.

Alice sah verwirrt zwischen den beiden her, ihr Blick verblieb dann aber bei Ryu. »Aber Ryu ... Sie ist doch meine Schwester!« Er starrte sie nur fest entschlossen an und schüttelte den Kopf. Alice zog an seinem Arm und schaute mit großen Kulleraugen zu ihm hoch. »Bitte Ryu!«, schmollte sie. »Ich tu auch alles was du willst!«

Er hielt den Atem an und seine Entschlossenheit wich einem gewinnenden Grinsen. »Alles?« Alice wurde rot und realisierte, dass dieser standardisierte Spruch wohl keine allzu gute Idee gewesen war.

MaliceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt