Es waren zwei Stunden vergangen, seit dem ich zu meinen Brüdern gegangen war. Ich saß immer noch bei ihnen und lieferte mir mit Broin einen Anstarr-Wettbewerb. Astrum war noch immer mit seinen Geschwistern unterwegs. Wenn ich mich nicht irrte, waren sie sogar alle in Astrums und meinem Zimmer. Killian und Erin diskutierten die gesamte Zeit schon darüber was man jetzt machen sollte oder besser könnte. Ich hatte nichts mehr gesagt ich starrte einfach nur Broin an.
„Ok. Es reicht!", rief Killian plötzlich aus und warf dabei seine Arme in die Luft, „Wir bringen sie jetzt zu Astrum."
Sie nahmen mich links und rechts und führten mich aus dem Raum. Ich starrte weiterhin nur Broin an, der vor mir rückwärts her lief. An Astrums und meinem Schlafzimmer machten sie sich nicht mal die Mühe anzuklopfen, sondern stürmten mit mir in der Mitte einfach herein. Sofort sprang Astrum auf als er mich sah, aber ich beachtete ihn überhaupt nicht. Meine Brüder führten mich zu einem Stuhl und drückten mich herunter bis ich saß. Broin hatte sich im Schneidersitz vor mich gesetzt.
„Was habt ihr mit ihr gemacht?!", brüllte Astrum jetzt meine Brüder an. Ich bekam alles mit, aber irgendwie nur wie durch Watte.
„Gar nichts. Wir haben dir gesagt die Verbindung wäre unter diesen Umständen nicht gut, aber du wolltest nicht auf uns hören. Sie war so ungeschützt und jetzt fängt alles von vorne an!", keifte Erin zurück und betrachtete mich dabei mitleidig.
„Dieser Idiot hat sich immer noch nicht verändert. Er ist zu weich um jetzt ein dunkler Hexer zu sein. Früher war schon zu weich, um überhaupt ein Hexer zu sein. Weißt du noch wie er immer geweint hat, wenn er schwarze Hände hatte vom Flammen zaubern."
Kichernd nickte ich.
„Was sagt er?", flüsterte Erin jetzt vorsichtig neben mir und berührte mich ganz sanft an der Schulter.
„Wer ist er?!", zischte Astrum jetzt wütend.
„Luna, was sagt er", fragte Erin jetzt mit mehr Nachdruck.
„Bleib stark, Luna. Erin will in deinen Kopf eindringen. Üben wir mal wie richtige Selbstkontrolle funktioniert. Das was dieser Aino gemacht hat war nämlich Scheißdreck. Du konzentrierst dich jetzt nur auf meine Stimme. Du vertraust mir doch oder?", murmelte Broin, der mittlerweile vor mir kniete und seine Hände auf meine Knie gelegt hatte.
Aber vertraute ich ihm? Wie konnte ich?! Er hatte mich gewürgt und wollte mich quälen und mich töten!
„Kleines, ich will dir nicht wehtun. Ich will dich auch nicht töten. Aber sie nutzen mich, um an dich heran zu kommen. Ich muss selbst gegen sie kämpfen, aber jetzt bin ich ganz ich selbst. Bitte vertrau mir. Ich versuche dir wirklich zu helfen, damit du vor ihnen und vor mir sicher bist", redete er weiter.
Was hatte ich schon zu verlieren?! Also tat ich was er mir gesagt hatte.
„Für Selbstkontrolle braucht man einen Anker. Eigentlich wäre Astrum dein Anker, aber das geht gerade nicht. Also muss wohl ich als - was auch immer ich momentan bin – herhalten. Wir machen das jetzt zusammen. Du bist ganz ruhig, nicht wütend. Konzentrier dich darauf. Kleines, deine Augen werden schwarz! Konzentrier dich! Leg deine Hände auf meine. Es wird dir helfen und Kraft geben."
Er redete noch eine Weile weiter. Im Großen und Ganzen ging es darum mich auf seine Stimme zu konzentrieren.
„Sie wehrt mich immer noch ab", schnaufte Erin angestrengt neben mir.
„Nein, nicht sie. Zumindest nicht alleine! Sieh auf ihre Hände. Die liegen nicht auf ihren Knien sondern schweben. Ich wette sie macht es mit seiner Hilfe. Er bringt ihr bei die abzuwehren und wahrscheinlich auch sich auf eine Sache zu konzentrieren", zischte Killian.
„Ich frage es jetzt zum letzten Mal! Wer ist er?! Und ich schwöre ich kann für nichts garantieren, wenn ich wieder keine Antwort bekomme!", brüllte mein Gefährte.
„Luna, Kleines, ich habe kaum noch Kraft. Ich kann sie nicht mehr lange abwehren. Sie werden wieder Besitz von mir ergreifen. Und dann werde ich wieder versuchen dich zu töten. Denk an alles was ich dir eben erklärt habe. Ich werde jetzt gehen, wenn ich wieder komme, vertraue mir nicht!", sagte Broin und stand auf.
„Warte!", rief ich und sprang auf. Ich stand direkt vor ihm.
„Ich weiß. Aber, Kleines, mach dir keine Gedanken. Es war nicht deine Schuld und wird es auch nie sein. Irgendwann werde ich wieder kommen und zwar nicht in dieser Gestalt, dann werden wir das alles richtig klären. Bis dahin pass auf dich auf und verschließe deinen Kopf. Vor jedem! Ich liebe dich, Kleines!", flüsterte er und verschwand.
Weinend ging ich auf die Knie.
„Ich dich auch", schluchzte ich in meine Hände, „Das wollte ich doch alles nicht!"
„Tut er ihr weh?", fragte Killian an Astrum gewandt.
„Nein und ich habe noch immer keine Antwort!", zischte dieser zurück.
„Broin ist jemand den ich umgebracht habe als ich noch sehr viel jünger war. Er sagt zwar, dass es nicht meine Schuld war, aber das stimmt nicht. Ich habe ihn getötet und trotzdem liebt er mich noch", schluchzte ich, „Er ist ein Geist und er wird dir nicht gefährlich mach dir keine Sorgen."
„Du hast ihn nicht getötet! Er-", murmelte Erin, wurde aber von Killian unterbrochen.
„Erin! Nicht! Lass gut sein. Wir haben anderes zu tun. Sie versuchen wieder an Luna heran zu kommen und du hilfst ihr damit überhaupt nicht!", zischte mein anderer Bruder. Erin sah einfach nur betroffen auf den Boden.
Astrum kam auf mich zu. Seine Geschwister waren seltsamerweise alle wie vom Erdboden verschluckt.
„Wo sind denn alle hin?", fragte ich verdutzt.
„Ich habe sie weggeschickt als du angefangen hast zu weinen", murmelte Astrum. Er redete auf eine sehr kalte Art mit mir, aber seine Augen zeigten mir wie besorgt er in Wirklichkeit war.
„Danke", flüsterte ich, „Erin, Killian könnt ihr bitte auch gehen. Ich denke ich brauche etwas Zeit alleine mit meinem Gefährten."
„Wir gehen, aber ich sag dir noch eins! Ihr solltet die Verbindung endlich vollenden, damit du endgültig sicher bist. Irgendwann kann Broin sich nicht mehr wehren und dann wird er dich umbringen", murmelte Erin noch bevor er von einem wütenden Killian herausgezogen wurde.
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Jetzt das richtige. Noch mal sorry. Weiß auch nicht was passiert ist, hoffe dieses Mal klappt es.
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Die dunkle Hexe
ParanormalIch heiße Luna, bin eine Hexe und lebe mit meinen zwei Brüdern und noch anderen Hexen und Hexern bei zwei Vampiren. Wir sollen sie beschützen, dabei hassen wir sie. Aber dann kam der Tag, der alles veränderte. Wir wurden entführt und hatten die Mögl...