Kapitel 21

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„Ich weiß an was du denkst, du kannst mich nicht mehr abwehren", murmelte Astrum. Weiterhin zierte ein breites Grinsen seine Lippen. Ich wusste nicht weswegen, war es weil ich mit ihm geschlafen hatte, weil wir jetzt endgültig verbunden waren und ich ihm nichts mehr verheimlichen konnte oder war es weil er sich freute, dass ich vermutlich schwanger war.

„Der erste und zweite Grund. Das du vielleicht schwanger bist, ist zwar etwas früh, aber das finde ich nicht schlimm. Außerdem wissen wir noch gar nicht ob du schwanger bist."

„Du weißt wieso ich mit dir geschlafen habe, ja es war wundervoll, aber es war damit ich nicht mehr so angreifbar bin für Broin. Oder besser gesagt für die Monster, die ihn nutzen. Wäre das nicht gewesen, hätte ich noch nicht mit dir geschlafen. Es ist immer noch zu früh und um schwanger zu werden ist es erst recht zu früh!", nuschelte ich an seiner Brust. Ich wusste, dass er das nicht hören wollte.

„Wir werden ja erst noch erfahren, ob du schwanger bist", antwortete Astrum und spannte sich dabei an.

„Und was machen wir, wenn ich schwanger bin? Mein eigenes Leben ist noch nicht mal sicher, wie sollte ich dann unser Kind beschützen!", rief ich.

„Das werden wir dann sehen", knurrte Astrum wütend.

Er wusste, dass ich an Abtreibung dachte, aber das war Mord an seinem Kind und das wollte und konnte Astrum nicht zu lassen. All das spürte ich ganz deutlich durch unsere Verbindung. Sofort fühlte ich mich schuldig, dass ich meinen Gefährten verärgert hatte.

Ich lehnte mich nach oben und küsste ihn sanft.

„Tut mir leid", flüsterte ich dicht an seinen Lippen. Grinsend erwiderte Astrum den Kuss. Das Problem war nur unser Kuss wurde immer intensiver durch die Verbindung zwischen uns. Und schon nach wenigen Sekunden war ich unter Astrum begraben und das ganze Spiel, das schon unter der Dusche stattgefunden hatte, begann von neuem.

Verschwitzend und keuchend lagen wir nebeneinander.

„Ich hoffe, dass ab sofort jeder von unseren Streitereien oder Meinungsverschiedenheiten so endet", grinste Astrum. Lächelnd gab ich ihm einen Kuss und ging einfach nicht auf das eben Gesagte ein. Ein zaghaftes Klopfen an der Tür ließ uns auseinander fahren.

„Herein!", knurrte Astrum entnervt. Schnell vergrub ich mich unter der Decke und kuschelte mich eng an Astrum, der mich vor dem Blick unseres Besuchers abschottete.

„Seid ihr endlich fertig?", fragte eine mir nur allzu bekannte Stimme. Peinlich berührt versank ich noch mehr in den Laken.

„Nein! Ich wollte gerade noch mal", zischte Astrum immer wütender.

„Es ist ja schön, dass ihr auf Erins Worte hört, aber könntet ihr dann wenigstens einen schalldichten Raum dafür nutzen. Denn wenn sogar ich Hexer das immer noch höre, wenn ich unten im Saal bei Titus bin, will ich nicht wissen wie das für die ganzen Vampire ist!", antwortete Tarmo entnervt.

„Wieso bist du hier und nicht Ari?", fragte ich, weil ich einfach meine Zunge nicht hüten konnte.

„Die anderen hatten zu viel Angst davor Astrum zu unterbrechen, aber Titus möchte mit euch reden, jetzt wo die Verbindung abgeschlossen ist", sagte Tarmo entnervt.

„Und da sagt mal einer Astrum sei der Eisblock", flüsterte ich vor mich hin.

„Glaub mir er ist der größere Eisblock nur nicht in deiner Nähe. Mal abgesehen davon, das er sehr viel kaltblütiger als ist", antwortete Tarmo und verließ dann unser Zimmer.

Etwas verwirrt über seine Worte stand ich auf und ging ins Bad um mich fertig zu machen.

Fertig geduscht und angezogen, standen Astrum und ich in Titus Arbeitszimmer.

„Als erstes sollte ich euch darum bitten, im Namen aller Vampire und Hexer, uns entweder vor zu warnen oder euren Raum irgendwie schalldicht zu machen. Jetzt zu den wichtigen Dingen. Ich hab eine sehr gute Hexerin hier her geholt. Astrum du müsstest sie kennen, immerhin hat sie deinen Geschwistern das Leben geschenkt. Sie wird darauf achten ob Luna schwanger wird und falls sie es sein sollte, wird sie für alles weiter sorgen. Wie ihr euch eben entscheidet, aber das hat ja noch Zeit. Euer beider Training wird verschärft, damit ihr niemand ausversehen tötete oder dieses Haus in Schutt und Asche legt. ..."

Es folgten noch eine Liste an verschiedenen Regeln und Terminen an denen wir anwesend sein sollten. Nach einer Weile hatte ich mich ausgeklinkt, Astrum würde mir schon sagen was ich verpasst hatte. Bis ich plötzlich Broin sah. Erst dachte ich, ich hätte mich geirrt, aber dann sah ich genauer hin. Broin stand wirklich direkt neben der Tür und grinste mich böse und wütend zugleich an. Sofort spannte ich mich an und griff nach Astrums Hand.

„Ich sehe ihn auch", antwortete mein Gefährte. Verwirrt sah Titus ihn an, aber wir starrten nur an ihm vorbei zu Broin.

„Du hast also auf die Zwillinge gehört und hast dich mit diesem Idioten vollends verbunden. Ich sollte wohl sagen das hast du gut gemacht. Einmal in deinem Leben hast du die richtige Entscheidung getroffen, dumm nur das ich dich trotzdem töten werde!", kicherte Broin wie ein Wahnsinniger.

„Du wirst gar nichts. Du wirst nur benutzt, weil diese Vollspackos von weißen Hexern denken durch dich sie zu schwächen, dabei treibst gerade du sie dazu noch mehr über sich hinaus zu wachen und immer stärker zu werden. Und sowas wie dich schimpft sich großer Bruder!", zischte Astrum zurück.

„Ich war vor sehr langer Zeit ihr Bruder. Der große Bruder, der alles für seine Geschwister vor allen Dingen für seine süße kleine Schwester gemacht hätte und was hatte ich davon?! Meine eigene Schwester hat mich getötet!", schrie Broin uns entgegen.

„Das hat sie nicht und das wissen wir beide!!!", knurrte mein Gefährte zurück.

„Ach und woher willst du das wissen?!", zischte Broin.

„Ich bin ihr Gefährte und mit ihr verbunden. Sie kann nichts vor mir verheimlich, außerdem kenne ich auch alle Erinnerungen aus ihrem Unterbewusstsein. Ich weiß was wirklich passiert ist und zwar die echte Version nicht die, die ihre Brüder in ihr Gehirn gehext haben!", antwortete Astrum überlegen grinsend. Das war der Moment indem Broin einfach verschwand. Wie eine Lampe dessen Schalter umgelegt wurde, war er mit einem imaginären Schnipsen einfach verschwunden.

Die dunkle HexeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt