Kapitel 24 • TERESA

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Doch bevor ich auch schon das Wohnzimmer verließ drehte ich mich noch einmal um. »Kaden?« er hatte sich gerade aufs Sofa gesetzt und sah mich nun aufmerksam an.

Die Situation als wir zusammen in seinem Bett lagen kam mir zurück in den Sinn. Er hatte mir nicht erklärt gehabt warum er mich vom Sofa zu sich ins Bett holte.

»Gestern..« begann ich und biss mir einmal nervös auf die Unterlippe. »Da habe ich ja auf dem Sofa gelegen. Und du in deinem Bett. Bis ich neben dir aufgewacht bin. W-Wieso?« fragte ich. Diese Frage beschäftigte mich nämlich schon ein wenig. Ein kurzes Lachen ertönte seinerseits. Und ich schwöre ich hätte dahin schmelzen können. Seine Stimme war einfach so unglaublich schön und angenehm.

»Ich konnte dich da nicht liegen lassen. Deshalb habe ich dich hoch getragen und dich stattdessen auf mein Bett gelegt. Da ich aber keine Kraft noch Lust hatte wieder runter zu gehen um mich aufs Sofa zu legen, blieb ich auch auf meinem Bett.« erklärte er. Nachdem ich mir jedes seiner Worte gut eingeprägt hatte, nickte ich verstehend. Doch noch eine Frage ließ mich nicht los. Für die ich mich sogar etwas schämte.

»War ich ähm.. also war ich-« mit einem kleinen schmunzeln unterbrach er mich. »Schwer? Nein das warst du nicht.« dann lachte er rau was mir ein Schauer den Rücken runter liefen ließ. Wieso reagierte mein Körper bei seinen einfachen Gesten so? Mein Gott.

»Okay, g-gut.« diesmal verkniff er sich ein grinsen. »Schlaf gut dann.« noch immer voll nervös drehte ich mich um, um endlich der peinlichen Situation zu entkommen.

»Du auch.« vernahm ich noch eher ich die Stufen zu seinem Zimmer hoch stieg. Der Drang die mir gegenüber liegende Tür zu öffnen um dieses Zimmer zu betreten und um es wieder zu bewundern, verkniff ich mir allmählich und betrat dann Kaden's Raum.

Die Tür ließ ich allerdings offen, klappte die Bettdecke auf und kroch mich darunter um mich wieder zuzudecken. Sein so schöner Duft umhüllte mich sofort und der Geruch von Zigarette schreckte mich zu meiner Verwunderung überhaupt nicht ab wie sonst auch. Denn der Duft war schwach. Mehr roch es nach einer einfachen Seife und einem leichten Parfüm.

Ich erwischte mich selbst dabei wie ich seinen Geruch inhalierte und vor Zufriedenheit aufseufzte. Wenige Minuten später ergriff die Müdigkeit die Oberhand und ich schlief ein.

-

Achtlos schupste er mich. Ich konnte nicht rechtzeitig reagieren um mich irgendwo festhalten zu können, weshalb ich schmerzvoll die Treppen herunter stolperte und auf dem harten kalten Keller Boden aufknallte. Meine Knie Scheiben taten mit einem mal schlagartig weh und ich zwang mich, nicht aufzuwimmern geschweige zu weinen.

»Warum wehrst du dich denn immer?« fragte er sichtlich amüsiert und knöpfte seine Hose auf. Meine Sicht verschwamm immer mehr und mehr und so gut es ging zog ich mich in die hinterste Ecke des Kellers.

»Lass uns doch beide einfach Spaß haben, oder nicht?« langsam kam er die Treppen herunter. »Nein.« wimmerte ich dann doch und der Hass zu mir selbst wuchs mit einem Mal. Wieso war ich nur so schwach?

»Wie nein? Dein Nein kann ich nicht mehr hören. Jeden Tag hier nein, da nein, mein Gott halt doch deine dämliche Klappe!« rief er was mich zusammen Zucken ließ. Mein zerrissenes Oberteil was nun nicht mehr meine Oberweite versteckte, ließ ihn dazu veranlassen schneller die Treppen zu mir herunter zu steigen.

Ich wusste nicht wohin. Panisch sah ich in alle Richtungen. Doch das einzige was ich sah war mein Stiefvater der sich nun die Hose komplett auszog.

