Kapitel 23 • TERESA

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»Alles okay?« fragte ich sanft und traute mich erst nicht ihn zu berühren, aber als er mir darauf keine Antwort zu geben scheint legte ich dann doch meine Hand auf seinen Oberarm, die sich sofort anspannte.

»Hey..« sagte ich ruhig und suchte seinen Blick. Er hielt sich den Nasenrücken und Rang mit sich. »Tut mir leid.« hauchte er dann. Ich zog meine Hand zurück und überlegte fieberhaft wofür er sich gerade entschuldigte. »Seit dem..« er stoppte. »Seit dem du hier bist ist es anders. Vor allem für die anderen.« beendete er den Satz dann doch.

Da ich nicht einschätzen konnte ob es im negativen gemeint war, antwortete ich darauf gar nichts. Stattdessen dachte ich an die Zeit die ich über hier war nach. Weil wenn ich recht so überlege kommt es mir so vor als würden sie sich ständig streiten wegen mir. Als wäre ich der Auslöser für die Anspannung der anderen. Eher für Vans'.

»Das es jetzt viel besser wäre wenn du gar nicht erst hier wärst - so ist es nicht. Ich mache mir nur ständig Sorgen um dich.« sagte er weiter und hatte dabei seinen Kopf zu mir gedreht. Doch mein Blick war nach unten gerichtet. »Aber das musst du gar nicht.« erwiderte ich leise. Ist es wirklich alles wegen mir? Mache ich alles komplizierter?

»Hey sie mich an.« ihm hörte ich gar nicht mehr zu. Zu sehr versank ich in Selbstzweifel.
Machte ich also so die Freundschaft der Jungs kaputt?

»Ich hab gesagt du sollst mich ansehen.« bestimmte er fester und griff sanft nach meinem Kinn um es hoch zu drücken. So war ich gezwungen in seinen schönen Augen zu sehen. Dieser Strudel voller Dunkelheit. Man waren diese Augen schön. Gott und das ganze Gesicht erst.

»Ich will dich einfach beschützen. Und damit kommen die anderen nicht so gut klar.« noch immer von seiner Schönheit geblendet wurden mir seine Worte im Nachhinein bewusst. »W-Wieso?« hauchte ich und die Traurigkeit war beinahe aus dem Wort zu hören. Er atmete hörbar aus und legte seine große warme Hand wie so oft auch auf meine Wange, und streichelte diese ganz zart.

»Weil ich nicht anders kann, und nicht will, Teresa.« ich hätte bei diesem so gefühlvollen Satz meine Augen schließen können. So sehr erwärmte es mein Herz. Ich fühlte mich noch sicherer. Gesehen. Da gab es jemand der mich freiwillig beschützen wollte. Das er mit dieser flinken Berührung dass kribbeln in meinem Bauch auslöste war nicht neu, aber dieses Gefühl ist einfach so schön das es süchtig machte. Als würden mehrere Schmetterlinge vor Glück herum flattern.

Er machte sich ständig Sorgen um mich, und ich mich um ihn. Er wollte mich unbedingt beschützen, und ich ihn. So gut es auch gingen mag. Außerdem was waren immer wieder diese verschiedenen Gefühle die seinetwegen entfacht werden? Ich konnte es einfach nicht richtig einsortieren.

Dann war da noch das Zimmer. Höchstwahrscheinlich von seinem Bruder. Aber was hat das alles mit derem Feind zu tun? Was war so gefährlich das er mir es nicht sagen konnte?

Wieder hochschauend in seine verführerischen Augen bemerkte ich das sein Gesicht weiter zu meinem gerückt war. Noch ein Stück und unser Atem würde sich vermischen.

Es machte mich nervös. Seine so schlagartige Nähe. Ich schwitzte. Meine Hände spürte ich nicht mehr. Und das starke kribbeln in mir wollte auch nicht aufhören.

Gott wieso passierte das nur mit mir?

Fühlte er es auch? War er auch halb gelähmt bei meinem Anblick? Sicherlich nicht.

Plötzlich fuhr sein Daumen von meiner Wange hinab zu meiner Unterlippe. Federleicht strich er über diese und schien sich zu konzentrieren nicht wieder den Blick auf meine Lippen fallen zu lassen.

In mir drohte es zu explodieren.

Reflexartig fielen auch meine Augen für eine Millisekunde runter zu seinen Lippen. Dies erweckte in ihm den Drang ruckartig mit der linken Hand meine Hüfte zu packen um mich so auf sein Schoß zu ziehen. Erschrocken keuchte ich auf und verfiel seinen stechenden braunen Augen die mich intensiv anschauten.

Wieso tut er das?

Seine Hand wanderte in mein Haar und strich einige male durch eine dicke Strähne. Mein Atem ging flach, mein Herz pulsierte ungesund und alles an mir fühlte sich wabbelig unter seiner Berührung an.

Er weiß was er tut.

Er sah mir einfach in die Augen. In meine stinknormalen blauen Augen. Seine zogen mich in einer Art Bann wo ich mich keineswegs regen konnte. Ich war wie gelähmt. Seine eine Hand die noch auf meiner Hüfte brannte wanderte nun zu meinem Schenkel und verweilte dort.

Er weiß ganz genau was er in mir mit dieser Geste auslöste. Denn ein kleines grinsen zierte seine vollen Lippen als er sah das ich die Luft anhielt.

Unsicher biss ich auf meine Unterlippe, zeitgleich zog er scharf die Luft ein.

Ich wusste nicht was es war. Warum er das tat. Aber gruseliger Weise gefiel es mir. Mehr als mir lieb war.

Plötzlich klingelte es an der Haustür und wie als hätten wir uns verbannt ließ er mich los und ich stieg blitzschnell von seinem Schoß runter. Beschämt wich ich einige Schritte zurück und kaute auf meiner Unterlippe herum.

Mit einem letzten Blick in meine Richtung ging Kaden zur Haustür.

»Sorry Bro, hab meine Jacke vergessen.« hörte ich dann eines der vertrauten Stimmen der Jungs. Kurze Zeit später kam Larry ins Wohnzimmer getreten und ging auf das Sofa zu, wo Kaden und ich gerade noch etwas taten — was ich nicht erklären konnte. Er schnappte sich die Lederjacke und sah mich mit schief gelegtem Kopf besorgt an.

»Äh alles okay Teresa?« mein Kopf schoss zu ihm hoch. »Mh?« noch verwirrter als zuvor kratzte er sich am Kinn. »Ist alles okay mit dir?« er sprach jedes einzelne Wort extra langsam aus um mir das verstehen leichter zu machen. Zu schnell und hastig nickte ich mit dem Kopf. Noch etwas irritiert stand er da bis er verabschiedend nickte und das Wohnzimmer verließ, sowie das Haus nachdem ich die Haustür zufallen hörte.

Wenige Minuten danach trat auch schon der Schönling in meinem Blickfeld.

»Es ist sch-schon spät. W-Wir sollten schlafen g-gehen.« stotterte ich unbeholfen und peinlich berührt zugleich. Ohne auf seine Antwort zu warten wollte ich aufs Sofa steuern um mich dahin zu legen, als seine Worte mich davon abhielten.

»Was tust du da?« irritiert blickte ich vom Sofa hin und wieder zu ihm. »Äh mich – mich aufs Sofa legen?« kopfschüttelnd kam er auf mich zu. »Du wirst in meinem Bett schlafen.« beschloss er fest. Noch irritierter als zuvor stolperte ich ein kleinen Schritt zurück. »A-Aber du musst dich ausruhen. D-Das sagten selbst deine Freunde.« es störte mich auch allmählich das ich bei fast jedem Wort stotterte. Aber die Situation.. eben, machte es mir noch immer zu schaffen.

Wieder fest mit dem kopf schüttelnd trat er einige Schritte näher an mich. »Ich kann mich auch auf dem Sofa ausruhen. Geh jetzt schlafen, du siehst fertig aus.« bestimmte er. »Du auch.« entgegnete ich. »Teresa« mahnte er worauf ich nur gleichgültig mit den Achseln zuckte. Er war doch der mir den Schrammen im Gesicht.

»Geh jetzt hoch und leg dich ins Bett. Sonst schwöre ich bringe ich dich eigenhändig dahin.« wieder wollte ich dagegen protestieren. Da sein Unterton aber keine Widerrede duldete atmete ich geschlagen aus.

»Gute Nacht, Kaden.«

»Nacht, Teresa.«

A/N:
Einfach in 13 Tagen wieder Schule

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