Kapitel 52.

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"R-ryan?", brachte ich stotternd hervor, als er gerade an mir vorbei gehen wollte. An den schämenhaften Umrissen von ihm, wie er bei meinem Wort leicht vor Schreck zusammen zuckte, konnte man erahnen, dass er mich nicht bemerkt hatte. Wahrscheinlich war er völlig vertieft in seinen Gedanken gewesen.

Sein Kopf schellte in meine Richtung.
"Tess?", fragte er überrascht. Ein Wunder, das er meinen Namen ohne Hass aussprechen konnte. Alle Achtung!
"Was machst du hier?!" Ah, da war der altbekannte driefente Hass ja wieder. Wie schön, ich hätte ihn fast wieder vergessen.
"Tja, eigentlich wollte ich mit dir reden!", zischte ich ihm zu. Langsam wurde ich auch genervt. Wie lange hielt ein Mensch es bloß aus, so wütend auf einen zu sein?! Nervig. Einfach nur nervig.
"Tut mir Leid, aber im Moment habe ich keine Zeit. Und die nächsten fünf Jahre auch nicht. Also, dann ciao", sagte er. Ohne seine Hasserfüllte raue Stimme zu vergessen natürlich. Ts. Und da sagte man immer, Frauen wären anstrengend! Schaut euch doch Mal selber an Jungs!
"Hahaha, wiiiie witzig. Du solltest echt Komiker werden Ry."
"Ich weiß. Vielleicht mach ich das auch, und jetzt ciao. Habe noch wichtige Sachen zu erledigen, die ich dir jedoch nicht auf die Nasen binden werde, sonst willst du vielleicht noch mit kommen."
"Du gehst auf 'ne Party, richtig?", sagte ich lahm.
"Woher wei... Nein gehe ich nicht! I-ähm gehe nur Spazieren." Okay, ich habe nie behauptet, dass er Schlau wäre!
"Alleine?", hackte ich grinsend zu. Ein Mal, ein einziges Mal fühlte ich mich ihm überlegen.
"Ja", sagte er. Als er meinen triumphierenden Blick bemerkte, erwiederte Ryan trotzig: "Probleme damit?!"
Ich schüttelte noch immer grinsend meinen Kopf.
"Nö. Sollte ich."
"Nein. Und ich geh jetzt auch. War nett mit dir geplaudert zu haben!", verabschiedete er sich. Gut, wenn ich ihn nun nicht los lassen wollte, musste ich ihm das mit dem Blind-Date artigen Treffen beichten. Oder das Ganze war umsonst gewesen. Die ganze "Anstrengung".
"Es gibt keine Party", gestand ich ihm schließlich.
"Was?" Verwirrt drehte Ryan sich um.
"Es gibt keine Party. Emely hatte das nur dir vorgegaugelt, damit du hier her kommst. Damit wir uns ausreden können", murmelte ich, fast lautlos. Trotzdem hatte er es gehört. Ich war mir sicher. Alleine an seinem Verhalten. Die starken Muskeln, die sich anspannden, seine Zähne, die knirschten, und seine Worte, die er sagte.
"Seit Mal seit ihr total besch.....??!! Arrg!! Und wie kommt ihr darauf, dass ich mit dir reden will?!", schoss es aus ihn heraus. Ich glaubte, er wollte mir alles nur mal an den Kopf werfen. Was auch gut ist, für denjenigen. Man sollte nicht seine ganze Wut aufstauen. Also ließ ich ihn reden, schreien. Und dann konnten wir hoffentlich reden. Uns wieder vertragen. Wenigstens ein wenig.
"Weißt du, was du mir alles angetan hast?! Hallo, ich habe dich geliebt! Bin ich wirklich soo anstrengend, dass du es nicht einmal 10 Minuten mit mir aushällst?! Ja ich weiß, wahrscheinlich bin ich selbst Schuld, sorry. Tut mir Leid. Und ich sollte dich nicht verurteilen. Ich mein, wir waren ja beide Schuld. Aber, du musst mich auch verstehen! E-es war einfach nur scheiße von dir, einen Anderen zu küssen! Obwohl-ach, egal."
"Nein, nicht egal. Sag's mir. Ich will's wissen, was du findest. Was du fühlst." Okay, klingt kitschig. Obwohl ich überhaupt nicht auf zu romantische Sachen stand. Ist halt nicht wirklich mein's.
Ryan schaute mich leicht geschockt an, dann rang er sich ein kleines Lächeln ab, dass aber sofort wieder verschwand.
"Ich mein, weil wir ja zusammen waren. Und noch dazu so kurz! Und dann... während der Zeit, wo ich quasi von dir 'gefliehen' bin, habe ich da so'n Mädchen kennen gelernt. Sie heißt Chiara und ist echt voll lieb! Nett, hilfsbereit, und sie versteht mich."
"Oh okay. D-das freut mich, schön für dich", meinte ich perplex. Es freute mich nicht. Ich bringe diese Chiara um! Scherz, die wäre viiel zu leicht für mich!
"Nein, dich freut es nicht. Du bist 'ne schlechte Lügnerin Tess Lynley", lachte er, bevor er wieder fort fuhr:
"Es hätte was mit uns werden können. Sie hat mir zugehört, mich verstanden, war für mich da. Doch, sie war eben, nur, ähm, wie soll ich es ausdrücken? Lückenfüller? Ich habe die Ganze Zeit an dich denken müssen. Und na ja..."
Ein Schmunzeln umrahmte mein Gesicht. Ry fand mich noch immer toll. Vielleicht mehr als toll...
"K-können wir uns dann wieder vertragen?", fragte ich ihn zögerlich. Bitte sag ja, bitte sag ja, bitte sag ja...
"Mal sehen", ein Grinsen umspielte seine Lippen.
"Dann musst du aber mit mir morgen auf 'ne Party! Keine Sorge, du kannst Em mitnehmen, ich geh ja auch mit meinen Kumpels. Wir holen euch dann um 22:00 Uhr ab. Und seit pünktlich." Mit diesem Worten, einem zwinkern verschwand er. Und ich? Ich guckte ihm nur verträumt hinterher. Ein glückliches Lächeln auf meinen Lippen. Ich war zwar nicht mit ihm zusammen, aber wir verstanden uns wieder. Endlich. Und das mit der Beziehung, kommt vielleicht noch. Jetzt bin ich nur Mal froh, mich mit ihm zu verstehen. Er mag mich. Noch immer. Und morgen, tja da wird gerockt. Und vielleicht, ja vielleicht, geschieht noch etwas, etwas, das mein Herz vor Freude sprengen wird.....

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Ich "warne" euch vor!:D Es ist voraussichtlich das vorletzte Kapitel*-*:D.
Und ich kenne meine Leser noch eig. gar nicht:(. Tragisch:'D.
Ne Spaß. Aber was sind so eure Hobbys? Habt ihr Geschwister? Und wie alt seit ihr?:)
Müsst ihr nicht beantworten, aber ich wäre froh darüber:'D.
So, ich beantworte mal die Sachen:
1.) Kickboxen
2.) ja, zwei ältere Schwestern die ich überaaaalles Liebe*-*.
3.) wie alt ratet ihr?:D

LG littleunicornpuffi

My best friends brotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt