Kapitel 35

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"Na ja schwierig zu bekommen. Aber zu meiner Freude nicht auf dem legalen Weg", meinte Kuro mit einem frechen Grinsen im Gesicht.

"Schwierig war es mein Zauberbuch zu bekommen, das wird ein Zuckerschlecken", meinte ich nur dazu.

"Dir ist aber schon bewusst, das wir jetzt gegen die Hexen- und Hexergesetze verstoßen, wenn wir dieses Buch holen!", meinte der Hexer mit einer hochgezogenen Augenbraue.

"Das weiß ich selbst, aber immerhin müssten wir es nur aus einem Museum klauen. Die British Museum Libary ist nicht das Pentagon und sogar dort würden wir rein kommen", meinte ich nur dazu.

"Und wieder liegst du falsch. Die großen Gebäude sind alle von Hexern noch einmal gegen uns gesichert wurden. Es wird schwieriger als du denkst. Dieses Mal schaffst du das nicht alleine. Du brauchst mich", erklärte Kuro und fügte mit einem Grinsen noch hinzu, "Wäre nicht das erste Mal, dass ich das Gesetz der Hexer und Menschen gleichzeitig breche."

Über seine Aussage konnte ich nur die Augen verdrehen. Wie ein Teenager war er manchmal! Alles was illegal, schwierig und verboten war, erregte sofort seine Aufmerksamkeit.

"Sagen wir es den anderen?", fragte ich nach, anstatt mich über seinen Hang zum Verbrechen zu beschweren.

"Die Blutsauger sollten erst mal nichts davon erfahren. Es bricht auch ihrer Gesetze", antwortete Kuro desinteressiert und zuckte dabei mit den Schultern.

"Was passiert, wenn wir erwischt werden?", wollte ich dann aber doch wissen.

"Da es verboten ist Menschen zu berauben und erst recht dabei noch Magie zu verwenden, wahrscheinlich wird uns entweder unsere gesamte Kraft genommen oder wir werden für mindestens zehn Jahre weggesperrt. Also um zusammenzufassen, wir dürfen uns auf gar keinen Fall erwischen lassen!", sagte er trocken, schon fast gelangweilt.

"Ohne Kräfte zu leben, würde für mich ein Menge einfacher machen", murmelte ich vor mich hin.

"Aber für deinen Bruder nicht. Ohne deine Hilfe würde er nie mehr von dem Dämon wegkommen und auf ewig sein Handlanger bleiben. Ich bezweifle also sehr, dass du das wirklich willst", antwortete Kuro, "Also lass uns einen Plan machen, damit wir das Buch stehlen können, ohne erwischt zu werden. Denn sogar, wenn du ohne deine Kräfte gut leben kannst. Ich kann und will es definitiv nicht!"

"Ist ja gut! Kein Grund gleich zickig zu werden", antwortete ich Augen verdrehend. Wir entschieden uns nach London zu reisen, um die Bibliothek auszukundschaften, allerdings sollte Astrums Familie fürs erste nichts davon wissen. Wir wollten uns so schnell wie möglich auf den Weg machen. Dadurch saß nur ich diesen Abend am großen hölzernen Esstisch. Kuro war damit beschäftigt eine sichere Unterkunft für uns zu finden.

"Und wieso genau wollt ihr jetzt nach London?", fragte Johannes mich gerade aus. 

"Kuro denkt er kann mich dort, mithilfe eines weiteren schwarzen Hexers besser trainieren."

"Denkst du wirklich, dass das so eine gute Idee ist?", wollte Nova besorgt wissen.

"Auf jeden Fall. Ich kenne durch Anna Maria die gesamte Geschichte aller magischen Wesen in- und auswendig. Johannes hat mich auch trainiert, aber das hat mittlerweile auch Kuro übernommen. Und durch Zara weiß ich alles was ich als eine weiße Hexe können muss, aber ich bin keine weiße Hexe, also kann nur noch Kuro mir wirklich mit meiner Entwicklung weiter helfen", versuchte ich mich zu erklären.

"Aber werdet ihr dort auch sicher sein?", fragte Jonah jetzt nach.

"Wir werden in einem Safehouse für schwarze Hexen und Hexer leben. Es wird von Kuros Freund geführt und er beherbergt momentan niemanden, der mich bei Astrum verpfeifen würde."

"Und würde dieser Freund von Kuro dich auch nicht verpfeifen?", stellte Jonah scharf in Frage.

"Mein Freund würde niemals einen Freund von mir verpfeifen, außerdem hat er schon zu viele krumme Dinger gedreht von denen ich weiß, als dass er es sich leisten könnte mir zu schaden. Er würde seine Kräfte verlieren und mindestens 40 Jahre ins Hexergefängnis kommen und das will niemand, also wird er niemandem etwas von Luna sagen. Sie wird dort als meine kleine Schwester  sein und wir wollen uns einfach nur in Ruhe zusammen London ansehen", unterbrach Kuro wütend das Gespräch. Für ihn war somit alles geklärt.

"Wir werden morgen früh rüber teleportieren, nachdem wir gepackt haben", murmelte ich schnell vor mich hin. Natürlich hatten alle Anwesenden mich gehört.

Entsetzt schnappte Nova nach Luft.

"So schnell schon?! Aber wir waren doch noch gar nicht shoppen oder haben uns gemeinsam die Stadt angesehen. Ich hatte doch noch so viel mit dir vor!", rief sie enttäuscht aus.

"Das hättet ihr eh alles nicht machen können. Du weißt ganz genau wie viele Vampire und Freunde von Astrum in dieser Stadt leben. Da hättest du unserem Bruder auch gleich eine Nachricht schicken können, in der steht "Übrigens Luna ist bei uns, kannst sie gerne abholen"!", meinte Joris, der bis zu diesem Zeitpunkt ganz still geblieben war.

"Das könnt ihr besser machen, wenn Luna den Dämon besiegt hat und wieder mit Astrum zusammen ist", warf Jonah ein.

Ich sah schon wie Nova sich gerade aufrichtete und gleich wahrscheinlich ein gewaltiger Streit zwischen den Drillingen ausbrechen würde. Aber bevor Nova loslegen konnte, unterbrach Anna Maria sie auch schon. Sie hatte sich alles angehört und ich wusste jetzt schon, das sie mich nach dem Essen zu sich bitten würde. Sie hielt nichts davon, das jetzt vor der gesamten Familie auszudiskutieren.

Es ist und bleibt Lunas Entscheidung und wir müssen diese respektieren, also hört auf euch deswegen jetzt in die Haare zu bekommen!, sprach Anna Maria ein Machtwort.

Schweigend ging das Abendessen zu Ende. Keiner traute sich mehr noch etwas zu dem Thema zu sagen, auch wenn sie anscheinend alle dagegen waren. Alle standen von dem langen Tisch auf und verabschiedeten sich für verschiedene Dinge. Nur Anna Maria und ich blieben übrig. Auffordernd winkte sie mich zu sich. Ich stand auf und lief zu ihr. Nicht wirklich motiviert, ließ ich mich auf Johannes Stuhl fallen und sah sie auf ihrem Stuhl am Kopfende erwartungsvoll an.

Du weißt, das ich es nicht gut heiße, das ihr eine Menschen Bibliothek ausrauben wollt, aber wenn es euch weiter bringt, dann wünsche ich euch Glück dabei und drücke euch die Daumen, das ihr nicht erwischt werdet, meinte Anna Maria sanft. Ein feines Lächelnd zierte ihr jung gebliebenes Gesicht.

Die dunkle HexeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt