Kapitel 21 • TERESA

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Langsam, weiterhin das ungute in mir zu fühlen, drückte ich die Klinke herunter um die Tür endgültig zu öffnen.

Unerwartet das zu sehen blieb mir der Mund offen. Es war ein schlichtes Schlafzimmer. So wie Kaden's. Nur hier war einfach alles in komplett dunklen Tönen gehalten. Während die Wände von Kaden weiß waren, war die größere Fläche der Wände dieses Zimmers dunkelblau.

Im ersten Augenblick fühlte ich mich einfach so unwohl, das ich regungslos am Türrahmen stehen blieb. So betrachtete ich fürs erste das Zimmer.

Mittig ein großes Bett was schlicht schwarz war. Daneben war eine gefärbt schwarze Kommode was eine dunkel braune Nachttischlampe auf sich hatte.

Direkt über dem Bett war ein großes breites Fenster. Weiter links von mir ein schmaler Kleiderschrank.

Ich wagte ein Schritt rein.

Das Zimmer war so kühl. So seelenleer. Ja schon fast nicht mehr lebendig. Als wäre man für einen langen Zeitraum nicht hier drinnen gewesen.

Staubgewebe Glitzerte auf dem Nachttisch sowie auf der kleinen Lampe. Die Kleiderschranktüren hingegen hatten nicht einmal einen Staubkorn. Die Griffe waren schwarz. Fast schon glänzend. Definitiv kommt jemand hier rein, aber nicht um sich hier großartig aufzuhalten, sondern nur etwas am Schrank zu tun.

Soweit ich weiß lebt Kaden alleine. Also wieso zwei Zimmern? Das eine komplett tot gestaltet wie das andere und einfach unbenutzt. Wieso schien der Kleiderschrank nur regelmäßig benutzt worden zu sein? Was trieb Kaden hier? Und wem gehörte das Zimmer?

Das mulmige Gefühl blendete ich fürs erste einfach komplett aus und ging weiter in das Zimmer. Hinter der Tür befand sich ein Schreibtisch. Wie erwartet, schwarz. Doch was meine Aufmerksamkeit erweiterte waren die kleinen Bilder die an einem kurzen, aufgehängten Seil über dem Tisch hingen.

Bilder, wo auch Kaden zu sehen war. Zwei Jungs. Strahlten in die Kamera. Wie süße überglückliche Kinder. Mein Herz wärmte sich auf. Doch wer war nur dieser anderer junge? Kaden hatte sogar einen Arm um seine Schulter gelegt. Sie sahen sich im Gesicht ähnlich. Volle schmale Lippen. Dunkle Augen die eine gewisse Finsternis ausstrahlten und das markante Gesicht.

Als ich weiter die vielen aufgehängten Bilder betrachtete, fiel mir eins besonders ins Auge.

Kaden und der andere standen sich gegenüber. Hatten ein fettes grinsen im Gesicht und zogen an einer Zigarette. Von der Seite sahen sie fast identisch aus.

Kann es sein das es Brüder sind? Das Kaden tatsächlich einen Bruder hat und dieses Zimmer ihm gehört? Aber wieso stand es so leer? Und wo war er nur?

Weiter aufmerksam die Bilder betrachtend konnte ich eins definitiv klarstellen, die beiden liebten sich. Geschwisterliebe, pur.

-

Die Tür zog ich wieder zu und sah mir dann die etwas schmalere daneben an. Dorthin steuernd machten sich die Sorgen um die Jungs breiter. Vor allem um Kaden. Die Klinke drückte ich runter und blickte in einen Stock dunklen Raum. Ich tastete an der Seite nach einem Lichtschalter ab und als ich es fand und es betätigte, stellte sich der Raum als eine Abstellkammer fest. Uninteressiert schloss ich die Tür wieder und lief zum Ende des Ganges wo ein schmaler langer Fenster war.

Seufzend blickte ich aus diesem hinaus und starrte in die Dunkelheit.

Dann fiel mir neben mir etwas auf. Langsam drehte ich meinen Kopf dahin und sah eine weitere Treppe die nach oben führte. Der Gang der Treppe war stockdunkel weshalb ich es mir dreimal überlegte darauf zu gehen. Wahrscheinlich war es nur der Dachboden, weswegen ich es beließ mich dem zu nähern und stieg stattdessen die Treppen wieder runter.

Im Flur sah ich traurig die Haustür an.

Den Schlüssel im Schloss klirrend. Die Tür öffnend Kaden herein tretend und mit funkelnden Augen auf mich zusteuernd.

Wieso passierte das jetzt nicht einfach?

Ich ging in die Küche und erhaschte einen Blick auf die Uhr. 23:26 Uhr. 3 Stunden waren sie weg. Vielleicht war es nicht einmal viel, aber es fühlte sich wie Ewigkeiten an. Und es war fast schon wie eine folter, allein in diesem Riesen Haus. Unwissend wie es den anderen gehts geschweige ob sie heute noch heil zurück kommen werden, seufzte ich.

Mich belastete diese Information die ich eben sammelte. Zu 99% kann ich sagen das es sein Bruder auf den Bildern war. Immerhin hat keiner zwei Zimmern wo das andere auch noch komplett anders gestaltet ist. Außerdem sahen sich die beiden auch sehr ähnlich. Aber der andere schien etwas älter zu sein. Sah jedenfalls vom Gesicht und der Haltung aus. Vielleicht auch nur 2-3 Jahre.

Plötzlich knurrte mein Magen auf.

Reflexartig ging ich hinter dem Tresen und öffnete den Kühlschrank. Enttäuscht seufzte ich auf. Nichts essbares. Pudding und so ein Zeug. Aber davon werde ich niemals satt.

Ich öffnete dann einfach jede Schublade bis ich eine Spaghetti Packung fand. Freudig holte ich diese raus um sie auf den Tresen zu legen. Weiter suchend machte ich sogar auch noch eine Tomatensoße fündig.

Einen Topf fand ich auch recht schnell und sah mir den Herd an. Okay, das könnte eine kleine Herausforderung sein da es Touchscreen war. Doch das Gute daran war, das ich mich so ablenken- und das mulmige Gefühl im Bauch fürs erste abschalten konnte.

A/N:
Kennt ihr die Sendung Catfish? Liebe sie

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