Kapitel 44

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"R U Mine?" von den Arctic Monkeys

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Nur unter größter Anstrengung konnte ich meine Augen wieder öffnen und ließ meinen Blick durch das Zimmer wandern, in dem ich lag. Es sah aus als wäre ich in einer Blockhütte gelandet.

"Wo bin ich?", flüsterte ich mit belegter Stimme.

"Oh mein Gott!", rief ein unbekannter Typ aus, "Du bist endlich wach!"

Verwirrt sah ich den Typen an.

"Wer bist du?", wollte ich wissen, auch wenn meine erste Frage noch unbeantwortet war. Ich konnte ihm ansehen, dass er Übernatürlich war, aber ich konnte noch nicht ganz bestimmen, was er war.

"Oh, tut mir leid. Sehr unhöflich von mir. Ich bin Roman. Ich bin der Rudelarzt vom Greenforrest Rudel. Und du bist gerade in einem unserer Gästehäuser. Kuro und Aydan haben mich zu euch nach London geholt, um dein Leben zu retten nach den Schüssen. Es war ganze Arbeit, aber jetzt ist alles wieder gut", erklärte mir der Werwolf alles ganz ruhig.

"Wo sind Kuro und Aydan?"

"Ich werde sie sofort holen, aber vorher will dich der Alpha kennenlernen."

Ich nickte, aber irgendetwas stimmt nicht. Sobald der Arzt mich allein gelassen hatte, riss ich alle Kabel und Schläuche von mir weg und versuchte mich aus dem Bett zu Hiefen, aber mein Körper wollte noch nicht wirklich. Schnaufend saß ich auf dem Bettrand und versuchte Kuro mit Magie aufzutreiben. Es dauerte keine drei Minuten da stürmte Kuro schon außer Atem durch die Tür herein und stand vor mir. Ein breites Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er mich auf dem Bettrand sitzen sah. Sofort kam er auf mich zugeraunt und umarmte mich fest.

"Es geht dir gut!", flüsterte er erleichtert in mein Ohr.

"Wieso sind wir bei Werwölfen?", fragte ich direkt, ohne auf seine Aussage einzugehen.

"Roman ist ein alter Freund von mir, aber sag ihnen nicht aus welcher Familie dein Gefährte kommt, dann töten sie dich und mich, weil ich dich hergebracht habe."

"Als ob ich nicht schon längst wüsste, dass sie Luna ist, die Gefährtin von Astrum. Dem Adoptivsohn von Anna Maria und Johannes", hörte ich plötzlich eine noch unbekannte Stimme, hinter Kuro.

"Marek!", meinte Kuro unbeeindruckt, "Und jetzt? Willst du uns töten oder nicht?"

"Der Alpha also", meinte ich trocken.

"Es ist mir eine Freude, die bekannte Hexe Luna kennenzulernen. Bricht die Verbindung zu ihrem Gefährten, rennt vor ihm weg, bricht die Ausbildung ab und wird zur Diebin von wertvollen Hexenbüchern. Man sagt, du willst eine Revolution anzetteln", grinste der Alpha wissend, "Du machst momentan ziemlichen Wind in der Übernatürlichengemeinschaft. Dein lieber Astrum fragt sogar uns Werwölfe um Hilfe und das nach allem, was seine Eltern uns angetan haben."

Ein wütendes und zugleich bitteres Lachen entkam Marek.

"Du hast noch nicht gesagt, was du jetzt machen willst", stellte Kuro fest.

"Ich werde euch nicht töten, aber ich werde euch auch nicht so einfach gehen lassen. Ich werde euch helfen, aber das hat seine Bedingungen", erklärte Marek, mit einem feinen Lächeln im Gesicht, "Aber dazu können wir später kommen. Wenn euch jemand fragt, dann bist du Luna die Gefährtin von Kuro. Das Rudel darf nichts über deinen wahren Gefährten erfahren. Und außerdem musst du noch gesund werden. Die Kugeln hätten dich umbringen müssen, aber du bist stärker als erwartet. Allerdings haben die Kugeln deinem Herzen schwer zugesetzt. Es funktioniert nur, weil ich dein Herz an meines gebunden habe. Dein Herz hört auf zu schlagen, wenn meines aufhört zu schlagen. Und ohne mein Herz wärst du tot."

"Du hast was getan?!", brüllte ich ihn an und wollte schon auf ihn losgehen, aber Kuro hielt mich zurück.

"Warum?", wollte Kuro ruhig, aber verzweifelt wissen.

"Jetzt kann ich sicherstellen, das sie tut, was ich von ihr will. Wenn sie die Verbindung löst wird sie sofort tot sein."

"Aber was ist mit Astrum?", fragte ich den Tränen nahe nach.

"Er wird es überleben. Vielleicht findet er ja eine neue Seelengefährtin", grinste Marek teuflisch und verließ einfach die Hütte.

Entsetzt sahen Kuro und ich dem Alpha hinterher. Es dauert nicht lange, bis ich in Tränen ausbrach. Kuro versuchte mich zu beruhigen, als ich mich an ihn klammerte und sein Oberteil voll weinte.

"Es tut mir so leid! Aber wir schaffen das schon! Mach dir keine Gedanken. Wenn wir den Dämon besiegt haben, trennen wir eure Herzen und du wirst wieder mit Astrum zusammen kommen. Wir werden eine Möglichkeit finden. Es gibt für alles eine Lösung!", versuchte Kuro mich im Flüsterton zu beruhigen.

"Wieso hat er das getan?! Hat er keine Gefährtin? Er muss doch diesen Schmerz kennen, wenn man von seiner wahren Bestimmung - seinem wahren Gefährten getrennt ist. Werwölfe haben doch das selbe!", schluchzte ich an Kuros Brust.

"Ich weiß es doch nicht. Ich dachte wir wären gute Freunde!", meinte Kuro betroffen, "Aber das mit seiner Gefährtin. Er hatte mal eine, aber sie wurde getötet. Der Schmerz hat ihn verändert. Wahrscheinlich ist er deswegen so geworden, aber ich hätte nie gedacht, dass er zu so etwas fähig wäre, gerade weil er doch diesen Schmerz des Verlustes kennt."

"Bitte lass uns das alles so schnell wie möglich hinter uns bringen. Ich will einfach nur hier und vor allen Dingen, von diesem Alpha weg. Ich will nur zu Astrum zurück!", schluchzte ich an Kuros Brust weiter.

"Wir haben das Buch, jetzt wird es ein einfaches sein, diesen Dämon zu besiegen. Und dieses Monster werden wir danach zum Frühstück verspeisen. Er kann nicht einfach so mit uns schwarzen Hexern umgehen!", zischte Kuro wütend, "ich kann gerade sehr genau verstehen, warum die Vampireltern von Astrum diese stinkenden Flohsäcke ausrotten wollten!"

"Solche Aussagen haben einen Krieg ausgelöst, lass das lieber. Wir hatten schon einen von dieser Sorte. Wir brauchen nicht noch einen", flüsterte ich Kuro zu.

"Trotzdem weiß er noch nicht, das er gerade mit dem Feuer spielt und er wird sich mächtig daran verbrennen. Wenn ich mit ihm fertig bin, wird er sich wünschen, er wäre nie geboren worden! Er wird nicht nur etwas verbrannt sein, sondern nur noch ein Häufchen Asche sein", knurrte Kuro. Ich sah die Wut, die in ihm drin aufflammte.

"Du hast gesagt, ich wäre alles was du noch neben Aydan hast." Ein feines Lächeln umspielte meine Lippen.

"Weil es ja auch stimmt. Du bist meine Familie. Meine kleine Schwester und niemand sollte sich mit dir anlegen und das wird Alpha Marek auch noch lernen. Erst werde ich Ari und dann ihn umbringen, für das was sie dir angetan haben!", knurrte Kuro wütend.

Die dunkle HexeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt