Nach einer Weile war die Friseurin dann fertig und Alice musste breit grinsen, als sie die hübschen Locken sah, welche ihr Gesicht nun umrahmten.
»Du siehst aus wie ein Engel«, sagte Ryu und wollte ihr durch die Locken fahren, doch die Friseurin schlug ihm doch tatsächlich auf die Hand. »Lassen Sie es lieber genau so wie es ist, wenn es ein Weilchen halten soll.«
Ryu zog seine Hand wieder zurück, aber nicht ohne vorher der Friseurin einen finsteren Blick zuzuwerfen.
»Haben Sie vielen Dank, das sieht wundervoll aus!«, sagte Alice ihrerseits und schüttelte ihren Kopf, erfreut, wie die Locken dabei herumsprangen.
»Das ist mein Job, Schätzchen, kein Grund zu danken«, lachte die Friseurin, schien sich aber doch ein wenig zu freuen.
»Noch irgendwelche Extrawünsche?«, meinte sie ironisch zu Ryu, der sie mit erhobener Augenbraue ansah.
»Nein, das wars. Wir würden gerne zahlen«, meinte er und zog Alice auf die Beine.
Als Ryu an die Kasse ging blieb Alice an einem Spiegel stehen und schaute sich stolz die Locken an, fragte sich ob sie Ryu zuliebe doch ohne Make up gehen und nur ein wenig Tusche auftragen sollte.
Die Verkäuferin kassierte ab und als sie ihm den Kassenzettel reichte, hielt sie diesen noch kurz fest sodass Ryu sie ansah. »Deine Schwester?«, fragte sie und lehnte sich vor.
»Verlobte«, korrigierte er und ließ den Kassenzettel mit ihrer Nummer los, weil er diesen ohnehin nicht brauchte. Er nahm Alice an die Hand und im Laufen verabschiedete sie sich mit einem Lächeln von der Verkäuferin, die ihr nur einen verwirrten Blick hinterher warf. Wahrscheinlich dachte sie dass sie noch ein Kind im Vergleich zu Ryu war lol.
»Die stand voll auf dich«, stellte sie fest, als sie endlich draußen waren.
Ryu seufzte laut. »Tja. Jetzt weißt du wie's mir geht wenn jeder zweite Typ auf der Straße dich angafft.«
»Ufff«, machte sie und legte sich eine Hand aufs Herz. »So schlimm?«
»Schlimmer«, betonte er und drückte ihre Hand fest. »Du hast ja nicht die geringste Ahnung.«
»Mein Gott, du Armer«, wisperte sie, denn es war schon schlimm, dass sie ein einziges Mal das Gegaffe einer Frau ertragen musste, aber wenn Ryu das so sagte ... »Hey, schon mal drüber nachgedacht dass die Typen nicht mich, sondern dich anstarren?«, fragte sie dann. »So hübsch bin ich nämlich echt nicht, die Frau hat mich gerade so angesehen, als wäre ich viel zu ... naja, nicht gut genug für dich.«
»Du«, sagte er und hob eine Augenbraue, »bist definitiv mehr als gut genug, Süße.« Er drehte sie zu sich. »Denk das noch einmal und ich bestrafe dich.«
Alice musste grinsen. »Ahja, wie willst du mich denn bestrafen?«
»Willst du das wirklich wissen?«
Provokant hob sie eine Augenbraue. »Hau raus. Du wirst mir eh nicht wehtun wenn ich es nicht will.«
Ryu seufzte leicht und zog sie an die Seite um nicht mitten im Weg zu stehen. Dann beugte er sich zu ihrem Ohr. »Ich werd dich ans Bett fesseln und deine weiche Haut durchbeiß-« Sie hielt ihm den Mund zu.
»Sei still, Ryu, wir sind hier in der Öffentlichkeit«, wisperte sie beinahe tonlos, ihr Gesicht war leicht gerötet. »Außerdem werde ich mich sicherlich nicht von dir fesseln und anknabbern lassen!«
»Ich weiß noch, damals, als du gesagt hattest, du würdest niemals mit mir schlafen wolle, also bekomme ich das ja wohl auch noch hin«, lachte er, nachdem er ihre Hand sanft von seinem Mund genommen hatte.
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Malice
RomanceEine seltsame Begegnung mit einem zwielichtigen Jungen führt Alice und ihre Freundin Kaya an einen gefährlichen Ort. Kaum waren sie angekommen, schlossen sich auch schon alle Türen vor ihren Augen - Sie sind gefangen. Und jeder Fluchtversuch bringt...