Ainos p.o.v.
Es war bereits eine Woche vergangen seitdem Luna zusammen gebrochen war. Sie war bisher nicht wieder zu sich gekommen. Wir wussten nichts wirklich wie wir ihr helfen konnten. Killian und Erin sahen sich immer wieder verschwörerisch. Immer wieder erwischte ich die beiden dabei, wie sie sich Dinge zuflüsterten. Einmal hatte ich sie belauscht.
*Flashback*
Gut verborgen stand ich hinter einer Tür und belauschte Lunas Brüder.
„Wir können doch nicht einfach dabei zusehen wie unsere kleine Schwester alleine dagegen ankämpft", flüsterte Erin.
„Sie ist nicht allein. Jeden Tag geben wir ihr unsere Kraft und bauen einen neuen Schutzkreis. Du weißt das wir nicht mehr tun können und dürfen", antwortete Killian, als müsste er sich selbst von seiner Antwort noch überzeugen müssen.
„Wann meinst du hören sie dieses Mal auf?", fragte Killian jetzt seinen Bruder.
„Letztes Mal haben sie ihr fast einen Monat genommen. Ich hoffe, dass es dieses Mal nicht so lange dauert. Sie muss sich dringend mit Astrum verbinden, damit das alles ein Ende hat."
*Flashback Ende*
Astrum verhielt sich wieder wie vorher. Mit vorher meine ich, so wie er sich verhalten hat bevor er Luna traf. Sie hatte ihn verändert netter gemacht. Jetzt war er wieder der eiskalte Arsch, der jeden mit Blicken tötete obwohl man gar nichts gemacht hat. Nur wenn er nachmittags nach dem Training zu ihr kam, war er ganz anders.
Luna hatte jetzt ihr eigenes Zimmer. Es war im Krankenflügel. Da ich nichts zu tun hatte, war ich die meiste Zeit bei ihr. Sie sah so alleine aus. Es sah alles so weiß und steril aus, der einzige Farbtupfer waren ihre feuerroten Haare, die meistens wie ein Fächer auf dem Kissen verteilt waren. Wie eine blasse, zerbrechliche und viel zu kleine Porzellanfigur lag sie in ihrem weißen Krankenbett.
Immer wenn Astrum kam schickte er mich weg, aber ich belauschte ihn meistens. Es war wirklich süß. Er erzählte ihr immer zärtlich von seinem gesamten Tagesablauf. Jedes Mal fleht er sie an doch endlich wieder aufzuwachen. Schon mehrmals hörte ich ihn flüstern, dass ihm alles so Leid täte, er sie nie wieder so behandeln würde, wenn sie nur wieder aufwachen würde und dass er sie lieben würde.
Wieso konnte er denn nicht von Anfang an so zu ihr sein, so liebevoll und ausgeglichen. Die beiden wären schon längst miteinander verbunden, verheiratet und wahrscheinlich wäre Luna sogar schon schwanger. Wobei ich das nicht wirklich glaubte. Ich hatte nur die Hoffnung, dass alles bald wieder besser werden würde.
Gerade saß ich wieder an Lunas Bett und laß in einem Buch, als Astrum herein kam. Ich wollte schon aufstehen und ihn mit ihr alleine lassen, aber Astrum hielt mich auf.
„Was denkst du wo gegen muss sie kämpfen?", fragte er mich leise.
„Ich weiß es nicht und das macht mir Angst. Es ist so mächtig, das sie eine bekannte dunkle Hexe es nicht alleine aushält sondern die Kraft ihrer Brüder dafür benötigt. Es kann sein weil sie noch nicht die Willensstärke hat du noch nicht den gesamten Ausmaß ihrer Kräfte einschätzen kann, aber das rede ich mir vielleicht nur ein damit ich mich nicht mehr so schuldig fühle."
„Wieso solltest du dich schuldig fühlen? Ich habe sie angeschrien. Ihr ihren freien Willen genommen und dann den Fehler bei ihr gesucht. Sie hat nur versucht für ihre Meinung einzustehen. Ich habe sie mit meinem Verhalten geschwächt, dadurch konnte Luna überhaupt erst angegriffen werden. Sie ist doch meine Seelengefährtin. Ich sollte sie schützen und nicht in die Höhle des Löwen schicken."
Astrum ließ sich auf den Stuhl fallen. Der sonst so starke und mächtige Hexer saß zusammen gesunken und gebrochen dort. Ich wusste einfach nicht wie ich mit dieser Situation umzugehen hatte.
„Ich das ist vielleicht eine sehr dumme Idee und es kann nach hinten los gehen, aber vielleicht schützt es sie auch", flüsterte ich. Sofort sah Astrum mich aufmerksam und erwartungsvoll an.
„Wenn ihr die Verbindung durchführt so lange sie ohnmächtig ist. Das müsste sie stärken. Nirgendwo steht das sie dafür wach sein muss. Es kann aber auch sein das sie deswegen nicht mit ihren neuen Kräften umgehen kann und sich damit selbst und auch dich zerstört. Oder es geht alles gut und Luna wacht wieder auf, aber vielleicht wird sie dich dann dafür hassen so etwas ohne ihr Einverständnis getan zu haben."
Astrum sprang sofort auf als ob er einen elektrischen Schlag bekommen hätte. Ganz plötzlich war er verschwunden. Astrum hatte sich wegteleportiert.
„Es tut mir leid, dass ich ihm das gesagt habe, Kleines. Aber du musst wissen er würde alles tun, nur um dich wieder bei sich zu haben", flüsterte ich Luna zu.
Nicht mal zehn Minuten später kamen Titus, Astrum und Lunas Brüder herein gestürmt. Astrum stritt sich heftig mit den Zwillingen.
„Ende der Diskussion jetzt!", brüllte Titus, „Wir machen das jetzt. Ihr wollt uns nicht sagen wer Luna das antut und wollt uns und damit auch eurer Schwester nicht helfen. Dann müssen wir das auf unsere Weise machen!"
„Und was ist wenn es schief geht und ihr sie somit tötet?! Dann würdest du auch deinen besten Hexer Astrum töten!", keifte Killian.
„In einer Welt ohne Luna würde ich sowieso nicht leben wollen. Nicht jetzt wo ich weiß wer meine Gefährtin ist und so kurz davor war sie zu der Meinen zu machen", flüsterte Astrum bedrückt.
„Wir machen das jetzt. Killian und Erin ihr könnt hier bleiben oder gehen wie ihr wollt!", knurrte Titus.
Die beiden blieben und sahen dem Schauspiel, das sich ihnen bot misstrauisch zu. Titus wurde von einem Hexenzirkel aufgezogen und wusste somit genau was er tat. Er mischte eine Flüssigkeit zusammen und ließ dann drei Blutstropen von Astrum und drei von Luna in die Schale tropfen dazu murmelte irgendetwas vor sich, was ich nicht verstand. Astrum musste die Hälfte trinken, während Luna die andere Hälfte mit Hilfe einer Kanüle in ihren Körper aufnahm. Liebevoll drückte Astrum Luna einen Kuss auf die Lippen nachdem die gesamte Flüssigkeit in Lunas Körper war.
Jetzt hieß es warten, in der Hoffnung, dass Luna aufwachen würde und nicht Astrum und sich selbst in den Tod reißen würde.
DU LIEST GERADE
Die dunkle Hexe
ParanormalIch heiße Luna, bin eine Hexe und lebe mit meinen zwei Brüdern und noch anderen Hexen und Hexern bei zwei Vampiren. Wir sollen sie beschützen, dabei hassen wir sie. Aber dann kam der Tag, der alles veränderte. Wir wurden entführt und hatten die Mögl...