Astrums p.o.v.
Der dritte Tag war mittlerweile angebrochen und ich hatte immer noch nichts von Luna gehört. Sie war noch nicht wieder hier und in wenigen Stunden musste ich mein Versprechen Luna gegenüber ernst machen.
Meine ganze Familie war zu mir gekommen. Mein Vater hatte zum Glück nicht wieder angefangen Werwölfe abzuschlachten und meine Mutter war immer noch sauer auf mich, dass ich das ganze Rudel umgebracht hatte. Aber trotzdem waren die beiden hier, genau wie meine Geschwister. Sie wollten aufpassen, dass ich nach dem Tod von Marek nicht auch mein eigenes Leben beenden würde.
Mit Ari hatte ich mich wieder vertragen. Ich versuchte ihm nicht mehr die Schuld an allem zu geben, denn ja er hatte geschossen, aber er hatte nicht Luna von mir weggedrängt und er hatte auch nicht unsere Verbindung gekappt. Vieles war zwischen Luna und mir schief gelaufen, aber nicht alles war Aris Schuld, auch wenn ich das am Anfang gerne einfach so gesehen habe, denn dann hätte ich nicht damit leben müssen, dass ohne mein Verhalten Luna weggelaufen war und ich sie eigentlich selbst von mir weggedrängt hatte. Ich hätte ein offenerer Gefährte sein müssen. Einer der immer für Luna da gewesen wäre und ihr ihre Freiräume gelassen hätte.
"Astrum?", hörte ich Nova an der Tür.
"Komm rein."
Sofort wurde die Tür geöffnet und meine drei Geschwister kamen ins Zimmer.
"Es ist fast Mitternacht. Du musst runter kommen, wenn du ihn heute noch töten willst", sagte Jonah leise und sah mich dabei vorsichtig an.
"Ich habe es Luna versprochen, also werde ich es auch tun", antwortete ich hart und stand auf. Meine Geschwister machten mir sofort den Weg frei und ließen mich an ihnen vorbei den Weg nach unten vorgeben. Auf der Treppe kamen mit die Zwillinge Kilian und Erin entgegen.
"Macht euch bereit. Gleich werden wir einen Werwolf töten", sagte ich kalt zu den beiden. Seufzend folgten sie mir. Auch sie wussten, dass wenn ich Marek töten würde, ihre Schwester auch tot war.
Ich ließ Marek von Tarmo und Maghnus vors Haus bringen. Ich wollte genau bis zwölf Uhr nachts warten, wenn dann kein Lebenszeichen von Luna in Sicht war, würde ich Marek töten.
Wir waren alle versammelt. Marek stand in der Mitte der Wiese, gefesselt und bewegungsunfähig. Ich stand genau vor ihm sah immer wieder von ihm zu meiner Armbanduhr. Tarmo, Ari und Maghnus standen links hinter Marek und sahen mich an, während Kilian und Erin rechts standen. Die beiden sahen mich nervös an. Ich wusste sie wollten nicht, dass ich Marek tötete, aber wenigstens am Ende wollte ich ein richtiger Gefährte sein, der sich um die Wünsche seiner Gefährtin sorgte und kümmerte und diese auch respektierte.
"Noch fünf Minuten", sagte ich laut, damit mich jeder hören konnte.
Hinter mir hörte ich ein schluchzen. Ich wusste es war Nova. Sie würde in wenigen Minuten nicht nur eine Freundin und Schwester verlieren, sondern auch einen Bruder und das wusste sie. Natürlich wollte sie es nicht wahrhaben, dass ich ohne Luna nicht leben könnte, aber sie wusste es. Jeder hier wusste es. Sie sahen mir eigentlich gerade bei meinem eigenen Selbstmord zu und konnten nichts tun, als dabei zu sein und mich gehen zu lassen.
Immer noch hoffte ich, dass Luna einfach vor mir auftauchen würde. Sie mich in den Arm nehmen und küssen würde. Das einfach alles gut werden würde. Aber eigentlich wusste ich schon, dass das nicht passieren würde.
"Du musst das doch nicht tun", rief meine Mutter aufgebracht in meinem Kopf. Langsam drehte ich mich zu ihr um. Blutige Tränen liefen ihre Wangen herunter, die versuchte an der Wange meines Vaters zu verbergen.
"Doch das muss ich. Papa hat fast eine ganze Spezies ausgerottet, um dich zu beschützen und um deinen Wunsch zu erfüllen. Ich tue nur, was Luna von mir will. Lass mich wenigstens ein letztes Mal ein guter Gefährte für sie sein! Ich habe es ihr versprochen", versuchte ich meiner Mutter sanft zu erklären.
"Aber es war ein Fehler. Wir hätten nicht aus Wut so viele Werwölfe töten sollen. Es hat nur mehr Probleme gebracht und Marken Tod wird doch nur Lunas Tod hervorbringen", versuchte jetzt auch mein Vater sich einzumischen.
"Lasst es doch bitte einfach gut sein", seufzte ich erschöpft. Ich hatte diese Gespräche schon so oft geführt, in den letzten paar Tagen. Irgendwer wollte immer, dass ich Marek am Leben ließ. Wieso konnten und wollten sie nicht verstehen, dass ich diese Entscheidung getroffen hatte und man mich nicht mehr umstimmen konnte?!
"Nur noch zwei Minuten", sagte ich monoton und sah wieder zu Marek. Er hatte ein erlöstes Lächeln auf den Lippen. Er war mental am Ende nachdem sein Rudel tot war. Sein Wolf gab ihm die Schuld am Tod des Rudels und folterte Marek damit mehr, als ich es jemals hätte tun können.
"Weißt du was schön ist?", flüsterte Marek plötzlich, wie ein alter Mann, der eine letzte Weisheit vor seinem Tod loswerden wollte.
Ich schüttelte nur grimmig den Kopf.
"Dass du mein Leben zerstört hast und es beenden wirst, aber ich das selbe mit dir tue. Du hast mein Rudel getötet, was mir alles bedeutet und jetzt wirst du mich töten. Aber ich werde Luna töten, die dir alles auf der Welt bedeutet. Und dann wirst du dich umbringen. Wir kommen beide nicht mehr lebend aus dem Schlamassel, den wir selbst verursacht haben", erklärte Marek und schloss dann erschöpft seine Augen.
Er hatte recht. Wir hatten beide unsere Fehler begangen und mussten diese jetzt mit dem Leben bezahlen.
"Noch eine Minute", flüsterte Erin gebrochen. Ich sah Tränen in seinen Augenwinkeln glitzern. Auch wenn er versuchte sie zu verstecken und seine Trauer herunter zu spielen, ging es Kilian und Erin genau wie mir. Sie waren innerlich tot. Sie hatten schon ihre Eltern und ihren großen Bruder verloren und jetzt mussten sie auch noch ihre kleine Schwester verlieren. Es war zu viel, was man nicht ertragen sollte.
Ich zog das große Messer aus seiner Hülle. Ich wollte es so schnell wie möglich hinter mich bringen, wenn die Zeit abgelaufen war. Ein schneller und präziser Stich ins Herz und alles wäre vorbei.
Mit dem Messer in der Hand trat ich einen Schritt näher an Marek heran und setzte das Messer an. Ich musste nur noch dagegen drücken.
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Hallo ihr Lieben,
ich habe euch etwas mitzuteilen. Ab sofort könnt ihr jeden Sonntag ein neues Kapitel erwarten, nicht immer zur selben Uhrzeit, aber auf jeden fall jeden Sonntag. Das werde ich so lange tun, bis diese Geschichte zu Ende ist, das verspreche ich euch!
Alles Liebe
Eure face-to-face
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Die dunkle Hexe
ParanormalIch heiße Luna, bin eine Hexe und lebe mit meinen zwei Brüdern und noch anderen Hexen und Hexern bei zwei Vampiren. Wir sollen sie beschützen, dabei hassen wir sie. Aber dann kam der Tag, der alles veränderte. Wir wurden entführt und hatten die Mögl...