Kapitel 25

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Heathens von Twenty One Pilots

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Mit einer Tasse heißem Tee stand ich auf der Terrasse des Anwesens und atmete tief die kühle Brise ein, die in den frühen Morgenstunden noch um das Haus wehte. Nachdem Anna Maria so wütend geworden war, hatte ich mich wie ein Kind für eine gesamte Woche in meinem Zimmer verbarrikadiert. Ich hatte nichts gegessen und nur auf dem Bett gelegen und die Decke angestarrt. Aber das konnte ich nicht ewig tun. Außerdem hatte Anna Maria recht gehabt. Ich hatte aus eigener Entscheidung die Verbindung abgebrochen und damit Astrum und mir diese Schmerzen zugefügt. Jetzt sollten sich diese Schmerzen auch lohnen. Ich musste mich selbst finden und meine Kräfte unter Kontrolle bringen. Und da gab es ja auch immer noch meinen Bruder, der mich als Geist töten wollte und mein anderen Geschwister, die meine Erinnerungen manipuliert hatten. Ich musste all diese Probleme lösen bevor ich zu Astrum zurückkehren konnte. Vielleicht war ich bis dahin auch soweit ihm seinen größten Wunsch zu erfüllen und mit ihm eine Familie zu gründen, aber das würde wahrscheinlich noch sehr lange dauern.

„Bist du bereit?", fragte eine sanfte Stimme hinter mir.

„Lass uns anfangen, Zara. Ich habe schon zu viel Zeit mit Selbstmitleid verbracht", antwortete ich der Hexerin.

„Wie hast du mit Astrum trainiert?"

„Ich habe nie mit ihm trainiert. Aber wir haben es mit Sport und Aggression versucht. Der Typ hat mich solange in den Wahnsinn getrieben und verprügelt bis ich meine Kräfte benutzt habe. Ich musste immer versuchen meine Wut noch etwas mehr zurückzuhalten."

„Das ist schrecklich. So trainiert man doch keine mächtige Hexe!!! Wir fangen jetzt mit Meditation an. Ich möchte, dass du jeden Morgen und Abend meditierst. Denn einen ausgeglichenen Geist bekommt man nur durch innere Ruhe und das Beste dafür ist Meditation!"

Wir saßen schon eine viertel Stunde im Gras und ich versuchte meine innere Ruhe zu finden, so wie Zara es mir erklärt hatte, aber funktionierte einfach nicht. Entnervt öffnete ich die Augen und sah zu Zara herüber. Auch sie seufzte und sah mich an.

„Wenn du dich nicht darauf einlässt, wird das auch nichts. Lass dich fallen, blende alles andere aus. Deine Familie, deine Freunde, die Vampire, Dämonen, Hexen und Werwölfe existieren nicht mehr. Es gibt nur noch dich. Nichts bedeutet mehr etwas. Erst dann wird dein Körper mit dir reden und dir sagen was ihr beide braucht!", murmelte und erhob sich. Auch ich wollte aufstehen, aber sie hielt mich davon ab, „Du kommst erst wieder ins Haus wenn du es geschafft hast."

Nickend ergab ich mich. Wieder nahm ich meine Position ein und schloss meine Augen. Ich versuchte Zaras Worte so gut es ging zu verinnerlichen und mich nur auf mich selbst zu konzentrieren. Alle Probleme, Gedanken und Gefühle ließ ich nicht mehr an mich ran kommen. Jetzt ging es nur um mich und meinen Körper mit all der Macht in ihm. Und ganz plötzlich war es ganz leicht. Alles um mich herum verschwand. Ich fühlte mich als würde ich schweben und wäre nicht mehr auf dem Rasen von Anna Marias und Johannes Anwesen. Kein Wind war zu spüren. Keine Vögel zu hören. Ich hörte nur noch den stetigen Schlag meines Herzens und wie das Blut durch meine Adern gepumpt wurde. Ich spürte die Macht, die in mir drin pulsierte. Sie war so mächtig, das sie mich fast zu verschlingen drohte, aber jetzt wusste ich ganz genau was ich konnte. Wie weit meine Macht reichte und dass ich sie kontrollieren konnte. Zara hatte Recht behalten, mein Körper würde mir wirklich sagen was wir brauchen würden.

Entschlossen öffnete ich meine Augen. Um meinen gesamten Körper waberten regenbogenfarbene Schwaden, die von meinen Handflächen ausgingen. Diese Schwaden machten mir aber keine Angst mehr, denn jetzt wusste ich wie ich sie beherrschen konnte. Wie ich meinen Körper, meine Macht und damit mich beherrschen konnte. Ein kleiner Schritt in Richtung eines normalen Hexenlebens war getan. Lächelnd ließ ich die Schwaden tanzen.

„Du hast es also doch verstanden", rief Zara lachend als sie auf mich zu gerannt kam. Hinter ihr standen auf der Terrasse alle und beobachteten mich. Erst jetzt fiel mir auf, dass es schon dunkel geworden war. Ich hatte gar nicht mitbekommen wie schnell die Zeit vergangen war.

„Lass uns noch deinen Tagesplan aufstellen, dann können wir endlich zu Abend essen. Wir warten schon wirklich lange auf dich!"

Verwirrt sah ich sie an. „Wie viel Uhr haben wir denn und was für ein Tagesplan?", wollte ich wissen.

„Wir haben bereits halb zwölf! Und einen Tagesplan brauchst du damit dein Tag nach einem bestimmten Rhythmus verläuft und du genau weißt wann du was zu tun hast. Erstens um deine Kräfte in den Griff zu bekommen. Zweitens damit du nicht wieder in eine depressive Phase zurück fallen kannst."

Wieder gab ich mich ihr nickend geschlagen.

„Also was brauchst du, um deine Kräfte in den Griff zu bekommen?"

„Ein Buch. Das Problem ist nur es ist noch in der Bibliothek in der Hexenschule. Ich weiß nicht wie ich da dran kommen soll. Titus wird mir nicht helfen. Er wird mich sofort zurück bringen oder Astrum sagen wo ich bin."

„Das bekommen wir schon irgendwie hin, mach dir da mal keine Sorgen. Aber hier ist dein Plan bis wir das Buch haben. Und jetzt komm essen!", mit diesen Worten drückte Zara mir einen Zettel in die Hand und dreht sich um und lief wieder zum Haus. Etwas überrumpelt lief ich ihr hinterher und laß mir dabei den Zettel durch.

7:00 aufstehen, fertig machen & frühstücken

8:30 meditieren

11:00 Kampftraining mit Johannes

12:00 Pause & Mittagessen

14:00 Zaubertraining mit mir (Zara)

16:00 Geschichte & Politik mit Anna Maria Tut mir leid, aber sie hat mich dazu gezwungen. Sie denkt du brauchst das! Das hatte Zara etwas unsauber daneben gekritzelt, was mich zum Grinsen brachte.

18:00 Abendessen

Als ich mich zu den anderen an den Tisch setzte, hatten alle schon angefangen mit dem Essen. Also Zara und Devin richtiges Essen und alle anderen tranken Blut.

„Wofür muss ich etwas über die Geschichte und Politik lernen?", wollte ich von Anna Maria wissen.

Unsere Geschichte ist wichtig und du alsmächtige Hexe solltest wissen was alles schon für Fehler von machthungrigenMännern gemacht wurden. Die Geschichte sollte sich auf keinen Fall wiederholen!Du wirst schon sehr bald die Hexer anführen müssen, denn die Idioten, die dasmomentan machen denken mit ihren Schwänzen. Du aber bist eine Frau. Bei denVampiren leiten zwar Männer alles, aber diese sind so alt das sie aus derGeschichte gelernt haben. Ihr Hexen seit noch so jung und eure Männer lernennichts. Du musst den Ma­t­ri­ar­cha­lis­museinführen, damit nicht alles den Bach runter geht. Aber das kannst du nurwerden, wenn du auch weißt wie die Politik funktioniert und du weißt wie dieGeschichte war! Ich weiß gar nicht wieso ihr keine Ma­t­ri­ar­chinnen mehrhabt. Hexen waren mal intelligenter und dann kamen eure Hexer und haben allesan sich gerissen. Partiarchalismus ist scheiße!, erklärte Anna mir und wurde dabei immer wütender.

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Vielen Dank an luke_official für dieses unglaublich gute Cover (, das ich euch etwas zu lange vorenthalten habe!)

Eure face-to-face

Die dunkle HexeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt