Lunas p.o.v.
Ich bekam alles mit, aber ich war gefangen in meinem eigenen Körper. Ich würde Astrum so gerne beruhigen, aber es ging einfach nicht. Ich spürte unsere Verbindung wieder. Ich hörte seinen Gedanken, die nur von Vorwürfen und Selbsthass geplagt waren, ich spürte, dass er es war, der neben meinem Bett kniete und meine Hand hielt. Das prickelnde Gefühl, dass ich immer hatte, wenn wir uns berührten, war wieder zurück. Endlich fühlte ich mich wieder komplett, aber ich wusste genauso gut, dass Astrum das alles nicht spüren konnte. Für ihn war ich immer noch tot.
Ich versuchte zu kämpfen. Mich zu bewegen. Etwas zu sagen. Alles brachte nichts, ich regte mich nicht und kein Mucks kam mir über die Lippen. Krampfhaft versuchte ich mich aus meinem eigenen Gefängnis zu befreien.
Und ganz plötzlich war es ganz leicht. Mein Herz fing wieder an zu schlagen und ich konnte tief Luft holen. Der Sauerstoff in meiner Lunge brannte, aber fühlte sich gleichzeitig auch gut an. Mit einem tiefen Seufzer schlug ich meine Augen wieder auf und starrte an die Decke. Astrum bekam anscheinend immer noch nichts mit, denn er saß immer noch geknickt neben mir. Sachte legte ich meine freie Hand auf seine und strich sanft darüber. Liebevoll sah ich zu meinem Gefährten, der langsam seinen Kopf hob und mich ansah.
Als er sah, dass ich wieder am Leben war, fingen seine Augen sofort an zu leuchten. Feste schloss er mich in eine Umarmung, die mich fast erdrückte, aber ich sagte nichts. Es fühlte sich zu gut an, endlich wieder in seinen Armen liegen zu können.
Ich versuchte mich aufzusetzen, wurde aber sofort von ihm runter gedrückt. Astrum kletterte zu mir ins Bett und fing an jeden Part meines Gesichts zu küssen. Als letztes waren meine Lippen an der Reihe. Es war ein leidenschaftlicher Kuss, der von so viel Angst, Sorgen und trotzdem Liebe sprach. Ich spürte, wie auch Astrum unsere Verbindung endlich wieder merkte.
"Geh nie wieder fort", flüsterte Astrum, während er mir einen Kuss auf die Stirn drückte, "Ich tue alles, aber bitte geh nicht wieder weg. Wir schaffen alles. Wir können auch mit dem Kinder kriegen so lange warten, wie du nur willst!"
"Ich weiß", antwortete ich genauso leise, "Du wirst mich nie wieder los."
"Ich habe dich so sehr vermisst."
"Ich dich auch", antwortete ich lächelnd. Ich fühlte mich so gut endlich wieder bei ihm zu sein. Endlich war ich wieder Zuhause angekommen.
"Was machen wir jetzt?", fragte Astrum mich.
"Lass uns wieder nach Hause gehen."
"Warst du wirklich die ganze Zeit bei meiner Familie in Italien, als du weg warst?", überrumpelte Astrum mich.
"Aino hat mich zu Zara gebracht. Sie hat dann die Verbindung gelöst und dann Anna Maria angerufen. Deine Eltern und Zara haben mich trainiert, aber als das nichts mehr gebracht hat, hat Zara Kuro dazu geholt und mich trainiert. Ich habe wirklich lange bei Anna Maria und Johannes gelebt, aber dann musste ich weiter. Ich bin mit Kuro nach London zu Aidan gezogen. Dort haben Ari und die anderen mich dann gefunden. Den Rest der Gescheite kennst du ja", erzählte ich leise. Ich hatte Angst, dass Astrum sauer werden würde.
"Ich bin enttäuscht von meiner Familie, dass sie dir und nicht mir geholfen haben, aber ich kann es verstehen. Das war wirklich der einzige Ort, an dem ich nicht nach dir gesucht hätte. Niemals wäre ich auf die Idee gekommen, meine eigene Mutter würde meine Gefährtin vor mir verstecken", antwortete Astrum ruhig. Lachend schüttelte er über seine Mutter den Kopf. Immer mehr wurde ihm bewusst, warum Anna Maria der Kopf der Familie war und nicht Johannes. Auch wenn sein Vater das natürlich gerne noch der Außenwelt vorgaukelte.
"Wieso ist eigentlich noch niemand hier rein gestürmt, um mich zu begrüßen. Ich hätte eigentlich gedacht, dass mich mehr Leute, als nur du, vermissen würden", sagte ich verwirrt während ich mich aufsetzte.
"Ich habe eine Mauer um diesen Raum gelegt. Ich wollte dich erst Mal ganz für mich alleine haben. Sie hören uns nicht mehr. Weder unsere Stimmen, noch unseren Herzschlag. Allerdings hören wir sie auch nicht mehr", erklärte Astrum mit einem verschmitzten Grinsen auf den Lippen.
"Das heißt, wenn du den Bann wieder wegnimmst, stürmt deine ganze Familie hier panisch rein, weil sie denken, dass jetzt auch du tot bist", kicherte ich.
Astrum zuckte nur mit den Schulter, woraufhin ich ihm gegen die Schulter schlug.
"Sei doch nicht so gemein zu deiner Familie. Deine Mutter dreht wahrscheinlich gerade durch und Nova wird wahrscheinlich weinend in Tarmos Armen liegen. Lass uns zu ihnen gehen."
"Nein!", meinet Astrum bestimmt und drückte mich wieder runter und presste seine Lippen auf meine. Es dauerte nur wenige Sekunden, bevor ich den Kuss innig erwiderte. Ich hatte es so unglaublich vermisst meinen Gefährten bei mir zu haben. Seine Familie könnte auch noch ein bisschen länger auf uns warten.
Leidenschaftlich vertiefte ich den Kuss, wenn das überhaupt möglich war. Bestimmt drehte ich uns beide um, so dass ich auf dem Schoss meines Gefährten saß und er unter mir lag. Wie ein paar liebestolle Jugendliche, die gerade Sex für einander entdeckt hatten, scherten wir uns um nichts mehr. Unsere Kleidungsstücke verschwand so schnell, wie ich es noch nie erlebt hatte. Es war auch nichts liebevolles oder zärtliches an unserem Zusammensein. Das hier war reine Lust und Begierde, die gestillt werden wollte und dass so schnell wie möglich. Aber plötzlich hielt Astrum inne.
"Wieso hörst du auf?", fragte ich verwirrt und sah ihn mit verhangenem Blick an.
"Ich habe kein Kondom", flüsterte Astrum besorgt. Sofort musste ich lachen und schüttelte nur den Kopf.
"Dann lass es eben weg", antwortete ich genauso leise und lächelte Astrum zaghaft an. Das war alles was er brauchte, damit sich ein Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete, dass so strahlend war, dass er damit einen ganzen Kontinent hätte erleuchten können.
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Es tut mir unglaublich leid, dass das Kapitel mit so viel Verspätung kommt. Ich bin momentan am Reisen und nicht alle Backpacker Hostels oder Campingplätze haben Wlan. Nächsten Sonntag kommt definitiv ein Kapitel.
Alles Liebe
Eure face-to-face
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Die dunkle Hexe
ParanormalIch heiße Luna, bin eine Hexe und lebe mit meinen zwei Brüdern und noch anderen Hexen und Hexern bei zwei Vampiren. Wir sollen sie beschützen, dabei hassen wir sie. Aber dann kam der Tag, der alles veränderte. Wir wurden entführt und hatten die Mögl...