»Jetzt steh auf. Ich habe nicht den ganzen Morgen Zeit.« mit großen Schritten die er auf mich zu machte erweckte die Panik in mir noch mehr.

Lass ihn einfach machen. Dann ist es vielleicht vorbei.

»Ich hab gesagt du sollst aufstehen!« brüllte er mit einem Mal was mich aufschreien ließ. Plötzlich griff er in meine Haare und zog mich so auf die Beine. Unfähig noch zu atmen stand ich wie erstarrt am Fleck. In mir schrie alles sich zu bewegen. Doch mein Körper hörte nicht auf mein Verstand.

Natürlich nutzte er meine Regungslosigkeit aus und riss mir mein Shirt komplett vom Leib, nur um danach mein BH weg zu zerren. Tränen rannen nur noch meine Wangen hinunter. Ich wollte das nicht. Er wusste es. Er ignorierte es.

Unsanft packte er mit beiden Händen meine Brüste und knetete diese. Ich ekelte mich. Vor mir. Ich schrie innerlich mir die Seele aus dem Leib. Ich wollte das nicht mehr. Es sollte aufhören.

»Sei nicht so schüchtern.« raunte er mit seiner dreckigen Stimme und fuhr mit seiner Hand ohne sie zu öffnen in meine Hose.

Blitzartig riss ich meine Augen auf, schrie und wurde dann in der gleichen Sekunde an einer warmen Brust gepresst.

»Alles gut Teresa. Atme. Okay? Atme« sagte Kaden hektisch und drückte mein Kopf fester in seiner Brust. »Wer auch immer das war, ist weg. Hörst du? Es war nur ein Traum. Es war nicht real. Er ist weg.« flüsterte er nun ruhiger und streichelte mir den Kopf.

Ich schluchzte. Schlang fest meine Arme um ihn und weinte in seinen Pulli. Wie gerne ich seinen Worten glauben schenken würde, aber es war real. Es war wirklich passiert. Nur es tauchte wieder einmal in meinen Träumen auf.

»Beruhig dich. Du bist in Sicherheit. Atme tief ein und aus, Teresa. Tief ein und aus.« ich konzentrierte mich nun voll und ganz auf seiner Gegenwart und versuchte sein gesagtes in die Tat umzusetzen. Zu fühlen das er wirklich bei mir war, mich ganz fest in den Armen hielt und um sein Duft wieder inhalieren zu können, half mir dabei mich zu beruhigen.

Peter ist und war nie hier. Du bist bei Kaden. Bei ihm Zuhause. In seinem Zimmer und auf seinem Bett. Er wird und kann dich nicht finden. Es ist vorbei.

Dies redete ich mir ununterbrochen ein. Aber das Gefühl, das er dicht bei mir war verschwand nicht.

»Er soll weg.« schluchzte ich laut meine Gedanken. »Lass ihn mich nicht finden.« ich wimmerte. Weinte. Es soll doch nur aufhören. Mehr verlange ich nicht.

»Teresa hier ist keiner. Nur du und ich.« sagte er in so einem beruhigenden Ton dass ich mein Gesicht fester an seine Brust drückte. »Lass mich nicht los.« wimmerte ich. Auch wenn dieser Satz in meinen Gedanken hätte bleiben sollen. »Das werde ich nicht. Niemals.« das von ihm zuhören ließ mich weiter in dem Wissen wirklich in Sicherheit zu sein.

Langsam normalisierte sich meine Atmung sowie mein Puls. Doch noch immer hatte ich fest meine Arme um ihn geschlungen so wie er seine um mich. Mein Gesicht noch immer tief in seinem Shirt versteckt und seine warme große Hand sanft meine Haare streichelnd.

»Alles ist wieder gut.« hauchte er und zog mich näher zu sich heran. Gerade wurde mir bewusst wer mich eigentlich fest in den Armen hielt. Das kribbeln in meinem ganzen Körper begann und dem pochenden Herzen ganz eingeschlossen.

»Teresa?« er spannte sich an. »Hm« antwortet Ich geistesabwesend. »Du hast die Tabletten nicht eingenommen, oder?«

A/N:
hello and goodbye

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