Kapitel 41

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Es war mittlerweile Abend geworden und wir saßen zu dritt in der Küche und besprachen den morgigen Raubüberfall. Aydan, der sich eigentlich komplett raushalten wollte, sollte sich um die Kameras kümmern. Er würde sie mir einem Spruch belegen, so dass sie eine Dauerschleife zeigen würden. Kuro und ich würden uns erst in den abgesperrten Bereich teleportieren und nachdem wir das Buch gefunden hatten, so schnell wie möglich die Sprüche davon lösen und wieder verschwinden.

Es war ein sehr einfacher Plan und es hörte sich für meine Ohren alles viel zu einfach an. Irgendetwas würde schief gehen. Ich spürte es einfach in meinen Knochen, aber die beiden Herren hielten meine Bedenken für Unsinn.

Was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten, war, das ich gar nicht so schlecht lag, mit meinen Bedenken. Aber trotz Bedenken musste ich dieses Buch holen.

"Also dann lasst uns schlafen gehen, um morgen ausgeruht das Buch zu holen", grinste Kuro. Man merkte, wie sehr er sich darüber freute, dass wir etwas illegales tun würden.

Nickend folgte ich ihm einfach nur die Treppe rauf. Wach lag ich im Bett und fühlte mich, als würde das ungute Gefühl mich von Innen heraus auffressen.

Irgendwann war ich dann doch eingeschlafen, das merkte ich als ich ziemlich unausgeschlafen und zerstört, von Kuro unsanft geweckt wurde.

"Los! Wir müssen uns umziehen und los! Beeil dich mal ein bisschen! Ayman ist schon dabei sich um die Kameras zu kümmern."

Verschlafen stand ich auf und machte mich schnell fertig. Nicht wirklich ganz bei der Sache stand ich neben Kuro. Wir würden uns gemeinsam ins Museum teleportieren. Nachdem Aydan uns zugesichert hatte, dass die Kameras alle manipuliert waren, nuschelten Kuro und ich gemeinsam den Zauberspruch vor uns hin.  

Nur Augenblicke danach waren wir im abgesperrten Bereich des Museums. Kuro lief nach rechts während ich nach links lief. Wir machten uns so schnell wie möglich auf die Suche nach dem Buch. Allerdings war das Buch genau auf der anderen Seite und wir kamen gleichzeitig an. Ohne ein Wort sagen zu müssen, fingen wir beide mit unserer Arbeit an. Sachte tasteten wir die Zaubersprüche, die die Glasvitrine, in der das Buch aufbewahrt wurde, schützte, ab.

"Das sind doppelte ineinandergreifende und kombinierte Sprüche", flüsterte Kuro.

"Scheiße!", gehetzt sah ich auf meine Armbanduhr. Wir hatten nur ein limitiertes Zeitfenster und das würde verdammt knapp werden.

"Halt die Klappe und fang an!", zischte Kuro. Leichter gesagt als getan. Denn die anfängliche Aussage, von Kuro, stellte sich als falsch heraus. Es waren noch mehr Zaubersprüche, die nicht nur kombiniert wurden sondern auch so verändert wurden, das drei oder mehr Sprüche zu einem wurden.

"Die Wichser waren gut", knurrte Kuro wütend während er immer wieder kurz auf die Uhr sah. Aydan könnte uns höchstens noch eine Viertelstunde geben und noch sah es nicht so aus, als würden wir es zeitig schaffen.

Was aber noch viel schlimmer war und von dem wir bisher noch nichts mitbekamen, ereignete sich am Haupteingang. Denn während wir hier hinten den Raub des Jahrhunderts veranstalteten, kamen gerade Ari, Maghnus und Tarmo durch die Tür. Sie wurden gerufen, weil die Wachleute nicht mehr richtig auf die Sicherheitskameras zugreifen konnten und damit auch sofort die Hexer alarmiert wurden.

Aydan musste hilflos mit ansehen, wie die drei Hexer immer näher zu uns kamen und wir nichts davon mitbekamen. Wir hatten keine Telefone oder irgendetwas ähnliches dabei.

Währenddessen ließ Maghnus das Gebäude räumen und Tarmo sich den Sicherheitsbereich aufschließen. Immer noch bekamen wir nichts mit. Bis uns das knarzende Geräusch der Tür aufschrecken ließ. 

Entsetzt sahen Kuro und ich uns an.

"Wir schaffen das. Sie sind auf der anderen Seite. Los, los!", flüsterte Kuro hastig.

So schnell wir konnten machten wir weiter. Und er hatte recht. Wir schafften es. Wir schafften es die Sprüche zu lösen, aber gerade, als ich die Vitrine öffnen wollte, kamen Tarmo und Ari von links und Maghnus von rechts auf uns zu.

Entsetzt sahen sie mich an.

"Ich nehme an, das sind Freunde von dir?", knurrte Kuro Augen verdrehend.

"So was in der Art", zischte Ari und funkelte mich wütend an.

Wie versteinert stand ich da und starrte die drei einfach nur an.

"Er wird nicht kommen, wenn du darüber nachdenkst", sagte Tarmo und sah mich etwas freundlicher als Ari an.

Erleichtert stieß ich die Luft aus, die ich vorher noch eingehalten hatte aus. Ihn noch einmal bei einem Diebstahl über den Weg zu laufen könnte ich einfach nicht vertragen.

Kuro hatte die Ablenkung genutzt, um die Vitrine zu öffnen und das Dämonenbuch an sich zu nehmen.

"Ihr werdet eure Kräfte für euere Vergehen verlieren", meinte Maghnus sachlich.

"Was heißt hier Vergehen in der Pluralform? Das ist der Diebstahl, den ich mit der da begehe!", kicherte Kuro, wie ein fünfjähriger.

"Ignoriert ihn einfach! Ihr wisst so muss es nicht ablaufen. Ihr würdet eh verlieren, also lasst uns einfach gehen", meinte ich seufzend.

"Das ist mein Mädchen!", kicherte Kuro.

"Sie ist nicht dein Mädchen, sondern das von Astrum und das weiß sie selbst. Wieso sie mit dir diese Scheiße baut, weiß ich selbst nicht und glaub bloß nicht, das ich zulasse, das du Astrum weiterhin solche Schmerzen zufügst!", zischte Ari wütend und zückte eine Waffe. Erschrocken sah ich ihn an.

"Was hast du vor?", fragte Maghnus seinen Freund entsetzt.

"Ich wusste von Anfang an, wer hier etwas an den Kameras manipulieren würde! Und sie kommt jetzt mit uns mit! Ansonsten stirbt ihr kleiner Freund!", zischte Ari, "Astrum ist wie ein Bruder für mich und ich will das es ihm wieder gut geht und ihm wird es nur wieder mit ihr gut gehen."

"Wir sind schneller hier weg, als du schießen kannst!", meinte Kuro monoton, was mir aber zeigte, das er sich Sorgen über die Waffe machte.

"Nein, werdet ihr nicht, denn das ist keine normale Menschenwaffe. Ich habe sie mit Sprüchen belegt, aber das siehst du ihr natürlich an, denn du wolltest nur ablenken."

Ari hatte Kuro ganz richtig eingeschätzt, denn während dieser geredet hatte, hatte Kuro mir das Buch in die Arme gedrückt. Dann nahm er meine Hand. Wir wollten so schnell wie möglich teleportieren, aber Ari wusste genau, was wir vor hatten.

Bevor Kuro den Spruch ganz zu Ende murmeln konnte, schallte ein Schuss durch das Museum.

Ein Mark erschütternder Schrei verließ meinen Mund, während ich versuchte mich vor Kuro zu stellen.

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Tut mir leid, das es so lange dauert, aber ich bin jetzt seit mittlerweile einem Monat in Afrika für mein FSJ und leider klappt noch nicht alles sooo gut mit dem WLAN, aber wir arbeiten daran.

Eure face-to-face

Die dunkle HexeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt