Kapitel 20 • TERESA

9.9K 253 35
                                    

Nicht gerade erfreut darüber das sich alle Jungs geladene Waffen hinten am Gürtel Bund steckten, betrachtete ich alle. Sie sahen so gelassen aus. So erfahren. So, als wäre es deren Alltag.

»20 Uhr. Wir sollten los.« gab Larry bekannt und das mulmige Gefühl in meinem Magen breitete sich augenblicklich weiter aus.

Ohne jetzt noch riesig darüber nachzudenken stellte ich mich vor Vans der mich dann verwirrt ansah.

»Also ähm.. ich naja.. passt auf euch auf. A-Also auch auf Kaden. Mittlerweile sehe ich, das er ungeduldig ist und der Sache gerne direkt aufs Maul hauen würde.« meinen Mund formte ich zu einem Strich. Vans sah mich weiterhin einfach nur verwirrt an bis seine angespannte Haltung etwas nachgab.

»Zugegen, du hast da recht. Er geht selten nach Plänen.« seufzend sah er nach ob sein Taschenmesser an der richtigen Stelle saß. Augenblicklich fing mein Herz an schneller zu schlagen. Diese Sache ist mir gar nicht geheuer.

Erstaunt da er mir recht gegeben hatte statt mich zusammen zu brüllen geschweige an zu machen, sah ich verdattert zurück in seine blauen Augen.

Er hatte mir doch nicht gerade ernsthaft recht gegeben? Vans. Mir recht gegeben? Ohne mich dabei böse anzufunkeln? Okay, er hatte Fieber.

Benommen nickte ich einfach und lief zurück zum Adonis. Ja mittlerweile blendete mich Kaden's Schönheit so sehr, und faszinierte mich, dass ich ihn ganz klar als Adonis abstempeln konnte. Ich meine an ihm war halt einfach alles perfekt. Vor allem diese vollen Lippen die so einladend aussahen.

Sofort als er mich erblickte nahm er mein Gesicht in seine Hände. »Mir wird nichts passieren. Bleib bitte hier.« sagte er. Ja schon fast verzweifelt was mich kurz aus der Bahn warf da ich ihn bisher nie so erlebt hatte. Unwillkürlich musste ich aber schwach lächeln. »Ich bleibe hier.« versicherte ich ihm und legte Instinktiv meine Hand auf seine Brust. Er sah zu dieser herunter und dann zurück in meine Augen wo ich kurz dachte in ihnen etwas funkelndes gesehen zu haben.

In meinen Wangen löste sich das bekannte kribbeln aus sowie in meinem Bauch. Als würde etwas dadrinnen wild herum flattern.

»Kaden, mach dir keine Sorgen um mich.« vergewisserte ich ihm. Sein Gesicht näherte sich dem meinen auf einmal ein kurzes Stück. »Es kommt einfach, Teresa. Ich kann es nicht kontrollieren.« raunte er. Erschaudert lief ein angenehmes prickeln meinen Rücken herunter.

Zittrig atmete ich aus.

»Bitte, pass auf dich auf. Passt auf euch alle auf. Wer auch immer dieser Kerl ist, hört sich an als wäre er nicht gerne zum spaßen da.« meine Augen tief in seine und seine Augen tief in meine. Es war so intensiv dieser Blick. Vor allem sein Blick. Es bohrte sich förmlich in meins. So, als würde er mir etwas mitteilen wollen. Mir sagen wollen, wer dieser Kerl ist, was das alles zu bedeuten hatte, aber konnte nicht, etwas hielt ihn davon ab.

»Alter wir müssen los. Tut mir leid das ich euer liebesgeständnis vielleicht gerade zerstöre, aber wir erwischen ihn nicht alle Tage.« mit hochrotem Kopf des gesagten von Larry wendete ich mich von Kaden ab. Er schien irgendwie amüsiert mit der Sache zu sein da er ein kleines grinsen auf den Lippen trug.

Mit einem letzen Blick zu mir liefen alle aus dem Wohnzimmer. Ich hinterher und sah denen dabei zu wie sie sich die Schuhe anzogen und schlussendlich die Haustür öffneten.

Herrgott ich fühle mich gar nicht wohl bei der Sache. Zu gerne würde ich alle davon abhalten um diesen Kerl sein Leben leben zu lassen ohne jeglichen Stress. Aber es schien den Jungs wirklich wichtig zu sein, diesen Kerl zu kriegen. Wirklich wichtig.

Kaden war der letzte, der das Haus gerade verlassen wollte, drehte sich aber nochmal ruckartig zu mir um und lief mit großen Schritten auf mich zu.

Er griff sanft um meinen Nacken um mich näher an ihn zu ziehen, wo er dann einen langen Kuss auf meiner Stirn hauchte.

Beinahe hätte ich zufrieden aufgeseufzt. Nachdem er mir wieder in die Augen sah wanderte seine Hand vom Nacken zu meiner Wange, wo er dann langsam die Haare hinter meinem Ohr streichelte.

Ein so kleines, aber sanftes Lächeln brachte mein Herz zum hüpfen..

Was zum Teufel tut er nur mit mir?

»Ich hoffe wir werden nicht all zu lange weg bleiben.« flüsterte er und für ein Bruchteil fielen seine Augen zu meinen Lippen runter. Oder es war die Einbildung weil ich gerade nur Besorgnis hatte.

»Das hoffe ich auch.«

Keine Ahnung wie lange schon aber ich saß die ganze Zeit einfach steif auf dem Sofa. Ich war seit Stunden angespannt und dieses ungute Gefühl in mir wollte einfach nicht verschwinden. Ich schaltete sogar den Fernseher an, um mich ablenken zu können, doch erfolglos. Während still eine dumme Werbung im Fernsehen lief saß ich angespannt da, und hoffte den Schlüssel im Schloss der Haustür zu hören, wo dann Kaden und eventuell die anderen eintrafen. Unverletzt, er mit seinem so sanften Lächeln auf mich zu kommt, und mir wieder diesen Kuss, diesen federleichten aber Emotion explodierbaren Kuss gab.

Diese Geborgenheit die er mir immer wieder gab, war unbeschreiblich. Und der Drang nach mehr, ließ mich immer wieder vor mir selbst erschaudern. Sowas hatte ich noch nie zuvor gespürt.

Um mich auch nur ansatzweise ablenken zu können, beschloss ich sein Haus zu erkundigen.

Seit fast einer Woche lebte ich hier und hatte immer noch kein Plan von seinem Haus.

Beim rausgehen des Wohnzimmers warf ich einen schnellen Blick auf die große Wanduhr.

Ich seufzte. 22:57 Uhr. Verdammt sie sind schon fast über drei Stunden weg.

Den Flur kannte ich. Rechts weiter hinten war die Toilette. Mittig die Treppe. Und links die Haustür sowie noch eine schmalere Tür seitlich an der wand. Darauf lief ich zu und öffnete diese. Der Keller. Sofort schloss ich sie auch schon wieder.

Schwungvoll riss er die Tür auf. Lachte verächtlich und warf mich die Treppen zum Keller herunter.

Hektisch schüttelte ich den Kopf um die Szenarien die sich vor meinen Augen abspielten abzuschütteln. Schwer einatmend stieg ich die Treppen rauf um das weitere seines Hauses zu erkunden.

Sein Zimmer kannte ich bereits. Doch direkt vor mir befand sich eine weitere Tür. Rechts daneben war halt Kaden's Raum. Und links des mittigen war noch eine Tür, kleines bisschen schmaler als die anderen.

Als ich weiterhin nur stumm die Tür vor mir betrachtete, sagte mir ein Gefühl da nicht rein zu gehen. Nicht rein gehen zu dürfen.

Nun die Neugier überrollte mich schon seit 17 Jahren. Und nie konnte ich dem entkommen, weshalb ich mich dem Raum näherte und meine Hand auf die eiskalte Tür klinke platzierte.

A/N:
Das letzte Kapitel für heute! Hoffentlich haben sie euch gefallen!!!
5/5

Save Me Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt