Kapitel 23

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How to save a life von The fray

„Na gut Süße, du kannst jetzt die Augenbinde abnehmen. Es ist jetzt sicher. Astrum hat keine Macht mehr über dich", hörte ich eine mir nur allzu bekannte weibliche Stimme, leise sagen.

„Zara?!", fragte ich überrascht, als ich endlich ihr Gesicht sehen konnte.

„Ich hab vor Jahren schon Astrums Mutter dabei geholfen, sich vor ihren Brüdern und Astrums Vater zu verstecken, um der Eheschließung aus dem Weg zu gehen. Allerdings hat sie es sich leider ziemlich schnell wieder anders überlegt und ist zu diesen Idioten zurückgegangen!", schnaufte sie abfällig, „Ich habe mir so viel Mühe gegeben und sie geht einfach wieder zurück ohne denen eine richtige Lektion zu erteilen. Na ja ok Johannes hat es dann zum Schluss ja doch noch zurückbekommen und eigentlich ist er ja kein schlechter Ehemann. Nur ihr widerlicher Vater und seine dämlichen Ergebenen sind schrecklich und verdienen es in der Hölle zu schmoren!!!"

„Ich fahre jetzt kurz zurück und hole ein paar deiner Sachen. Astrum müsste gerade trainieren. Hoffentlich hat er noch nichts gemerkt!"

Nickend verabschiedete ich mich und wandte mich dann wieder Zara zu.

„Wann merke ich, dass er festgestellt hat, dass ich von ihm abgeschottet bin?", fragte ich ängstlich.

„Du wirst unglaubliche Schmerzen verspüren, als ob du bei lebendigem Leib verbrennen würdest."

„Spürt er das auch?", fragte ich mit zitternder Stimme.

„Nein" Erleichtert wollte ich schon aufatmen, bis Zara weiter redete. „Er wird sich fühlen, als würde man ihm die Luft zum Atmen abschnüren. Du warst seine Luft. Jetzt bist du für ihn weg. Er wird denken, dass er erstickt. Das Gefühl wird bei ihm ungefähr zwei Stunden anhalten. Danach wird er nur noch großen Kummer empfinden jedes Mal wenn er an dich denkt. Und glaub mir das wird er mindestens alle drei Sekunden machen, wenn nicht sogar unentwegt. Er wird dich Suchen und nicht aufgeben bis er wieder seinen Sauerstoff zum Atmen gefunden hat."

Erst als Zara mir eine Taschentücherbox hinhielt, bemerkte ich, dass ich weinte. Dankend nahm ich sie an.

„Du solltest noch wissen, dass deine Schmerzen sehr viel länger anhalten werde, als die von Astrum."

„Das ist doch nur gerechtfertigt. Ich lasse ihn durch die Hölle gehen, weil ich nicht weiß was ich will und wer ich bin!"

„Süße, niemand macht dir einen Vorwurf. Er wusste von deinen Problemen und wollte sie vom Tisch wischen als wären sie nichts, aber so geht das nicht man kann seine Probleme nicht ignorieren oder töten ohne sie zu bekämpfen!"

„Er wird mir Vorwürfe machen und seine Freunde auch", schluchzte ich. Immer hin machte ich mir selbst Vorwürfe, wie sollten mich die anderen da nicht hassen, fügte ich noch in Gedanken hinzu.

„Eine Freundin sagte mir einmal: Ich kann meine Dämonen nicht ertränken. Sie wissen wie man schwimmt! Denk immer daran! Du musst sie Bekämpfen und nicht nur Ignorieren!"

Zara stand auf und ließ mich alleine mit meinen Schuldgefühlen und meinem Kummer, um den Verlorenen Gefährten. Auch wenn es meine eigene Entscheidung war und ich immer noch hinter meiner Wahl stand, hatte ich Angst. Was wenn Astrum mir mein Verhalten niemals verzeihen könnte. Ich würde ihn unerträgliche Qualen ertragen lassen und das wissentlich. Ich hätte ihm das wahrscheinlich nie verziehen, aber wenn es so kommen würde dann wäre das eben so. Lieber fand ich mich selbst und gewann gegen meine Feinde, müsste dafür aber bis an mein Lebensende ohne meinen Sauerstoff leben. Als das ich meinen Gefährten zwar hatte, aber nie vollends glücklich sein könnte, weil meine Feinde mir immer auf den Fersen waren.

Zara kam nach einigen Minuten wieder und stellte eine dampfende Tasse Tee vor mir ab. Dankbar für diese kleine Aufmerksamkeit, lächelte ich sie an.

„Wie wirst du jetzt weiter vorgehen?", wollte sie von mir wissen.

„Ich weiß es noch nicht. Auf jeden Fall muss ich weit weg von hier, damit Astrum mich nicht findet und am besten an einen Ort, an dem er niemals nach mir suchen würde. Aber ich wüsste nicht wo."

„Aber ich weiß wo!", sagte plötzlich jemand hinter mir. Erschrocken sprang ich auf und wirbelte in Angriffshaltung zu der Person herum.

„Das ist Devin mein Gefährte. Er wird dir nichts tun und dich auch nicht verraten, mach dir keine Sorgen", flüsterte Zara beruhigend und schob mich wieder zur Couch zurück. Nickend setzte ich mich wieder hin.

„Und wo sollte ich deiner Meinung nach hin?", fragte ich nach.

„Wo würdest du am wenigsten Suchen?"

Verwirrte zuckte ich mit den Schultern.

„Bei Menschen denen du vertraust. Von denen du denkst, das sie dich niemals anlügen würden und dir bei all deinen Plänen helfen würden."

Immer noch verwirrt sah ich Devin an.

„Na bei deiner Familie. Wir bringen dich zu Anna Maria und Johannes nach Italien!", rief Devin aufgeregt. Breit grinsend klatschte Zara in die Hände und gab ihrem Gefährten einen kleinen Kuss auf die Wange.

„Das ist eine fantastische Idee!", rief Zara aufgeregt, „Ich wollte sie eh schon so lange mal wieder besuchen!"

Zweifelnd sah ich die Beiden an, die anscheinend nur allzu begeistert von Devins Idee waren.

„Denkt ihr sie würden mir wirklich dabei helfen, mich vor ihrem eigenen Sohn zu verstecken?!", stellte ich in Frage.

„Aber natürlich, wenn du ihnen erklärst was alles passiert ist in deinem Leben und wie Astrum damit umgegangen ist. Wie er dich schon fast dazu gedrängt hat, schwanger zu werden, anstatt dir bei deinen Problemen zu helfen, werden sie dir ganz bestimmt sogar helfen. Anna Maria wird es als Lektion für ihren Sohn ansehen!", meinte Zara.

„Ja, aber was ist mit seinen Geschwistern. Nova hängt sehr an ihrer Mutter und besucht sie oft. Wenn sie mich dort vorfindet wird sie das doch sofort an ihren Bruder weiter geben."

„Da schätzt du diese ganze Familie aber sehr falsch ein. Du hast Recht, sie haben alle ein sehr enges Verhältnis zu einander, aber wenn es um das Behandeln von ihren Partnern geht, haben sie alle einen an der Klatsche und vermasseln es immer wieder. Und dabei sind sie ganz und gar nicht immer auf der Seite der Familie. Anna Maria ist zwei Mal vor Johannes geflohen, einmal war sie ein ganzes Jahr weg. Und er hat sie während dieser Zeit unendliche Male betrogen. Jonah hat sich nicht getraut seine Beziehung öffentlich zu machen und als er es endlich war wollte Aino es nicht mehr. Nova fühlt sich so einsam, das sie fast wöchentlich ein neues Spielzeug hat, mit dem sie sich vergnügt und Emil hat sich nicht mal getraut seiner Mutter von seiner Beziehung zu erzählen, bis er verschwunden war und für tot gehalten wurde und seine Freundin zu Anna Maria gegangen ist! Also glaub mir wenn ich dir sage, sie werden dir helfen und Astrum wird nichts davon erfahren!", rief Zara immer aufgebrachter, „Ich rufe Anna Maria jetzt an und erkläre ihr alles. Dann frag ich sie, ob sie dir helfen kann und ob wir zu ihr kommen können."

Die dunkle HexeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt