Kapitel 32 • TERESA

9.8K 283 78
                                    

Ich spürte keine Wärme dicht an mir. Die Helligkeit des Zimmers ließ mich ebenfalls wach werden, weshalb ich den Entschluss zog, die Augen zu öffnen. Ich gähnte. Dann sah ich mich auf dem Bett um, in der Erwartung den Jungen, mit dem hübschen Gesicht und brennenden Berührungen zu erblicken. Fehlanzeige. Die Seite war kalt, wo er lag, also war er seit langem aufgewacht. Und irgendwo hingegangen.

Müde rieb ich mir erst die Augen ehe ich dann aus dem bequemen Bett stieg. Plötzlich verteilte sich die Gänsehaut auf meinem gesamten Körper, und ich fing an zu frösteln.
Keine Sekunde später entdeckte ich den Grund. Die Balkon Tür stand offen.

Ich steuerte dorthin und wollte sie gerade zu machen, als mir ein muskulöser Rücken ins Blickfeld stach. Er war nackt. Lediglich ein weißes Handtuch bedeckten seine wichtigen Körperteile.

Ich erschauderte.

Einzelne Wasser Perlen tropften von seinen Haaren herunter und liefen in Zeitlupe seinen so attraktiven Rücken hinab, bis sie sich im Handtuch auflösten.

Ich schluckte

Kaden ist verdammt heiß.

»Mir wird ganz warm unter deinen Blicken.« hörte ich ihn auf einmal sagen. Kurz darauf drehte er sich elegant zu mir um und grinste mich an, mit einer Zigarette zwischen den Lippen. Ich wurde rot.

»Seit wann rauchst du?« lenkte ich vom Thema ab und stieg mit gesenktem Kopf zu ihm aufs Balkon. Er schien ganz verwundert über meine Frage zu sein da er erst nicht antwortete, geschweige eine Reaktion von sich gab.

Dann räusperte er sich.

»Schon sehr lange. Aber ich rauche nicht regelmäßig. So dumm das auch klingt, rauchen war so eine Art Tradition bei meinem Bruder und mir.« sein Blick senkte sich etwas und er zuckte nach der Antwort mit den Schultern.

Ich suchte seinen Blick, doch er war immer noch fixiert auf den Boden.

»Tradition?« fragte ich leise nach. Ich wollte ihn nicht drängen oder so. Aber ich will eben wissen wer er ist. Er nickte. »Zwar lebe ich in einem ordentlichen Haus, aber so war es nie von Anfang. Damals brauchten wir dringend Geld, und die einzige Lösung war, für jemanden zu dealen. Wir hatten nicht einmal einen Abschluss, weshalb wir nirgends hätten arbeiten gehen können.« erklärte er und sah mich dann an. Unsere Augen verharrten sich und sofort kribbelte es in meinem Bauch und mein Herz fing an schneller zu schlagen.

Meine Atmung lief auch nicht mehr ganz gesund, doch dies versuchte ich mit einer weiteren Frage zu überdecken. »Was ist mit deinen Eltern?« plötzlich zuckte er so zusammen, als hätte man in einer offenen Wunde Desinfektion rein gekippt.

Meine Augen wurden augenblicklich groß, als ich fest stellte das dies auch ein sehr wunder Punkt bei ihm war. »Kaden ich-« doch er unterbrach mich indem er seine Hand hob. »Ist schon.. okay.« er schluckte, drehte sich zum Geländer, stützte seine Unterarme ab und blickte auf die Straßen.

»Mein Vater habe ich nie kennengelernt.« sagte er trocken und mit so einem verachten. Ich legte langsam meine Hand auf seinen Oberarm unter der sie sich anspannte aber gleich darauf auch schon direkt lockerte. »Meine Mutter..« er schloss den Mund.

Mitfühlend streichelte ich seinen Arm. »Kaden du musst mir es nicht sagen. Wenn du dich nicht wohl-« erschrocken schnappte ich nach Luft als er mich von der Hüfte aus vor sich zog, gegen den Balkon Geländer drückte und seine Hände auf meine Wangen fest platzierte.

Save Me Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt