Kapitel 33

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"Hast du denn schon versucht etwas über dieses Asmoday Dings, von dem deine Mutter dir erzählt hat, herauszufinden?", wollte Kuro gerade von mir wissen.

Ich schüttelte nur den Kopf. 

"Wann hätte ich dazu denn noch die Zeit gehabt, neben dem ganzen Trainieren und Vorbereiten und Ausbilden und dann noch den überlebensnotwendigen Dingen, wie Essen und Schlafen?", antwortete ich.

"Na ja dafür, das du unbedingt zu deinem geliebten Astrum zurück willst, machst du jetzt nich unbedingt viel."

Wütend sah ich den Hexer mir gegenüber an. Leider musste ich zugeben er hatte recht, wenn ich schon etwas zu Asmoday herausgefunden hätte, wüsste ich vielleicht schon, wie ich den Dämon besiegen könnte.

"Weißt du denn ob Asmoday etwas ist, was dir hilft oder vor dem du dich schützen musst?", fragte Kuro weiter.

"Ich hab keine Ahnung."

"Dann wird es wohl Zeit das Brett der Toten wieder raus zu kramen."

Seufzend stand ich auf und holte das Brett unter meinem Bett heraus.

"Da wir deine Mutter rufen und sie immer bei dir ist, versuchen wir es jetzt mal tagsüber. Und du wirst es machen. Du hast es schon mal gemacht. Ich bin nur im Notfall dabei. Denk daran, du kannst das. Ruf jetzt direkt nach deiner Mutter."

Ich nickte und wir fingen an. Mit dem Ouija Brett zwischen uns, fassten wir uns an den Händen und ich begann mit der Beschwörung.

"Badira bist du hier und willst uns antworten?", sprach ich laut. Ich musste das ganze ein paar mal wiederholen, bis sich das Plättchen auf das "Ja" schob.

"Bist du es wirklich Badira?"

J A

"Bist du ein guter Geist?"

J A

"Kannst du uns helfen?"

J A

"Ist Asmoday etwas gutes oder etwas schlechtes?"

S C H L E C H T E S

"Das heißt er wird uns nicht helfen?"

Zielstrebig schob sich das Plättchen auf das Nein.

Verwirrt sah ich Kuro an. Ich wusste nicht mehr, was ich weiter fragen sollte.

"Ist Asmoday ein Name?"

J A

"Ist Asmoday der Dämon, den Luna besiegen muss?", fragte Kuro weiter.

J A

"Vielen Dank für deine Hilfe, Badira!", sagte er jetzt und nickte mir zu, damit ich die Sitzung beendete. Das Plättchen bewegte sich schon auf "Auf Wiedersehen".

"Ich hab dich lieb!", flüsterte ich, bevor Kuro und ich die Verbindung zur Geisterwelt beendeten.

„Mein Geist gehört mir. Du hast keine Kontrolle über mich!" Mehrmals wiederholten wir die beiden Sätze, um keiner Gefahr, von bösen Geistern zu begegnen.

Ohne noch viel auf Kuro zu achten, holte ich mein Zauberbuch hervor und suchte nach irgendetwas, was ich über Asmoday finden konnte. Ich hatte schon herausgefunden, das man Dämonen nur mit ihrem richtigen Namen und einem Geschenk beschwören konnte. Das Besiegen dieser Kreaturen war allerdings viel schwieriger. 


Asmoday, der Dämon der verschiedenen Kulturen. Im jüdisch-christlichen Glauben wurde er von  Tobias mit Hilfe des Erzengels Raphael, durch das Essen eines Fischherzes und einer Fischleber, gebannt und konnte dann bei seiner Flucht nach Ägypten von Engeln gefunden und gefesselt werden. 

Außerbiblischen Überlieferungen zu folge wurde er von Salomon mit einem Zauberring, den er vom Erzengel Michael bekommen hatte, an sich gebunden und musste sich Salomon unterwerfen. Aber es gelang Asmoday sich zu befreien und warf den Ring ins Meer. Aber Salomon bekam den Ring von einem Fisch zurück.

In anderen Erzählungen ist Asmoday für die Zerstörung von Städten, wie Sodom und Gomorra verantwortlich.

"Bringer des Gerichts"

rabbinische Literatur - einer der Oberen der bösen Geister

mittelalterliche Astrologie - Stundendämon

Asmoday steht für die Untugenden Raserei, Begierde, Verschwendungssucht und Zorn.

König Asmodai befehligt 72 Legionen höllischer Geister, er hat unzählige Töchter, liebt das Glücksspiel und kann daher auch mithilfe von Pokerchips beschworen werden. Er beschützt Frauen vor männlichem Missbrauch und bestraft diejenigen, die Frauen Gewalt antun. Er macht den Magier unbesiegbar. Asmoday erscheint in dreiköpfiger Gestalt, feuerspuckend und auf einem Drachen reitend.


Das mit dem Frauen beschützen konnte nicht ganz stimmen. Immerhin hatte er meine Mutter getötet und wollte mich wegen seiner bloßen Machtgier töten. Das konnte dann nur heißen, das nicht alle Erzählungen über ihn wirklich hundert prozentig stimmten. Ich war zwar nicht mehr komplett auf mich selbst gestellt mit meinen Problemen ihn zu besiegen, aber trotzdem irgendwie schon. Ich kannte seinen Richtigen Namen, einen Teil seiner schlimmen Taten und ich wusste, wie er aussehen sollte, aber ich hatte immer noch keinen blassen Schimmer davon, wie ich ihn besiegen sollte.

"Du weißt jetzt schon sehr viel mehr als vorher, also lass den Kopf nicht so hängen", versuchte Kuro mich aufzumuntern.

"Aber ich weiß nicht mal welcher Teil von seiner Geschichte stimmt!", seufzte ich verzweifelt, "Wenn er wirklich Kinder hat, dann könnte ich über seine Töchter an ihn ran kommen, aber wenn er keine hat, dann geht das nur nach hinten los."

"Du brauchst ein Dämonenbuch. Eins was sich darauf spezialisiert hat", meinte Kuro ganz gelassen.

"Heißt das, ich muss schon wieder ins Institut für schwarze Hexen und Hexer einbrechen? Denn noch Mal Astrum dort zu treffen und die Wunde bei ihm wieder aufzureißen, schaffe ich nicht!", wand ich sofort ein.

"Warte doch erst Mal ab, vielleicht müssen wir ja wo ganz anders einbrechen oder gar nicht einbrechen und wir bekommen das Buch auf legalem Weg. Auch wenn das ganze legal zu besorgen, nur halb so viel Spaß machen würde!", grinste Kuro mich wissend an.

Ich verdrehte nur die Augen, wie konnte er nur immer in solchen Momenten an so etwas denken?!

"Heißt das jetzt ich muss wieder meditieren, um die Wahrheit zu finden?", wollte ich wissen.

"Wir müssen beide meditieren", antwortete Kuro mir gelassen.

"Warum kann man für so etwas nicht ein Google nur für Hexen und übernatürliche Wesen erfinden. Ist ja fürchterlich. Immer erst Meditieren, um dann riesige, alte Wälzer zu stehlen. Kein Wunder, das alle immer denken Hexen sind böse Wesen. Man gibt uns ja gar nicht die Möglichkeit etwas auf dem legalem Weg aus dem Internet zu ziehen", meinte ich entnervt und warf die Hände in die Luft.

"Weniger meckern und mehr meditieren!", meinte Kuro, der schon voll dabei war.

Entnervt seufzte ich, aber schloss mich ihm an und fing an zu meditieren.

"Wenn das alles vorbei ist erfinde ich ein Google für übernatürliche Wesen. Ist ja schlimm dieser Scheiß hier!", zischte ich noch, bevor ich komplett in meiner eigenen entspannenden Welt der Magie versank und anfing nach dem Buch zu suchen. 

Die dunkle HexeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt