Ich atmete hörbar ungleichmäßig aus. Er drückte meiner Hand nochmal zu, um mir zu vergewissern das ich nicht allein war und mir nichts passieren konnte.
Und das glaubte ich. Denn so fühlte ich mich bei ihm.
Wenn ich diese schreckliche Last teile, wird es mir dann besser gehen? Hören vielleicht sogar die Panikattacken auf?
Ein Versuch ist es wert ...Ich schluckte kräftig.
»Meine Eltern hatten sich vor einigen Jahren getrennt gehabt.« fing ich noch harmlos an. Er nickte verstehend mit dem Blick auf die Straße. Unsere Hände legte er auf seinen Schoß. »Ich war von Anfang an das Vaterkind, aber da er viel zu viel am arbeiten war und somit das Sorgerecht nicht für mich einnehmen konnte, konnte ich nicht zu ihm. Meine Mutter war schon immer herzlos zu mir gewesen. Sie sah mich nicht als ihre Tochter. Und als sie dann Peter kennenlernte...« ich schloss für einen Moment die Augen. Dann spürte ich wie er wieder ganz sanft meinen Handrücken küsste.
Er antwortete nicht. Erwarten tat ich es auch nicht. Er war geduldig. Und dafür bin ich ihm wirklich dankbar.
»Die beiden hatten eine komische Beziehung. Peter hat mich nie so wirklich beachtet, was ich ehrlich gesagt auch besser fand weil ich ihn einfach nicht mögen konnte. Er benahm sich meiner Mutter und mir gegenüber seltsam. Deshalb verstand ich auch nicht, wie meine Mutter ihn heiraten konnte. Nach nicht mal drei Monaten..« ungläubig über die Tatsache selbst, schüttelte ich den Kopf.
Hätten sie sich nur nicht kennengelernt.
Kaden warf mir einen kurzen Blick zu, der so aussah als würde er sichergehen wollen, das ich noch da war.
Ich sah auf unsere verschränkten Hände, die in seinem Schoß lagen, und erzählte weiter. »Monate vergingen, in denen ich einfach nicht beachtet worden war. Aber eines nachts, hörte ich die beiden streiten. Ich dachte mir nichts dabei, denn sowas ist ja normal in der Ehe. Eigentlich. Bis etwas polterte und ich mir allmählich sorgen gemacht habe, und in ins Wohnzimmer ging um nachzusehen. Eine Vase lag zersplittert auf dem Boden. Daneben meine Mutter. Sie wimmerte oder weinte nicht, sie schien einfach nur wütend. Peter stand vor ihr und sah sehr sauer aus. Ich verstand nicht, was genau da abging, oder warum sie sich stritten.
Meine Mutter hatte mich gehört, sie sah mich an. So voller verachten und Zorn. Dann schrie sie, sie schrie etwas Peter zu, was bis heute noch in meinen Ohren schallt.« ich schluckte, und musste augenblicklich schluchzen. Kaden fuhr sofort an den Straßenrand, und winkte den anderen zu weiter zufahren. Er drehte sich mit seinem Oberkörper zu mir um, und legte seine Hand auf meine Wange.
»Hey, beruhig dich Baby. Sie können dir nichts mehr tun. Nie wieder.« sagte er im rauen Ton leise. Mit Tränen überfüllten Augen sah ich ihn an, und nickte schwach.
Ich spürte wie meine Hände zitterten, und meine Stimme nur schwer raus zu holen war.
»S-Sie hat so laut geschrien. So laut.« den letzten Satz flüsterte ich, da er eher an mich gerichtet war.
»Er solle sich an m-mich vergreifen. Das waren ihre Worte.« ich kniff so fest meine Augen zusammen wie es nur ging. Dieses Szenario kann ich einfach nicht ertragen. Peter's lustvoller Blick tauchte im inneren meiner Augen auf und ich öffnete diese wieder hektisch. Meine Atmung verschnellerte sich, so sehr, das ich selbst nicht mitkam und daran fast kollabierte.
Kaden versuchte mich mit Worten zu beruhigen, doch sie drangen nicht zu mir hindurch. Ich konnte seine Worte nicht hören, nicht verstehen. Ich bekam Panik, hechelte nach Luft. Ich spürte seine Hände auf meinen Wangen aber auch diese Geste drang nicht zu mir hindurch. Seine Augen trafen meine, meine die überfüllt mit Tränen waren. Er sah wieder so verletzlich aus, was mich traurig machte. Doch ich konnte nicht reagieren. Ich konnte mich nicht bewegen.
»TERESA!« wie als wäre ich von einem schlechten Traum geweckt worden, blinzelte ich orientierungslos und bekam meine normale Atmung wieder, als ich in die vertrauten braunen Augen sah. Sein Blick war besorgt, traurig und verletzt. Aber auch Wut schwamm darin.
Plötzlich fühlte ich mich schuldig. Schuldig für alles.
»Es tut mir leid.« es war nur ein hauchen, ein Flüstern was dem Wind zum verwechseln war. Kurz hatte ich die Bange das er mich nicht gehört hatte, doch seine Hände um mein Gesicht wurden fester.
»Endschuldige dich nie wieder für etwas, wofür du keine Verantwortung trägst. Nie wieder.« ich fühlte mich so schwach, nickte aber. Er ließ mein Gesicht los, und schien mit einem Mal völlig außer sich. Völlig wütend. Und auf einmal schlug er gegen das Lenkrad. Ich zuckte zusammen und wollte nach seiner Hand greifen, die Wahrscheinlich weh tat, doch dann schlug er auch noch gegen sein Auto Fenster, was dann in tausend kleine Scherben splitterte. Ein kleiner Schrei entwich meiner Kehle.
»Ich will diesen Wichser umbringen!« knurrte er und fuhr sich mit der unverletzten Hand übers Gesicht.
»Bitte« flehend nahm ich seine blutige Hand in meine. »Hör auf« hauchte ich mit zitternder Stimme. Tränen sammelten sich wieder in meinen Augen und wieder einmal trug ich die Schuld. Die Schuld an seinem Ausraster.
Sein Atem ging stoßweise und sein Kiefer mahlte gefährlich. Plötzlich griff er nach seinem Handy, entsperrte es und durchsuchte seine Kontakte.
»Was tust du da?« er zog seine Hand aus meiner, um besser sein Handy zu halten.
»Ich sag den anderen das unser Plan nicht stattfinden wird.« ich dachte das passierte nur in Filmen, das mit den Kurzschluss Reaktionen, aber dies hatte ich gerade eben anscheinend auch. Denn ich schnappte mir mit einem Mal sein Handy, was so schnell war, das er währenddessen nicht einmal blinzeln konnte, und warf es aus seinem Auto Fenster, das er kaputt geschlagen hatte.
Selbst ich war geschockt über mein handeln, sowie er.
»Was hast du getan?!« er streckte sein Kopf aus dem Fenster, zog ihn wieder rein als ihm wahrscheinlich klar wurde das sein Handy gestorben war.
»Tut mir leid, wirklich. Aber wir sind so weit gekommen. Dein Bruder braucht uns, und nur weil ich eben so schwach rüber kam, heißt es nicht, das ich es auch wirklich bin. Ich werde es durchziehen. Das bin ich dir schuldig. Immerhin hast du mein Leben gerettet, Kaden.« vielleicht war das mit dem schwach sein gelogen, aber es würde mich trotzdem an der Mission nicht hindern es durchzuziehen.
Denn eines was ich hier mit den Jungs je gelernt habe, ist, dass aufgeben keine Option war.
Niemals.
A/N:
Sorry das solang nichts kam :(
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Save Me
ChickLit»Hör auf« keuchte er und rang mit sich mir nicht wieder auf die Lippen zu starren. »Womit?« fragte ich heiser. »Mich zu berühren, dass macht mich noch verrückt.« • • • Die 17 jährige Schülerin mit einem aggressiven Stiefvater der sie regelmäßig mi...