Kapitel 9

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"Erin mach doch was!", rief ich entsetzt, aber als ich zu diesem sah, waren seine Augen ebenfalls schwarz. Hasserfüllt starrte er Astrum an.

Erschrocken sah ich zu Astrum, was sollte ich denn jetzt tun?! Ich merkte wie die Wände anfingen zu wackeln. Alle starrten mein Brüder an, die nur wütend Astrum anstarrten. Ich merkte, dass sie kurz davor waren, ihre Kräfte auf ihn los zu lassen.

Ohne wirklich darüber nachzudenken, warf ich mich vor ihn und wurde sofort von einer Art mächtigen Windböe erfasst. Ich wurde gegen die nächstgelegene Wand geknallt.

Irgendwie schaffte ich es meine Kräfte zu sammeln und die beiden zurück zu drängen, so dass ich nicht mehr an die Wand gedrückt wurde sondern wieder auf dem Boden stand. Die beiden hatten sich vereinigt, wodurch es schwerer war. Aber das eigentliche Problem war, das wir normalerweise zu dritt eine Einheit bildeten, gegen die beiden zu wirken tat ich noch nicht einmal in Training. Es schwächte mich sehr, den beiden entgegen zu wirken.

Erin und Killian standen mir mittlerweile gegenüber.

„Wieso beschützt du diesen Arsch überhaupt?!“, brüllte Killian.

„Er hat dir wehgetan. Er tut dir nicht gut!“, brüllte jetzt auch Erin.

Ja, aber er ist mein Gefährte!, zischte ich in ihren Köpfen zurück. Wütend drückte ich die beiden gegen die Wand.

Du liebst ihn jetzt schon mehr als uns! Was würdest du noch alles für ihn tun?! Uns töten?!!, knurrte Killian.

Sofort hörte ich auf die beiden gegen die Wand zudrücken. Enttäuscht ließ ich meine Hände sinken. Eine Träne lief mir die Wange runter. Killian hörte nicht auf. Als er mich mit voller Wucht gegen die Wand knallte, fühlte ich wieder mal dieses schreckliche Stechen an meinem Kopf. Knurrend wollte Astrum sich auf ihn stürzen, wurde aber von Ari, Tarmo und Maghnus zurück gehalten. Vorsichtig stand ich wieder auf und wankte auf ihn zu.

„Bitte beruhig dich“, flüsterte ich. Aber dieses Mal beruhigte Astrum sich nicht wieder. Weiterhin versuchte er sich von Ari und den anderen loszureißen und auf Erin und Killian zu stürzen.

Dann schaffte er es. Sofort baute ich eine Mauer vor meinen Brüdern auf. Er sollte – Nein, er durfte ihnen kein Haar krümmen. Immerhin waren das meine Brüder!

„Mach sie weg!“, fauchte er mich an. Ich schüttelte einfach nur den Kopf. Vorsichtig lief ich auf ihn zu. Mir war immer noch etwas schummrig, aber ich wollte mir nicht die Blöße geben mich an Astrum festhalten zu müssen. Irgendwie schaffte ich es stehen zu bleiben. Eindringlich sah ich Astrum in die Augen.

„Bitte“, flüsterte ich nachdrücklich und legte meine Hand auf seine geballte Faust. Etwas sanfter sah er mich an.

Du bist schwach. Das alles hat dich eine Menge deiner Kräfte gekostet. Wir sollten schlafen gehen, das war ein anstrengender Tag für dich, flüsterte Astrum in meinem Kopf.

Ich nickte nur und hielt mich jetzt doch an ihm fest. Was Astrum mal wieder ein dämliches Grinsen ins Gesicht zauberte.

„Hör auf so zu grinsen!“, zischte ich leise, konnte mir aber selbst ein Lächeln nicht verkneifen.

Ohne mich zu beachten hob Astrum mich einfach im Brautstyle hoch und trug mich in unser Zimmer, aber nicht ohne sich an der Tür noch mal umzudrehen.

„Ihr habt Glück, dass sie mich zurück gehalten hat! Wenn ihr es noch mal wagt Luna auch nur anzuschreien, reiße ich euch in Stücke!“, zischte er meinen Brüdern noch zu.

In unserem Zimmer angekommen, legte er mich vorsichtig auf dem Bett ab.

„Ich hätte schon noch laufen können!“, murmelte ich verlegen. Ich stand wieder auf und lief zum Schrank, aber ich fand nichts was ich zum Schlafen anziehen könnte. Plötzlich wurde mir ein großes, graues T-Shirt vor die Nase gehalten. Erschrocken sah ich zu der Person neben mir. Es war Astrum.

„Hier. Irgendwas musst du ja anziehen. Du kannst natürlich auch in Unterwäsche schlafen, ich hätte da nichts dagegen!“, grinste er mich wieder mal dreckig an.

Sofort riss ich ihm das T-Shirt aus der Hand. Lachend lief Astrum zurück ins Zimmer.

Als ich geduscht und umgezogen aus dem Bad kam, hatte Astrum es sich schon im Bett bequem gemacht. Ich ging zur anderen Seite und legte mich hin. Sofort als ich neben ihm lag, hatte ich das Bedürfnis näher zu ihm zu rücken und mich an ihn zu kuscheln. Irgendwie unterdrückte ich den Drang.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war mein Kissen allerdings plötzlich ziemlich hart geworden. Irritiert strich darüber.

Das war definitiv kein Kissen!!!

Entsetzt riss ich die Augen auf und schaute nach oben. Sofort sah ich in das Gesicht eines grinsenden Astrums.

„Ich weiß ja, dass du mich heiß findest, also musst du nicht so tun als würdest du schlafen, um mich anzufassen.“

Sofort rutschte ich von ihm weg, aber er hielt mich auf und zog mich zurück. Jetzt lag ich halb auf ihm drauf.

„Lass mich bitte los“, murmelte ich erdrückt.

„Nein. Ich mag es nicht, wenn du weit von mir entfernt bist. Ich will dich immer ganz dich bei mir haben. Wahrscheinlich wird das erst besser, wenn wir miteinander verbunden sind“, nuschelte Astrum und drückte mir einen zarten Kuss auf die Stirn. Irgendwie versuchte ich mich aus seinem Griff zu entwinden.

„Jetzt lass mich los! Ich will mich fertig machen! Ich muss doch heute trainieren. Also bitte! Lass mich jetzt los!“, beim letzten fing ich wütend an zu zischen. Was dachte Astrum sich eigentlich?!

„Na gut“, seufzte er jetzt und ließ mich nach gefühlten Stunden endlich aufstehen.

Sofort sprang ich aus dem Bett und verschwand im begehbaren Kleiderschrank. Schnell zog ich mir ein paar Sachen an (Bild) und lief ins Bad, um mich komplett fertig zu machen.

„Astrum, kannst du mir zeigen wo ich hin muss?“, fragte ich als ich wieder aus dem Bad kam, aber er war nicht mehr da.

Da erst merkte ich wie mein Körper und vor allen Dingen ich selbst mich schon nach ihm sehnte. Was sollte ich machen? Zu meinen Brüdern gehen, Ari, Tarmo und Maghnus suchen oder meinem Gefühl folgen, um zu Astrum zu kommen???

Ratlos stand ich mitten im Raum. Eigentlich hatte Ari ja schon gesagt wo ich hin musste, aber auf meinen Ortungssinn konnte man sich wirklich nicht verlassen. Und zu Erin und Killian wollte ich nach gestern wirklich nicht, da müssten sich die beiden erst einmal bei mir entschuldigen.

Unschlüssig lief ich jetzt aus dem Zimmer. Ich hatte mich dafür entschieden in den Gemeinschaftsraum zu gehen, irgendwer würde schon da sein, den ich fragen könnte wo ich hin musste oder wo ich was zu essen finden könnte.

Im Gemeinschaftsraum war aber niemand. Wo sind die denn alle?!

Total verwirrt stand ich jetzt im Gang. Also doch dem Gefühl folgen und Astrum suchen.

Die dunkle HexeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt