Yuki atmete tief durch, knallte ihr Besteck hin und stand abrupt auf. »So, also, danke fürs Essen - ich selbst, ahahahah. Ich muss jetzt aber auch ins Bett.« Lui stand ebenfalls auf und half ihr beim Abräumen.
Alice beendete ihr Essen und starrte auf Ryu, der immer noch gelangweilt in seinem Essen herumstocherte. »Schmeckt's dir nicht?«
Er schaute zu ihr auf und zwang sich ein Lächeln auf die Lippen. »Doch. Schmeckt super.«
Alice seufzte und streckte sich gähnend. »Jetzt bin ich echt müde. Gott, war das ein langer Tag!«
Ryu verdrehte die Augen und stand auf um die Teller wegzuräumen. »Dann gehen wir eben schlafen«, murmelte er leicht genervt vor sich hin.
Alice realisierte was er gesagt hatte und fühlte sich mit einem Mal schuldig, obwohl sie es nicht sein sollte. »Ryu, das tut mir leid«, sagte sie und ging zu ihm, um ihn an seinem Ärmel festzuhalten. »Aber, also, ich mein, wir können ... doch nicht in der Wohnstube auf der Couch, also das geht nicht. Wirklich nicht.« Sie schüttelte den Kopf, denn wirklich jeder könnte einfach so hereinplatzen und sicherlich nicht wie im Zimmer klopfen. Das war zu peinlich, als dass sie es sich antun könnte. Ryu seufzte und ließ sich erschöpft auf der Couch in der Nähe fallen.
»Ryuuuu«, sagte sie, hockte sich neben ihn und legte ihre Arme um ihn. »Nicht böse sein.«
Ryu legte seinen Arm um sie und drückte sie an sich. »Du machst mich fertig«, sagte er. »Bist du wenigstens satt?« Sie nickte zufrieden und er musste doch noch lächeln. »Na dann.«
Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und wohlig warm kuschelte sie sich näher an ihn, spürte, wie die Müdigkeit sie überkam. Ryu sagte noch irgendwas, doch sie war viel zu müde um überhaupt noch irgendwas verstehen zu können. Dann war sie auch schon eingeschlafen.
»Hörst du mir überhaupt noch zu?«, fragte Ryu, doch Alice neben ihm antwortet nicht. Er grinste, denn sie war tief und fest eingeschlafen. So schnell ging das also bei jungen Leuten ... Verflucht, er war doch selbst noch nicht alt! Er legte sie vorsichtig auf der Couch ab, legte sich neben sie, legte einen Arm um sie und drückte sie fest an sich.
»Gute Nacht, Kleine«, seufzte er und drückte ihr noch einen Kuss auf den Kopf, ehe er selbst die Augen schloss und einschlief.
Am nächsten Morgen kam Yuki ins Wohnzimmer und konnte sich nicht zwischen Aww und einem Würgegeräusch entscheiden, weswegen etwas wie Awwrghhhh herauskam, denn die beiden lang eng aneinander gekuschelt da, Alices Kopf war auf Ryus Brust gebettet und er hatte seine Arme fest um sie geschlossen wie um sie zu beschützen. Alles in allem war es sehr ekelhaft.
Sie verzog ihr Gesicht, schüttelte den Kopf und lief gähnend in die Küche, um sich Kaffee zu machen. Mit dem Kaffee setzte sie sich auf den Tisch und starrte verträumt aus dem Fenster.
»Morgen, Quälgeist.« Lui betrat ebenfalls gähnend die Küche und Yuki starrte ihn wütend an.
»Hör auf mich so zu nennen!«
»Ich bezeichne dich nur als das was du bist«, meinte er und schaltete ebenfalls die Kaffeemaschine an. Laut arbeitend mahlte sie die Bohnen und schäumte die Milch auf und als dann endlich sein Kaffee fertig war trank er wohlig seufzend einen Schluck.
»Und, jetzt besser gelaunt?«, fragte Yuki minimal sauer, denn sicherlich war sie kein Quälgeist.
»Immer noch genauso gut wie vorhin, Quälgeist«, grinste er hinter seinem Kaffee und setzte sich gegenüber von ihr an den Tisch.
Yuki zog wütend die Augen zu Schlitzen. »Das ist ganz schön unhöflich, eine Dame so zu nennen«, meckerte sie und hob wieder stolz ihren Kinn an.
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Malice
RomanceEine seltsame Begegnung mit einem zwielichtigen Jungen führt Alice und ihre Freundin Kaya an einen gefährlichen Ort. Kaum waren sie angekommen, schlossen sich auch schon alle Türen vor ihren Augen - Sie sind gefangen. Und jeder Fluchtversuch bringt...