Kapitel 48

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Verzweifelt versuchte sie seinen Kopf wegzudrücken, an seinen Haaren zu ziehen, damit er endlich von ihr abließ, doch das führte nur dazu, dass er mit einer Hand ihre Arme nach oben über ihrem Kopf drückte, sodass sie sich nun gar nicht mehr bewegen konnte. Sie wimmerte, versuchte, die Lippen aufeinander zu pressen, doch seine Zunge war bereits in ihrem Mund, weshalb das keinen Sinn machte. Sie dachte an damals zurück, an den Ryu, der beinahe genauso war, wie sein Bruder, denn an den bernsteinfarbenen schimmernden Augen hatte sie Tora erkannt. Was hatte sie mal gemacht? Ihm in das Allerheiligste getreten ... ging schlecht, ihre Beine waren durch seine fest an den Boden fixiert ... wegdrücken konnte sie nun vollends vergessen. Blieb nur noch eines übrig. Kurzerhand biss sie ihm auf die Zunge, sodass er zurückschreckte, doch anstatt aufzuhören lachte er nur, leckte sich das Blut von den Lippen und grinste sie an: »Mein Gott, was hat Ryu nur gemacht um dich zu zähmen?«

Schweratmend lag sie unter ihm, an ihren Lippen klebte auch sein Blut, und sie sah ihn bitterböse an. »Er hat nichts gemacht, du kleine Amöbe«, knurrte sie, ehe sie tief Luft holte, um Hilfe zu schreien, doch im nächsten Moment hatte er seine Lippen schon wieder auf ihre gepresst, und seine freie Hand hatte den Weg unter ihre Kleid gefunden, wo er langsam an ihren Innenschenkeln nach oben strich.

Sie zappelte unter ihm, versuchte ihre Beine loszubekommen und aus Panik und Hilflosigkeit musste sie einfach nur weinen. Sie biss ihm immer wieder in die Zunge, auch wenn sie irgendwann dachte, es brachte eh nichts, doch irgendwann löste er sich dann doch schweratmig von ihr, hielt ihr aber fest den Mund zu.

»Hör jetzt verdammt nochmal auf mich zu beißen, du Hure!«, zischte er sie an. »Ich bin stärker als du, check das endlich! Du kommst hier nicht mehr-« Er zischte auf vor Schmerz, als sie ihm in die Handfläche biss und entfernte dann doch seine Hand.

»Ryu wird dich umbringen! Er sucht bestimmt schon nach mir und danach werden die Leute alles erfahren und du kommst verdammt nochmal ins Gefängnis!«

»Der Penner kann dir jetzt auch nicht mehr helfen«, lachte er abfällig und legte die Hände fest um ihren Hals. »Ich bin ein Hijikata denkst du wirklich sie werden dir mehr glauben als mir, hm? Ich werde allen erzählen dass du dich an mich rangemacht hast und dann kannst du Ryu erstmal aus deinem Leben werfen. Denkst du er würde noch bei dir bleiben wenn er wüsste dass du dich an mich rangemacht hast?« Tora zog das Kleid von ihren Schultern runter, zog es bis zu ihrem Bauch und machte Andeutungen ihren BH zu öffnen. »Du musst gar nichts tun, außer still zu sein. Dann werd ich genauso still über unser kleines Erlebnis sein. Hast du mich verstanden?«

»Du kannst mich mal«, zischte sie, während ihr die Tränen über die Wangen liefen und ihre Tusche über das ganze Gesicht verschmierten. Er zuckte mit den Schultern, wechselte mit seinen Händen zu ihrem Hals und schnürte ihr dann so sehr die Luft ab, dass sie schwarze Pünktchen vor ihren Augen und ein Déjà-vu bekam, es war genau wie damals mit Ryu, obwohl nein, so im Nachhinein war Ryu gerade einmal halb so schlimm gewesen ...

Kurz bevor sie ohnmächtig wurde hörte er auf, machte sich wieder an ihrem BH zu schaffen, während seine Zunge ihren Hals entlangfuhr und er dann fest zubiss. Sie konnte nicht mal mehr wimmern, so sehr im Delirium war sie. Er hörte erst auf zu beißen, als Blut floss und sein Handy mit einem lauten Schrillen die schwere Stille durchbrach. Seufzend wischte Tora sich das Blut vom Mund, ehe er sich immer noch rittlings auf ihr sitzend aufrichtete und das Handy aus seiner Hosentasche zog.

»Ja?«, fragte er missmutig, ließ sie dabei nicht aus den Augen und schmierte mit dem Blut, was aus dem Biss kam, mit seiner freien Hand irgendwelche Muster auf ihren Hals. »Jetzt sofort? Ich kann jetzt nicht ... urgh, meinetwegen ... nein, ich hab Ryus ›Verlobte‹ nicht gesehen, wenn sie ihm so wichtig ist, hätte er sie wohl einfach nicht aus den Augen lassen dürfen. Vielleicht ist sie ja beim Buffett oder bei der Bar ... Ich komme ja schon, Gott.« Er legte auf, richtete seine Augen auf sie. »Ich muss dich für ein paar Minuten alleine lassen, Prinzessin. Aber ich bin jeden Moment wieder da also rühre dich nicht von der Stelle.«

MaliceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt