Kapitel 6

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Instinktiv ließ ich die Hände meiner Brüder los und lief zu Astrum.

Beruhigend legte ich meine Hand auf seine Brust. Augenblicklich wurden seine Augen wieder braun. Seine gesamte Körperhaltung entspannte sich und seine Freunde ließen ihn los. Der blonde Engel lächelte mir zu.

„Ich dachte eigentlich es würde länger dauern ihn zu beruhigen“, lachte er, „Ich bin übrigens Ari und das sind Maghnus und Tarmo.“

Maghnus hatte braune Haare, einen Bart und war ziemlich groß. Tarmo hatte blonde Haare, graue Augen und ein Nasenpiercing. Unter seinem T-Shirt erschienen eine Menge Tattoos.

Besitzergreifend schlag Astrum seine Arme um mich und zog mich von hinten eng an sich. Ich stand jetzt mit dem Rücken an seine Brust gelehnt.

„Ich bin Luna, aber das wisst ihr schon“, antwortete ich lächelnd. Wieder mal spürte ich diesen Druck auf meinem Kopf, versuchte es aber zu ignorieren.

„Deinen Namen würde ich nie vergessen immerhin bist du die erste Person zu der Astrum nett ist“, sagte Maghnus.

„Ich bin auch zu dir nett“, antwortete Astrum beleidigt.

„Vielleicht sollten wir das wo anders weiter diskutieren. Hier sind mir zu viele Blutsauger.“

„Die würden es nie wagen dir was anzutun“, lachte Tarmo bitter. Kurz sah ich wie seine Augen schwarz wurden. Also auch ein dunkler Hexer. Ich musterte Ari und Maghnus genauer und stellte fest – auch die beiden waren dunkle Hexer.

„Hier werden wohl nur die besten der besten Ausgebildet“, sagte ich leise.

Ari, Maghnus und Tarmo gingen gar nicht darauf ein sondern liefen aus dem Ballsaal. Astrum und ich folgten ihnen. Sie liefen wieder die große Treppe hoch, die wir vorhin schon heruntergekommen waren. Ich stellte fest das auch Killian und Erin hinter uns liefen.

„Das Erdgeschoss und der Keller gehört den Vampiren sowie der zweite Stock und der erste gehört uns dunklen Hexern. Die weißen sind in einem der zwei Nebengebäuden, von denen gibt es aber nicht viele. Höchstens zehn. Im andern Nebengebäude werden wir unterrichtet. Lillian und Erin ihr werdet dort erst einmal bloß die Sprache der dunklen Magie lernen. Das sollte erst mal reichen. Aber du Luna wirst auch lernen wie du deine Kräfte kontrollieren kannst. Wenn du dich mit Astrum verbindest hast du noch mehr Macht und ich denke das konnte einigen an Schaden anrichten. Wir wollen ja nicht das noch ein Haus zusammen bricht nicht wahr!“, kicherte Ari. Was ein Schnauben meinerseits zur Folge hatte. Dieser Junge hatte wirklich einen schrägen Humor! Außerdem werde ich garantiert nicht so schnell mit Astrum Verbinden.

„Wir haben nach dem Abendessen noch eine Besprechung bei Titus. Alleine mit ihm wegen der Verbindung“, teilte Astrum mir mit, „außerdem hab ich noch ein paar Dinge mit dir zu besprechen.“

„Das heißt dann wohl du lässt uns mit Erin und Killian alleine und verziehst dich mit unserer kleinen Prinzessin in euer Zimmer!“, lachte Ari. Wann lachte der eigentlich mal nicht?!

„Wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst, werden wir dich in Brant setzen!“, zischte Killian.

„Du bist vielleicht schon mit deinem Gefährten verbunden worden, aber ich bin dreimal so stark wie ihr beide zusammen!“, knurrte Astrum. Sofort stellte ich mich zwischen Astrum und meine Brüder. Beschwörend schaute ich Astrum in die Augen.

„Das sind meine Brüder. Sie wollen mich nur beschützen!“, formte ich lautlos mit den Lippen. Astrum nickte nur einmal energisch, sah meine Brüder aber immer noch wütend an.

Ohne dass ich etwas sagen konnte, wurde ich von Astrum hoch gehoben und über die Schulter geworfen. Astrum setzte mich erst wieder in dem Zimmer ab, in dem ich aufgewacht war.

„Ich weiß du willst dich noch nicht verbinden, ich ehrlich gesagt auch noch nicht, aber es ist wichtig. Umso früher wir uns miteinander verbinden, umso stärker sind wir später. Und wir müssen sehr stark sein um in Frieden leben zu können. Also find dich damit ab. Dass wir miteinander verbunden werden, ändert nichts zwischen uns. Wir werden nicht miteinander schlafen müssen, obwohl ich dem natürlich nichts entgegen zusetzen hätte!“, wieder mal umspielte ein dreckiges Grinsen Astrums Lippen.

„Ich werde nicht mit dir schlafen!“, schnaubte ich wütend und verschränkte meine Arme wütend vor der Brust.

„Wieso? Angst vor dem ersten Mal? Süße, ich werd es so angenehm wie möglich für dich machen. Du wirst es lieben“, kicherte Astrum.

„Ich hatte schon mein erstes Mal und es war fantastisch auch ohne dich!“, zischte ich wütend zurück. Plötzlich veränderte sich Astrums Gesichtsausdruck. Das dreckige Grinsen verschwand schlagartig, dafür entstand ein wütender Ausdruck auf seinem Gesicht.

„Mit wem!“, grollte Astrum und stand plötzlich ganz nah vor mir. Er war wie ein Fels und ich was das Meer, das um ihn herum ausweichen musste. Obwohl er mir Angst machte, wollte ich nicht einfach klein beigeben.

„Das geht dich, glaub ich, gar nichts an!“, zischte ich gereizt zurück.

„Oh das tut es sehr wohl! Du bist meine Gefährtin. Du bist Mein! Und ich will verdammte scheiße noch mal wissen wer es gewagt hat dich anzufassen, während er doch wissen müsste das du irgendwann einen Gefährten haben wirst!“, brüllte Astrum jetzt.

„Weißt wir wussten es beide und es war uns egal. Denn ich sollte niemals einen Gefährten haben, ich war schon mächtig genug!“, zischte ich.

„Du Flittchen!“, zischte Astrum jetzt ganz leise.

„Wie hast du mich gerade genannt!“, fragte ich geschockt.

„F-L-I-T-T-C-H-E-N!!! Flittchen!“, brüllte er. Ich holte aus und wollte ihn schlagen, aber fing meine Hand ab.

„Wag es noch einmal deine Hand gegen mich zu erheben und ich schwör dir ich werde dir so den Hintern versohlen, das du eine Woche nicht sitzen kannst!“, knurrte er dicht vor meinem Gesicht. Ich war so wütend, dass es mich nicht mehr interessierte, dass ich eigentlich Angst vor ihm hatte. Also hob ich die andere Hand und gab ihm eine schallende Ohrfeige.

„Ich habe dich ja gewarnt!“, knurrte Astrum und packte mich. Er setzte sich aufs Bett und legte mich bäuchlings über seine Oberschenkel. Er hatte mich irgendwie verzaubert, denn mein Mund war wie zugeklebt und ich konnte keinen Ton mehr verursachen. Dann folgten die ersten Schläge auf meinen Hintern. Sie waren weder sanft noch sehr hart, aber angenehm war es bestimmt nicht. Was mir allerdings mit jedem Schlag mehr bewusst wurde ich würde definitiv eine Woche nicht mehr sitzen können. Als der bestimmt dreißigste Schlag auf meinem Hintern landete trieb es mir die Tränen in die Augen. Und mit diesem Monster sollte ich verbunden werden?!

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Matthew Lewis als Maghnus

Die dunkle HexeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt