Überrascht über mich selbst sah ich sofort zurück auf den Pizza Karton vor mir. Da ich Angst hatte ich würde jetzt etwas peinliches von mir geben, biss ich nochmal einen großen Stück ab.
Ich hörte ihn belustigt schnaufen. Dies aber ignorierte ich so, als hätte ich es gar nicht gehört. Schlussendlich wendete er sich auch wieder seiner Pizza zu, bis ein kurzes klingeln ertönte. Wir beide hörten auf zu essen und ich sah ihm dabei zu wie er sein Handy aus der Hose kramte.
Es war wohl eine Nachricht da er etwas zu lesen schien, was ihn kurz blass werden ließ woraufhin sich meine Neugierde vergrößerte.
»Was ist los?« fragte ich vorsichtig und versuchte einen Blick auf sein Handy zu erhaschen, doch schon ließ er das elektrische Ding zurück in seine Hose wandern.
»Ich muss weg.« abrupt erhob er sich von der Couch und lief in den Flur. Sofort folgte ich ihm und betrachtete ihn kurz misstrauisch, während er sich seine Jacke überzog.
»Wohin denn?« traute ich mich zu fragen. Nachdem er sich die Schnüre der Schuhe zugebunden hatte, richtete sich seine Aufmerksamkeit auf mich.
»Weißt du noch als ich gesagt habe das ich dir nicht mehr als vom Deal erzählen kann noch darf?« er schien etwas hektisch zu sein da er nicht ruhig redete. Als die Erinnerung wieder auftauchte nickte ich. »Jetzt ist es mehr als ein Deal. Nur mehr kann ich dir nicht verraten.« sagte er und sah mich für ein Augenblick länger an als sonst. Dann drehte er sich um und öffnete die Haustür.
»Kaden« sagte ich um ihn kurz aufzuhalten. Was auch zu bewirken schien da er stehen blieb und sich zurück zu mir umdrehte.
»Pass auf dich auf.« wisperte ich. Irgendwie konnte ich selbst den Gedanken nicht ertragen das ihm jetzt was passieren könnte.
Mit großen Schritten kam er auf mich zu, hielt dicht vor mir an und nahm dann mein Gesicht in seine großen Hände.
Gänsehaut trat auf meinen Wangen und auf meinem Nacken auf.
»Schließ die Tür ab und warte auf mich« hauchte er dicht vor meinem Gesicht das ich sogar sein Atem auf meiner Nase spüren konnte. Meine Hände begannen zu kribbeln. »ich werde nicht lange weg sein, okay?« fügte er hinzu. Ich prägte mir seine Worte ein, bis ich schließlich nickte.
Seine Hände nahm er weg, genauso die Wärme die sie von sich gaben. Mit einem letzten Blick tief in meine Augen drehte er sich wieder um und verließ das Haus.
Schließ die Tür ab..
Schnell näherte ich mich der Tür und drehte den schloss um.
und warte auf mich.
Unruhig atmete ich aus.
Ich hoffe ihm passiert nichts.
—
Ich dachte nach. Ich zerbrach mir fast den Kopf. Zum einen das es diesmal etwas gefährlicheres als ein Deal war, zum anderen das er mir so nahe gekommen war und die sachte Berührung mich beinahe buchstäblich aus dem Konzept brachte.
Immer wieder die Frage; was so gefährlich sein muss, dass er kaum was darüber sagen kann? Ich aber sehe und spüre, dass er es will. Doch die andere frage die mich mehr beschäftigt als alles andere auf dieser Welt, warum mein Körper, mein Gehirn und all die Emotionen so reagierten, als er mir an die Wangen fasste?
Das überfordert mich allmählich.
Und dieser Jake oder Jace von dem sie sprachen. Wer war er? Warum musste Vans Kaden an diesen Typen erinnern?
»...Alter wir müssen uns auf Jace konzentrieren, schon vergessen?«
Das hatte Vans gesagt. Doch wer war dieser Jace? Hatte er irgendwas mit diesem Deal zutun gehabt? Musste er wegen ihm heute so flüchtig weg? War Jace der Feind von Kaden und seinen Freunden?
Ungeduldig warf ich ein Blick auf die Uhr.
23:38 Uhr.
Herrgott Kaden wo bleibst du nur.
Verwirrt über mich selbst seufzte ich auf da ich mir Sorgen um ihn mache. Um jemanden, der mich gerettet hat und der wie ein Fremder für mich ist. Um jemanden, dessen Nähe ich ehrlich gestanden vermisse. Um jemanden, der für mich sorgt, mich verarztet, sogar für mich da ist und mir halt gibt wenn wieder einer meiner Panikattacken auftreten.
Um Himmels Willen was ist nur los mit mir.
Überfordert lief ich ins Wohnzimmer. Während ich mir meine Schläfen massierte, ließ ich mich auf der Couch nieder.
Er meinte er sei nicht lange weg. Das ich auf ihn warten solle. Aber mittlerweile sind schon über vier, wenn nicht sogar fünf Stunden vergangen in denen ich allmählich die Geduld und Ruhe verliere.
Ich lehnte mich zurück und schloss meine Augen um runter zu fahren.
Ihm ist schon nichts passiert.
Er wird gleich die Tür aufschließen und sich neben mich nieder lassen.
Ja, genau so wird es gleich ablaufen..
—
Es schepperte an der Tür. Vor Schreck riss ich meine Augen auf und konzentrierte mich kurz auf die Dunkelheit um die Orientierung zu finden. Als mir klar wurde das ich eingenickt war und mich noch in Kaden's Haus geschweige Wohnzimmer befand, normalisierte sich meine Atmung.
Wieder schepperte es heftig gegen die Haustür woraufhin ich zusammen fuhr.
Kaden meinte doch bevor er ging das ich die Tür abschließen soll. Vielleicht deswegen? Weil irgendwelche Leute gerade versuchen einzudringen?
»Scheiße jetzt mach die verdammte Tür auf!« hörte ich jemanden brüllen. Vans. Ich sprang wie von einer Tarantel gestochen von der Couch auf und rannte auf die Haustür zu um sie zu entriegeln, und schließlich aufzureißen.
In der Hoffnung erleichtert Kaden heil und froh wieder zusehen, passierte genau das Gegenteil.
A/N:
Der cut ist fies mies ich weiß, aber dafür findet morgen um 21:50 Uhr eine Lesenacht statt. Und das aus einem ganz bestimmten Grund.. erfahrt ihr morgen ;)
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Save Me
ChickLit»Hör auf« keuchte er und rang mit sich mir nicht wieder auf die Lippen zu starren. »Womit?« fragte ich heiser. »Mich zu berühren, dass macht mich noch verrückt.« • • • Die 17 jährige Schülerin mit einem aggressiven Stiefvater der sie regelmäßig mi...