»Hast du irgendwas kleines zu essen? Die Tablette ist in meinem Hals hängen geblieben.« krächzte ich. Kaden ging direkt zur Küche. Scott war schon seit längerem wieder gegangen. Er meinte er hätte was zu tun.
»Ist Toast Okay?« rief dieser. Mehrmals hustete ich, bevor ich ihm antworten konnte. »Ja Hauptsache irgendwas.« wenige Sekunden danach kam er mit einer Scheibe Toast zu mir, in der ich sofort rein biss, runter schluckte und nochmal Wasser zu mir nahm.
»Danke.« presste ich erschöpft aus meinem Mund. Kaden ließ sich nickend auf das Sofa fallen. Ich legte meine Hand auf mein Schlüsselbein da es kurz weh tat. Als ich aber die Hand da wieder weg zog war nur noch Blut vor meinen Augen.
»K-Kaden« stotterte ich panisch. »Fuck!« fluchte er und war schon verschwunden.
»Ich kann mich nicht daran erinnern dir gesagt zu haben das du dich anziehen darfst!« brüllte er aus tiefster Kehle und während er sich mit dem Messer schwungvoll umdrehte, schnitt die Klinge die Haut an meinem Oberschenkel.
Das letzte was ich sah bevor alles schwarz wurde war nur noch purer Blut.
Unbemerkt schnappte ich hechelnd nach Luft. Die Erste-Hilfe Tasche war zu sehen. Kaden's überfordertes Gesicht das versuchte mich in die Realität zu holen.
»Hey beruhig dich. Teresa sie mich an.« seine Stimme war nur so zu hören als ob ich unter Wasser wäre. »Teresa, sie mich an« das ganze Blut schien so als ob es sich vermehren würde.
»Sieh mich an!« seine Stimme schallte in mein Kopf. Er drückte mein Kinn mit seinem Daumen hoch, sodass sich unsere Augen trafen, was mich dann zurück in die Realität zog und ich meine Atmung wieder unter Kontrolle bringen konnte.
»Wer weiß seit wann es schon blutet, immerhin haben wir nicht mehr das Verband gewechselt.« sagte er. »Du musst das Shirt wieder ausziehen.« murmelte er, auch wenn etwas zögernd.
Ich dachte gar nicht nach sondern zog es aus. Auch wenn ich mir dabei ein schmerzhaftes Stöhnen verkneifen musste.
Unwohl das er mich wieder nur im BH sah, schaute ich zu Boden und konzentrierte mich einfach weiterhin darauf, gleich keine weitere Panikattacke zu bekommen.
»Shit« zischte er und starrte eine Weile geschockt auf das blutrote verfärbte Verband. Ich traute mich nicht länger hinzusehen, da ich es vermeiden wollte in keiner der grausamem Erinnerungen zu ertrinken.
»Ich löse das Verband jetzt.« flüsterte er fast. Nickend und mit der Konzentration nicht zu weinen, lief es mir abermals den Rücken runter, als seine Fingerspitzen meine nackte Haut am Schlüsselbein berührten.
Den knoten den er gebunden hatte löste er flink. Vorsichtig wickelte er das Verband ab und sah mich dann an.
»Mach schon« hauchte ich mit zittriger Stimme und schon entfernte er das Pflaster. Ich zischte schmerzhaft.
»Das säubern wird nicht weh tun. In die Wunde muss ich ja nicht dran.« teilte er mir leise mit und augenblicklich schämte ich mich zu Grund und Boden.
Er sah mich nur im BH. In einem schlicht schwarzen. Mit der Oberweite die ein reiner Witz war.
Ich hatte es gar nicht bemerkt das er an der Wunde drum herum gesäubert hatte, ein neues Pflaster drauf geklebt und es wieder mit Verband eingewickelt hatte, bis er ein leises 'fertig' flüsterte.
