Kapitel 03 • TERESA

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Etwas lief an meiner Schläfe herunter. Wahrscheinlich war es Schweiß, da ich extrem schwitzte.

Ein mir unbekannter Geruch umhüllte mich und mir wurde sofort klar, dass ich mich auf einem Bett befand.

Sofort schlug ich meine Augen auf, als mich die Erkenntnis traf, das dass nicht mein Bett sein konnte und sah zuerst nur in die Dunkelheit. Irgendwann in der Zeit in der ich heftig blinzelte, erkannte ich Umrisse eines Zimmers.

Ich schnupperte kurz an der Decke die auf mir lag. Es war ein männlicher Geruch. Mit einer Mischung von Zigaretten.

Ich ging sofort mit dem schlimmsten aus und schlug die Decke auf. Ich tastete mich ab. Alles hatte ich noch an. Doch der altbekannte Schmerz in meiner linken Schulter meldete sich und ein stöhnen Verließ meine Kehle.

Ich tastete die Stelle vorsichtig ab und konnte Verbände darauf fühlen. Als ich die Decke dann wieder auf mich legte, entdeckte ich ein Fenster der auf Kipp stand. Dabei wurde mir klar warum es so dunkel in diesem Zimmer war.

Es war noch mitten in der Nacht.

Ehe ich mir weiter Gedanken über meine Situation machen konnte, vernahm ich Schritte. Meine Augen weiteten sich und dann wurde mir klar, das ich mich eigentlich gar nicht allein befand.

Ich zog die Decke hoch bis zu meiner Nase und wartete panisch darauf, das die Person das Zimmer betrat. Und dann geschah es. Ein qietschen der Türklinke ertönte und die Tür wurde gleich darauf aufgedrückt.

Meine Atmung ging schneller als kontrollierbar und mit weit aufgerissenen Augen starrte ich zur Tür. Das Licht ging in diesem Zimmer mit einem Mal an, weshalb ich mehrere Male blinzeln musste um mich an den grellen Ton zu gewöhnen. Hervor trat ein Typ. Mit einem Teller und einem Glas Wasser. Er schaute neutral bis er mich erblickte und dann völlig überrascht wirkte.

»Endlich« flüsterte er und steuerte aufs Bett zu. Sofort zuckte ich zur Seite und zog die Decke noch höher. Ruckartig stoppte er in seiner Bewegung und schien zu verstehen. Den Teller und das Glas setzte er auf ein kleines Nacht Tischchen neben dem Bett ab und sah mich wieder an.

»Ich werde dir nichts tun. Wirklich nicht. Iss oder Trink was, danach säubern wir deine Wunde dort an deiner Schulter und an den Füßen. Ich habe einen verband drüber gewickelt damit es sich nicht entzündet, falls es noch nicht geschehen ist.« erklärte er ruhig und verließ wieder das Zimmer. Die Tür ließ er dabei halb offen.

Ich sah unter die Decke und bemerkte das ich meine Socken gar nicht trug. Aber einzelne blutige Wunden waren definitiv zu sehen.

Ich sah auf das Tischchen. Durst hatte ich mehr als Hunger. Aber die Wahrscheinlichkeit das er etwas rein gekippt hatte, war nicht gering.

Ich beschloss fürs erste mich vorsichtig aufzusetzen. Ich scannte mit dem Licht das nun viel besser erkennbare Zimmer ab, und stellte fest das es wie jedes normale eingerichtet war.

Eine Kommode worauf ein Fernseher hing. Ein Kleiderschrank. Ein kleiner Sessel und ein Balkon. Wobei das Fenster kein Fenster war was auf Kipp stand, sondern die Balkon Tür.

Ich schaute zum Tischchen und schnappte mir das Glas Wasser. Vorsichtig schnupperte ich daran und schaute stutzig drein. Riecht nach gar nichts. Und Wasser riecht ja auch nach gar nichts. Also..

So dumm wie ich auch war nahm ich einen kleinen Schluck. Bewegungslos saß ich da mit der Erwartung, einen Anfall oder sonst was zu kriegen. Doch nichts der gleichen geschah weshalb ich das Glas gierig austrank.

»Soll ich noch mehr Wasser holen?« ich hielt in meine Bewegung inne und erstarrte, als der Typ wieder das Zimmer betrat. Zugegeben, er machte keinen Eindruck mir gleich an die Gurgel zu springen um mir heidenfroh die Kehle aufzuschlitzen.

Dennoch vertraute ich meinen Instinkten nicht. Noch nicht.

Ich hielt das Glas stumm in der Hand und antwortete auf seine Frage nicht.

Ich sah ihm nicht einmal ins Gesicht.

»Ich werde dir wirklich nichts tun.« versicherte er im ruhigen Ton und steuerte vorsichtig aufs Bett zu. Ich regte mich nicht, sondern beobachtete stumm seinen Bewegungen.

Eine Frage die mir schon die ganze Zeit auf der Zunge lag ließ mich fast wahnsinnig werden. Deshalb.. »Wie bin ich hier her gekommen?« am Ende hin brach meine Stimme etwas. Langsam setzte er sich auf die Ecke des Bettes und hielt den Blickkontakt stand.

Er sieht jung aus. Wenn nicht sogar noch in meinem Alter. 18 oder 19 würde eher zutreffen. Vielleicht sogar auch 20.

»Du warst im Wald, erinnerst du dich noch?« fragte er. Ja, um vor Peter weg zu rennen. Ich nickte langsam. »Und du saßt vor einer holz Hütte, richtig?« wieder nickte ich. »Dann kam doch jemand der dich etwas gefragt hatte, kannst du dich noch daran erinnern?« ich überlegte fieberhaft und dann fiel mir ein, dass diese männliche Person etwas von mitten in der Nacht und lieber zu Hause sein gesagt hatte.

Erneut folgte ein Nicken, auch wenn's eher unsicher war. Er atmete aus. »Der war ich.« überrascht hoben sich meine Brauen. »Du hast mich hierher gebracht?« wurde mir dann klar und diesmal war er derjenige, der nickte.

»Erst dachte ich mir nichts dabei, das ein Mädchen sich irgendwo im Wald aufhält. Aber da es alleine nicht ganz sicher war habe ich dich ja gefragt ob es nicht besser wäre wenn du um diese Uhrzeit zuhause wärst. Aber als du meintest, das es nicht ginge, und dann in Ohnmacht gefallen warst, entdeckte ich paar Wunden auf deinen Armen, auf deinem Gesicht, und vor allem das du stark geblutet hast oberhalb deiner Schulter. Und du trugst keine Schuhe. Da ich davon ausging das du wirklich nicht nach Hause konntest da das alles-« er deutete auf meine Verletzungen. »von dort Stammen, habe ich dich mitgenommen.« erzählte er. Seine Stimme klang tief, aber nicht angsteinflößend. Und so langsam verstärkte sich das Gefühl dass er mir wirklich nichts tun würde, da er mir insgeheim geholfen, geschweige das Leben gerettet hat.

A/N:
Erster Eindruck zum fremden?

Überarbeitet.

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