Kapitel 30 • TERESA

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Jedes Mal, beim Versuch runter zu kommen, indem ich tief ein und aus atme, werde ich immer mehr panischer.

Zudem wird mir alles so zu viel.

Erst die Tatsache das ich vor meinem Stiefvater geflüchtet bin, und nun in das nächste Problem gerannt bin. Das der junge, der in mir Emotionen erweckt, einen Bruder hat der Entführt worden ist. Von dem – der sich vorab als Carter herausstellte – für die die Jungs gearbeitet haben. Naja eher gedealt haben. Das die Jungs ohne Waffen das Haus nicht mehr verlassen. Das ein mir fremdes Mädchen so ganz plötzlich aufgetaucht ist, dessen Name Victoria ist, bildhübsch ist, einen atemberaubenden Körper besitzt und anscheinend ziemlich eng mit Kaden ist, sowie mit seinem Bruder - Jace. Gott das macht mich so verrückt!

Vor allem die letzte Tatsache.

Es gefiel mir einfach nicht wie sie sich umarmt haben. Sie hatten zusammen gedealt- Okay dieses Wort mag ich überhaupt nicht- gearbeitet, und sind ziemlich eng miteinander. Sind sie ein paar? Geschwister? Okay das zweite haut nicht hin, er hätte es erwähnt gehabt. Außerdem ist hier kein Zimmer was sich für ein weibliches Wesen anpasst.

Sind sie beste Freunde? Und wenn sie ein paar wären, würde da so etwas auch nicht passen, denn dann hätte sie sicherlich nicht gesagt – mit einem Lächeln – das ich für Kaden etwas besonderes bin.

Das verwirrt mich einfach alles so.

Und diese Gefühle gegenüber Kaden. Die kann ich nicht einordnen. Egal wie sehr ich mich anstrenge, es geht nicht. Was ist das? Warum taucht es auf, wenn er in meiner Nähe ist, wenn er mich berührt, gar ansieht? Dieses kribbeln im Bauch.. das hatte ich noch nie. Es ist einfach so ungewohnt dennoch schön. Es fühlt sich- nein ich fühle mich einfach wohl und geborgen bei ihm.

Teresa jetzt mach mal halblang.

Seufzend erhob ich mich von der Couch und lief abermals in die Küche um mir wieder einmal ein Glas Wasser einzuschenken.

Ein Blick auf die Wanduhr verriet mir das er, geschweige die Jungs, bereits zwei Stunden in diesem Canyon sind. Was das ist, weiß ich im besten Willen auch nicht. Ein Club? Eine Stadt? Ein Ort? Herrgott!

Es ist kurz vor 20 Uhr. Und ich stehe hier vor der Insel und nippe angespannt am glas.

Ist Kaden mal wieder ausgeflippt und konnte dem Plan nicht folgen? Ist er verletzt? Wer ist dieser Josh? Ich bin so unaufgeklärt.

Das Glas in meiner Hand setzte ich laut auf den Tresen ab was ein heller Knall von sich gab und mich plötzlich in einen Flashback katapultierte.

Erschrocken fuhr ich zusammen als ich das Glas hörte wie er es laut auf den Tresen absetzte. Ich drückte meine Hand auf meinem Mund um kein laut von mir zu geben.

»So scharf darauf das ich brutal handle?!« rief er aus tiefster Kehle was mich wiederum zusammen fahren ließ. Ich antwortete nicht. Ich blieb hinter der Treppe versteckt und weinte leise in mich hinein.

»Es wäre doch alles viel einfacher wenn du dich nicht ständig verstecken würdest!« es polterte. Splitter wie sie knirschten waren zu hören. Wasser wie es auf den Boden spritzte.

Er hatte sein Glas umgeworfen.

Mal wieder.

Und wer wird es im Nachhinein weg wischen? Ich.

»Komm jetzt raus! Du hast hier was zu aufräumen!« doch ich regte mich nicht.

»Teresa« knurrte er wütend und schritte wurden immer lauter. Bis er an der Tür Schwelle der Küche ankam und suchend den Flur erblickte.

Dabei öffnete er seinen Gürtel.

»Ich muss gleich zur Arbeit. Komm jetzt raus oder ich werde dich nackt neben mich im Bett ketten.«

Mit einem Ruck blieb mir die Luft zum atmen weg. Mein Hals schnürte sich mit jeder Sekunde fester zu und alles in meinem Kopf fing an zu dröhnen.

Ich fasste mir panisch an die Handgelenke da ich hätte schwören können diese Ketten daran gefesselt zu spüren.

»Geh weg!« kreischte ich. Ich sah alles verschwommen. Dunkel. Punkte tanzten vor meinen Augen. Plötzlich spürte ich zwei feste Hände auf meinen Oberarmen. Ich schlug um mich. Er war hier. Er hatte mich gefunden.

»Lass mich in Ruhe! Bitte!« kreischte ich weiter und schlug einfach die ganze Zeit um mich. Ich bin ihm ausgeliefert.

»Fass mich nicht an!« schrie ich schrill und Tränen überfluteten mein Gesicht. Ich schluchzte, schrie und zappelte in der Hoffnung Peter würde gehen.

Ich sah ihn direkt vor mir. Er grinste mich dreckig an.

»Das geht ganz schnell.« sagte er nur und zog sich seine Hose runter. Ich weinte bitterlich. »Hör bitte endlich damit auf.« wisperte ich kraftlos. »Ich kann das nicht mehr.«

»FUCK TERESA!« ich wurde ruckartig auf die Beine gezogen und gleich darauf an einen warmen, muskulösen Körper gepresst.

Ich spürte mich nicht mehr. Ich bekam meine Augen nicht mehr auf. Ich wusste nicht wo links und rechts war. Doch das weinen meinerseits hörte auf. Ich fühlte mich plötzlich sicher. Geschützt. Diese starken Arme die fest um mich gelegt waren gaben mir so ein halt. Dieser Geruch, leichte Zigarette und Seife.

Kaden.

Meine Knie gaben auf einmal nach. Ich drohte zusammen zu sacken.

»Hey bleib bei mir.« seine Stimme dicht an meinem Ohr weckten die noch gerade eben eingeschlafenen Schmetterlinge. Sie flatterten plötzlich so wild herum als hätten sie nie geschlafen. Als waren sie nie müde.

»Scott hol die Tabletten!« rief er. Es fühlte sich so an als würde ich schweben. Als sei ich ein Geist. Mit flatternden Wesen im Bauch.

»Teresa ich bin's. Er ist weg, er war nie hier.«

Ich wollte Lächeln. Seinen Geruch wieder tief einatmen. Doch meine Sicht verdunkelte sich mit einem Mal.

A/N:
Teresa tut mir schon leid

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