Unsere Blicke verharrten sich ineinander, naja, seiner verharrte sich kurz im Blickfeld unter meinem Hals. Doch so schnell er mir wieder in die Augen sah, war er aufgestanden.
»Ich hol dir was neues zum drüber ziehen.« sagte er räuspernd und kratzte sich kurz am Hinterkopf, eher er ging.
Ich sah auf meine Schulter. Wie neu. Als wäre sie nie aufgegangen.
Ein seufzen verließ meinen Mund. Nicht genervt, aber auch nicht glücklich. Ich konnte es einfach nicht beschreiben. Geschweige wusste ich nicht einmal genau wie ich mich fühlte. Und vor allem wie ich das alles hier fand.
»Hier.« die melodische tiefe Stimme erklang und als ich aufblickte sah ich direkt etwas dunkel blaues vor mir. Überrumpelt blinzelte ich einige Male ehe ich nach dem Hoodie griff um es mir überziehen zu können. Doch der eine arm war drin, der andere nicht.
Ein raues lachen ertönte, was mir auf einmal eine Gänsehaut bescherte. »Komm ich helf' dir.« er machte einen Schritt auf mich zu, zog den Hoodie aus meinem Ärmel und zog es stattdessen an der 'kaputten' Seite an. Der warme und kuschelige Stoff umhüllte mich sofort und von seinem Geruch wo ich mir augenblicklich ein Augenverdrehen verkneifen musste, brauch ich erst gar nicht anzufangen.
Als ich rüber zum Fenster sah, wo mir Sonnenstrahlen entgegen kamen, wurde mir erst dann klar, dass ich schon zwei Tage hier bin.
Aber wie ich das fand, wusste ich nicht.
»Du hast noch gar nichts gegessen kann es sein?« fragte er auf einmal sodass mir das überrascht sein förmlich auf der Stirn geschrieben stand.
»Du doch bestimmt auch nicht?« stellte ich eine neckende Gegenfrage das ihn zum grinsen brachte. »Da hast du recht.« ein kurzes Kichern meinerseits und er zückte sein Handy aus der Hosentasche.
»Pizza?« mit großen Augen starrte ich in sein hübsches Gesicht. »J-..« sofort brach ich mich selbst mitten im Satz ab.
In sein hübsches Gesicht? Bin ich schon so weit dass ich das unbemerkt dachte?
»Teresa?« kopfschüttelnd widmete ich mich wieder dem leicht verwirrten Jungen vor mir.
»Ja Pizza.«
—
Wieder stöhnte ich genüsslich auf. Und wieder einmal bekam ich sein raues lachen zu hören. Was mich keineswegs störte. Es hörte sich unglaublich an.
»Ich glaube du magst Pizza.« beschloss er. Entrüstet ließ ich das Pizza Stück zurück in das Karton fallen.
»Mag? Ich eine Pizza mögen? Heilige Butterfliege ich liebe Pizza.« stellte ich ihm klar und biss nochmal groß in ein dreieckiges Stück voll mit Käse.
Wieder einmal lachte er. Aber so, dass seine weißen Zähne hervor traten. Und um ein Haar wär mir der Sabber aus dem Mund gelaufen. Entweder wegen der Pizza, oder doch wegen ihm.
Wieso scheint sein Gesicht so perfekt zu sein? Die umgemachten dennoch schön aussehenden, dunkel braunen Haare. Die Augen die nur mit purer Bräune gefüllt sind. Seine makellose, perfekt platzierte Nase. Und seine vollen, rötlichen total weich aussenden Lippen-
Da pikst mich doch der Pinsel.
A/N:
Würdet ihr die Geschichte jetzt schon weiter empfehlen? Wenn ja, warum?
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Save Me
ChickLit»Hör auf« keuchte er und rang mit sich mir nicht wieder auf die Lippen zu starren. »Womit?« fragte ich heiser. »Mich zu berühren, dass macht mich noch verrückt.« • • • Die 17 jährige Schülerin mit einem aggressiven Stiefvater der sie regelmäßig mi...