Mit einem mulmigen Gefühl saß ich nun zusammen mit meinen Brüdern bei Titus. Aino stand vor der Tür und wartet auf mich. Wir hatten nicht wirklich etwas gegessen die Angst, dass Astrum hereingestürmt kommen könnte, hatte uns den Appetit ein wenig genommen. Ich hatte mir gerade mal ein halbes trockenes Brötchen herunter würgen können.
„Also was kann ich für euch tun?", wollte Titus wissen. Zurückhaltend sah ich zu Erin. Er war normalerweise derjenige, der alles klärte.
„Es ist so", setzte allerdings dann Killian an, „Luna möchte die Verbindung eigentlich noch gar nicht. Es ist viel zu früh. Immerhin reden wir hier von einer ewig währenden Verbindung und sie ist doch erst 17. Diese Verbindung ist wie die Ehe und mit 17 sollte man einfach noch nicht heiraten. Wir wissen das diese Verbindung wichtig für beide und ihre späteren Kräfte ist, deswegen hatten wir die Idee die Verbindung zwar zu machen, aber danach sollte Luna zu uns ziehen. Dann können Astrum und Luna sich erst einmal kennen lernen bevor sie wirklich zusammen leben, heiraten und Kinder bekommen. Das ganze würde dann natürlich auch in einem Alter passieren in dem es passen ist."
Titus sah uns mit gerunzelter Stirn an.
„Was sagt Astrum dazu?", fragte er monoton.
„Ich habe nicht mit ihm darüber geredet. Eigentlich wollte ich gestern Abend schon sagen, dass ich etwas gegen diese frühe Verbindung habe, aber Astrum hat einen Bann über mich gelegt, so dass ich nicht mehr sprechen konnte oder du eben nichts mehr hören konntest. Ich weiß nicht wie er reagieren würde, wenn ich ihm das sagen würde", den letzten Satz flüsterte ich nur, aber Titus hörte es trotzdem.
„Du hast Angst vor ihm oder?"
Ich nickte nur. Auch wenn ich am Anfang versucht hatte es nicht zu zeigen die Schläge, die Astrum mir verpasst hatte, hatten etwas zwischen uns verändert. Ich würde ihm gerne vertrauen, aber er hatte mich nun mal geschlagen, weil er sich nicht beherrschen konnte. Er bestimmte über mich. So sollte doch keine Beziehung sein.
„Na gut. Ich werde später mit Astrum darüber reden. Er wird nicht glücklich sein, das kann ich dir jetzt schon sagen. Ich werde euch aber unter diesen Umständen schon früher miteinander verbinden. Es wird ganz klein sein. Nur Astrum, du und ich."
Ich brachte wieder nur ein Nicken zustande. Nichts mehr von deutete auf das selbstbewusste, laute Mädchen hin, dass ich am Anfang meines Aufenthaltes war, Und das war erst ein paar Tage her. Dieser Ort machte mich kaputt.
Zusammen mit meinen Brüdern verließ ich das Büro.
„Und?", fragte Aino aufgeregt.
„Er hat zu gestimmt, dafür werde ich aber auch früher mit ihm verbunden", flüsterte ich. Was war nur los mit mir? So war ich doch sonst nicht?! Ich hatte eine große Klappe und keine Angst. Und war da immer dieser Druck auf meinem Kopf.
„Ich werde heute nicht mit dir trainieren, lass uns lieber in die Stadt fahren oder sowas", sagte Aino. Er hatte anscheinend mitbekommen, dass ich mich nicht wirklich gut fühlte.
„Was ist los mit dir?", fragte Erin etwas verzweifelt.
„Ich weiß es nicht. Ich habe das Gefühl dieser Ort würde mich zerstören und da sind da noch ständig die Kopfschmerzen", flüsterte ich bedrückt. Eigentlich hatte ich den beiden gar nichts von den Kopfschmerzen erzählen wollen, aber plötzlich waren die Worte einfach aus meinem Mund gesprudelt.
Meine Brüder wechselten einen Blick, der mich irgendwie beängstigt. Sie sahen sich etwas geschockt an, als ob ich gleich sterben würde.
„Was für Kopfschmerzen? Wie fühlen sie sich an?!", fragte Erin hysterisch.
„Als jemand versuchen würde in meinen Kopf einzudringen. Es ist aber viel stärker manchmal denke ich mein Kopf würde explodieren vor lauter druck. Aber wieso? Was stimmt nicht mit mir?!!!", ich schrie schon fast hysterisch herum.
„Sie machen es wieder", flüsterte Killian.
„Was macht wer wieder?!!!!", schrie ich jetzt.
Aber plötzlich war keine Zeit mehr, damit ich meine Antworten bekommen konnte.
„Aino, du kleine Ratte. Ich bringe dich um!", brüllte Astrum, der uns plötzlich am Ende des Flures entgegen gestürmt kam. Ari, Tarmo und Maghnus standen hinter ihm. Und versuchten ihn irgendwie zurück zu halten, aber sie schafften es einfach nicht. Ohne wirklich zu wissen was ich tat, stellte ich mich vor Aino und trat Astrum somit in den Weg.
„Du wirst ihm nichts tun!", knurrte ich wütend, „Titus möchte übrigens mit dir reden!"
„Mit dir rede ich später noch, aber vorher zu Aino. Du weißt ganz genau das man niemandem die Freundin ausspannt."
„Ich bin aber nicht deine Freundin. Ich bin bloß deine Gefährtin. Wir hatten beide keine Wahl, aber dabei deine Freundin zu sein habe ich eine Wahl. Und diese habe ich getroffen. Deine Freundin möchte ich niemals werden!", sagte ich ganz leise, aber gerade noch so laut, das Astrum und auch alle anderen mich verstehen konnten.
„Du entscheidest dich also für dieses Weichei", knurrte Astrum wütend.
„Nein!", zischte ich wütend, „Ich entscheide mich dafür allein zu sein. Außerdem war es mein Ernst das Titus mit dir reden will!"
Mit diesen Worten ging ich an Astrum und seinen drei Freunden vorbei. Ich spürte, dass mein Brüder und Aino mir folgten.
„Du hast das Richtige getan", nuschelte Aino etwas unverständlich neben mir.
„Wenn du das sagst."
Meine Brüder waren plötzlich verschwunden und somit saß ich mit Aino alleine in seinem Zimmer. Mich plagte immer noch die Frage was meine Brüder vorhin gemeint hatten, aber ich glaubte nicht mehr daran heute noch eine Antwort auf diese Frage zu bekommen.
Ich lag mit meinem Kopf auf Ainos Schoß als die Tür plötzlich krachend aufgerissen wurde. Ängstlich sprang ich auf und starrte in diese kalten Augen.
„Das ist also was du willst", zischte Astrum aus zusammen gebissenen Zähnen hervor.
Unsicher nickte ich.
„Gut wie du willst. Wir werden uns besser kennen lernen, aber glaub bloß nicht das ich weiterhin so nett zu dir sein werden, wie ich es am Anfang war. Ich habe mich sehr zurück gehalten. Habe versucht um dich zu kämpfen, aber das war dir ja anscheinend alles nicht genug. Da musste das Flittchen sich an diese widerliche Ratte wenden. Ich verabscheue euch beide. Ihr seid für mich nichts weiter als Abschaum!", brüllte er uns entgegen.
Krachend flog hinter ihm die Tür ins Schloss. Weinend brach ich auf dem Boden zusammen. Zitternd schlang ich meine Arme um meine Knie und wippte vor und zurück.
Was hatte ich nur getan?! Ich habe meinen Gefährten, meinen Seelenverwandten von mir gestoßen und jetzt hasste er mich.
Das waren meine letzten Gedanken bevor alles schwarz wurde. Bruchteilhaft hörte ich noch wie Aino erst meinen Namen dann den von Astrum und die von meinen Brüdern brüllte.
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Die dunkle Hexe
ParanormalIch heiße Luna, bin eine Hexe und lebe mit meinen zwei Brüdern und noch anderen Hexen und Hexern bei zwei Vampiren. Wir sollen sie beschützen, dabei hassen wir sie. Aber dann kam der Tag, der alles veränderte. Wir wurden entführt und hatten die Mögl...