Astrums p.o.v.
Die zwei Wochen waren fast vergangen. Ich hatte Marken gesamtes Rudel ausradiert und die mächtigsten Hexen und Hexer, schwarze, wie weiße, waren damit beschäftigt eine Lösung zu finden, für die verknüpften Herzen meiner Gefährtin und diesem Hundes. Ich wusste, dass Luna noch irgendwo am Leben war und ich wusste nicht, ob ich es schaffen würde Marek und somit Luna zu töten, aber ich hatte es mir selbst geschworen. Es war der Wunsche meiner wundervollen Gefährtin gewesen und ich würde es für sie durchziehen. Ich konnte nur Hoffen, dass sie noch rechtzeitig wieder bei uns auftauchen würde.
Zu gerne hätte ich Marek gefoltert, aber ich wusste nicht, in wie weit die verknüpften Herzen auch Schmerzen übertrugen. Dadurch lebte Marek bei uns wie ein König. Er bekam von allem nur das beste, in der Hoffnung es würde Luna bei ihrem Weg helfen. Marek hatte es aber bei weitem nicht leicht bei uns. Er war ein Alpha, aber wurde nicht mit dem Respekt behandelt, den sein Wolf verlangte. Außerdem hatte er sein gesamtes Rudel verloren. Sein Wolf war mittlerweile in Depressionen verfallen und auch Marek war nur noch die Hülle seiner selbst. Er hatte am Anfang noch immer ein süffisantes Grinsen zur Schau getragen, bis zu dem Tag, als wir sein ganzes Rudel ausradiert hatten und ihm den Leichenberg präsentiert hatten.
Meine Mutter war ausgerastet, als sie von meiner Tat erfahren hatte. es war ihr egal gewesen, was Marek meiner Gefährtin angetan hatte, ich hatte Unschuldige getötet. Ich wusste, es war ein Fehler. Ich hatte mich von meinem Instinkt lenken lassen, aber es hatte sich einfach in dem Moment so gut und richtig angefühlt. Mein Vater hatte mich verstanden, aber meine Mutter hatte angefangen zu weinen und m ich zu verfluchen. Ich hatte sie noch nie so viel an einem Stück fluchen hören. Ich konnte nicht oft genug sagen, dass ich meine Tat bereute, aber meine Mutter hatte recht. Die Reue würde die Toten auch nicht wieder zum Leben erwecken.
Mit Ari sprach ich immer noch nur das nötigste. Er war immerhin Schuld an all dem. Vielleicht wäre Luna schon wieder bei mir, aber er musste ja eine Waffe ziehen und abdrücken. Vielleicht wäre alles schon wieder gut. Aber nein jetzt musste ich nicht nur hoffen, dass meine Gefährtin überlebte und zu mir zurückkehren würde. Nein! Ich musste auch noch einen Weg finden ihr Herz von Mareks zu lösen. Mir war schon bewusst, dass ich gerade mit zweierlei Maß misste und nur an mich selbst dachte, aber ich konnte nicht anders. Luna war einfach meine Welt.
"Astrum?", fragte Nova zaghaft. Sie stand neben meinem Bett und sah mich behutsam an. Fragend sah ich sie an.
"Woher weißt du, dass sie noch lebt?", fragte sie mich ganz leise, so dass ich es fast nicht gehört hätte.
"Ich weiß es nicht. Aber mein Gehirn weigert sich davon auszugehen, dass sie schon tot ist. Sie kann und darf nicht tot sein. Dann kann ich nicht weiter leben."
"Bitte sag so etwas nicht", meinte Nova und legte sich neben mich auf das breite Bett, dass ich bisher nur mit einer anderen Frau geteilt hatte und das war Luna gewesen. Gemeinsam starrten wir schweigend an die Decke.
"Was machst du, wenn sie nicht rechtzeitig zurück ist?"
"Ihren Wunsch erfüllen."
"Das wusste ich schon, ich meine was machst du danach? Was machst du nachdem Marek und Luna definitiv tot sind?"
"Ich werde mich selbst umbringen", antwortete ich monoton. Es schwang keinerlei Bitterkeit in meiner Stimme mit. So war es einfach. Ohne meine Gefährtin konnte und wollte ich nicht weiter leben. Das Leben würde keinen Sinn mehr ergeben, also wieso es weiter führen, wenn ich doch eh nur in Depressionen versinken würde?
"Sag so etwas niemals!", zischte Nova mich wütend an, "Das werde ich nicht zulassen!"
"Du musst es zulassen", zuckte ich nur mit den Schultern.
"Oh nein! Das muss ich nicht. Es gibt Menschen, die dich lieben. Ich, Jonah, Joris, was ist mit Mama und Papa?! Und Zara und Devon, die uns das Leben geschenkt haben?"
"Eine abhängige Hexe hat mir das Leben geschenkt, nicht Zara. Ich wurde bloß von unseren Eltern aufgenommen", unterbrach ich Nova und erinnerte sie an die wahre Geschichte.
"Denkst du deswegen lieben sie dich auch nur ein winziges Quäntchen weniger?!", fragte Nova mich herausfordernd.
"Nein, das tun sie nicht!", beantwortete sie einfach ihre eigene Frage, "Sie lieben dich aus ganzem Herzen und es werden dich noch so viele Menschen mehr vermissen, also denk nicht mal dran! Und wenn ich dich eigenhändig irgendwo einsperren muss und dich mit einer Magensonde ernähren muss, dann werde ich das auch tun."
Wütend stand Nova auf und ließ mich wieder mit meinen Gedanken alleine.
Natürlich gab es immer andere Wege. Gerade bei Menschen war die Liebe einer der letzten Gründe, weshalb man sich umbringen sollte. Und natürlich wusste ich, dass man sich generell niemals das Leben nehmen sollte, denn es löste keine Probleme, es war einfach nur eine Art vor ihnen zu Flüchten und egal wie schwer das Problem auch sein mochte, es gibt immer einen Weg, irgendeine Lösung. Man konnte immer irgendwen finden, der einem helfen würde und einem Unterstützung gab. Außerdem war mir natürlich bewusst, dass es gerade die Personen, die ich liebte und denen ich nicht weh tun wollte am meisten Wehtat und ich sie am meisten Verletzen würde, wenn ich diesen Schritt wirklich tat. Aber bei Hexen und Hexern war das etwas anderes. Wir lebten nur darauf hin unseren Gefährten oder unsere Gefährtin zu finden und wenn wir sie gefunden hatten, dann würden wir sie oder ihn nie wieder gehen lassen. Der Verlust einer Gefährtin oder eines Gefährten riss einen Hexer oder eben eine Hexe komplett aus dem Leben. Ich würde nie wieder glücklich sein. Als Mensch konnte man wieder glücklich werden, als Hexe oder Hexer nicht mehr. Und so leid es mir für meiner Familie und meine Freunde auch tat, ich würde nicht ohne Luna leben, daran würde niemand etwas ändern können.
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Hallo ihr Lieben,
ich weiß das ist ein schweres Thema, aber ich möchte noch einmal stark betonen, dass Selbstmord niemals ein Ausweg ist und auch keine "Endlösung". Bitte, wenn irgendwer das Gefühl hat, das Leben wäre nicht mehr lebenswert, dann sucht euch Hilfe. Redet mit jemandem darüber egal wem! Lasst euch helfen und kommt bloß nicht auf dumme Gedanken!
Das Leben ist lebenswert und es gibt noch so viele wundervolle Dinge, die man machen kann und machen sollte. Lasst euch diese Erfahrungen und Erlebnisse nicht nehmen. Ich weiß Depressionen sind nicht einfach mit einem Fingerschnipsen weg, es braucht manchmal Jahre lange arbeite, aber das Endergebnis, wenn man diese unglaublich schwere Phase überwunden hat, ist wirklich zu wünschen.
Ich habe euch alle ganz dolle lieb!
Eure face-to-face
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Die dunkle Hexe
על-טבעיIch heiße Luna, bin eine Hexe und lebe mit meinen zwei Brüdern und noch anderen Hexen und Hexern bei zwei Vampiren. Wir sollen sie beschützen, dabei hassen wir sie. Aber dann kam der Tag, der alles veränderte. Wir wurden entführt und hatten die Mögl...