Der blöde Wecke weckte mich wieder einmal durch sein lautes gepiepe aus dem wundervollen Einhörnerland.
Knurrend beförderte ich ihn mit einem Knall gegen die Tür. Aber anstatt wie sonst immer aufzuhören und mich in Frieden weiter schlafen zu lassen, piepste er fröhlich lautstark weiter.Müde gwehlte ich mich dann nach x-Minuten später doch aus meinen geliebten Bett und trottete zu meinen Kleiderschrank hinüber. Obwohl wir reich waren, hatten es meine Eltern nicht nötig gefunden, mir einen begehbaren Kleiderschrank zu kaufen!
Aber bald soll ich sowie so in einen anderen, größeren Raum ziehen. Doch bis dahin, dauerte es eben noch.Heute war der erste Schultag nach dem Urlaub. Der so wundervoll anfing, und so beschissen endete. Und deswegen brauchte ich jetzt Kleidung, die mich wieder etwas aufmunterte.
Mit halb geöffneten Augen suchte ich meinen Kleiderschrank nach passenden Klamotten ab.Nach langen hin und her hatte ich mich schließlich für eine schwarze Röhrenjeans, ein schwarzes Top und eine weiße, fast durchsichtige, Bluse entschieden.
Bei diesen Kleidern merkte man doch nicht, dass ich in Trauer war, oder?Matt schlürfte ich ins Bad, duschte mich, zog mich an, bürstete meine Haare und putze mir die Zähne. Auf Schminken verzichtete ich, wie eigentlich immer.
Als ich mich hinunter ins Erdgeschoß wagte, saßen meine Eltern am esstisch und lasen Zeitung.
Wow, was für ein Wunder sie mal in der Früh unter der Woche zu sehen. Gehört defintiv in das Buch der Rekorde!"Morgen", nuschelte ich und nahm mir Mum's Toast Brot, das mit Nutella voll geschmiert war.
"Ey!" Mum klatschte mir leicht auf die Finger. Was mich jedoch nicht davon abhielt, ihr Essen zu stanzen.
"Ach übrigens, komm heute pünktlich nach Hause."
"Wieso?", fragte ich, während ich einen Schluck aus ihrem Früchtetee trank. Wie gemütlich es doch war, wenn wir alle gemeinsam frühstückten!Mama beeugte mich kritisch, fuhr aber dann fort:
"Weil Oma heute kommt." Ich verschluckte mich an meinen Brot und hustelte wie wild rum. Tränen rannten mir die Wange hinunter, diesmal aber nicht wegen irgendwelchen verdammten Gefühlen.Nachdem ich einigermaßen wieder atmen konnte, fragte ich Atemlos:
"D-diese Oma mit dem verstorbenen Mann und eurer Hochzeit?"
Mum nickte nur. Oh Nein! Oma Sissi war eine hochnäsige, eingebildete und noch dazu egoistische Frau! Sie hat uns mega lang nicht mehr besucht, und dafür war ich ihr echt dankbar.Auch meine Eltern konnten sie nicht leiden. Sie war Mum's Mutter und als Mama und Papa geheiratet haben, trug sie ein schwarzes Kleid, einen schwarzen, großen Hut. Wie auf einer Beerdigung. Ihr Kommentar: Sie war in Trauer.
Sie wollte nicht, dass meine Mutter diesen nichtswerten Bauernjungen heiratete. Der war doch viel zu schlecht für Mum. Ja, er ist Sohn eines Bauern, aber jetzt ist er Chef einer riesigen Firma! Und trotzdem kannte sie ihm nichts ab.
Selbst bei meiner Taufe trug sie schwarz, da war sie nämlich wieder Mal in 'Trauer'. Bei meiner Taufe! Sie meinte, da kann man nur in Trauer sein, wenn etwas gutes (Mum) mit etwas Schlechtem (Dad) ein Kind bekommt, dann kann das Kind nie gut werden. Das soll so viel heißen, wie: ich bin ein echter Trauer Fall und ich werde es nie zu was großem schaffen!Tja, und genau deswegen freute ich mich immer so riesig, wenn sie kommt. Nämlich so gar nicht!
"Oh, tut mir echt Leid, aber ich habe heute schon was vor. Das kann ich echt nicht absagen!" Keine wirklich gute Ausrede, na ja, egal. Was solls?
Ich stand so schnell ich kannte auf, schnappte mir meine Tasche und lief Richtung Ausgang."Tess! Sie bleibt ja nicht lange! Und wenn du heute nich erscheinst, wird sie jeden Tag kommen, bis sie dich sieht", rief mir Dad noch warnend hinter her. Oh Ja! Dass wusste ich. Das würde meine Grandma tun, ohne mit der Wimper zu zucken.
Ich rief nur noch ein 'tschüss', dann war ich auch schon aus dem Haus und auf meiner Vespa.
Na super, dann stand mir heute ja ein prima Tag bevor!
Emely wird mich ignorieren, ich treffe mich in der Mittagspause mit Marc, den ich absolut nicht leiden konnte und -um alles noch Mal zu toppen- kam am Nachmittag Oma Sissi vorbei!
Na, dann mal Hals und Bein bruch!
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My best friends brother
RomanceTess ist übermütig, hat ein großes Mundwerk und ist beliebt. Ihre beste Freundin Em lädt sie eines Tages zu sich ein zum übernachten. Was sie nicht weiß, Em hat jetzt einen großen Bruder, den sie noch nie zuvor gesehen hat. Wenn er da ist, schaltet...