"Was ziehst du an?" Emely hockte im Schneidersitz fragend vor ihrem Kleiderschrank und betrachtete ihre mitgenommenen Sachen.
Ich saß Spiegelverkehrt zu ihr und starrte in meinen Schrank.
"Keine Ahnung. Irgendwie habe ich nichts passendes."
"Ich auch nicht. Wir hätten shoppen gehen sollen."
"Mhm. Sind wir aber nicht."
"Ja leider. Warte, darf ich mal deine Kleider anschauen?" Em kam zu mir hinüber gekrochen und erkundigte mit mir meine Kleider.
"Ich glaube nicht das dir etwas passen wird", meinte ich. Nicht, dass Em dick war! Nein, sie war definitiv schlank! Aber ich war eben dünn. Und zwar so richtig dünn! Doch ich nahm nie zu, egal was oder wie viel ich esse.
Emely musste ihr Leibchen in Größe 36 kaufen und ihre Hose manchmal 34, meistens 36. Also total normal.
Ich musste meine T-Shirts in Kleidergröße 34 kaufen und meine Hosen meistens genauso, nur manchmal sogar in 32!
Ich sagte doch dass ich dünn war!
"Hey! Was soll das denn heißen?", beschwerte sie sich und zog ein merrblaues Samtkleid heraus, dass mir bis zu die Knie ging. Ihr wahrscheinlich bis mitte der Oberschenkeln.
Das Kleid war anliegend und hatte Spagethiträger, aber ansonsten nichts besonderes.
"Wie wäre es mit dem?", fragte sie und hielt es an ihren Körper.
"Ja, probier es mal an. Oder das hier ist mir eine Spur zu groß." Ich hielt ihr ein zart rosernes Kleid hin. Es hatte wie das blaue Spagettiträger nur war es um den Brustbereich und Taille klitzernd rosa-silbernd und eng, und ab da hing es in einem zatt rosa Ton luftig bis fast zu die Knie herunter. Es war verdammt schön, aber passte mir nicht ganz so. Leider.
"Oh, Wow! Das ist schön! Kann ich das anziehen?"
"Klar! Mach nur."
"Okay, danke! Bist die Beste! Schau doch mal in meinen Schrank und probier an was dir gefällt. Es könnte sein das das ein oder andere Kleid mir zu eng ist. Ich habe schon lange keine Kleider mehr angehabt", sagte sie und stürmte hinunter ins Bad.
Ich ging zu ihrem Kasten und durchwühlte die Sachen.
In einer Stunde sollten wir uns unten vor der Bar treffen, Abendgegessen hatten wir zum Glück schon. Sonst wäre ich wahrscheinlich verhungert!"Oh Mist!" Ein Kleid fiel aus dem Kasten auf den Boden.
Mann war das perfekt! Ich hatte es vorher gar nicht wahrgenommen!
Schnell hob ich es auf und hielt es ausgestreckt vor mir. Vielleicht sollte ich es anprobieren. Es könnte doch sein, dass es mir passte!
Das Kleid hatte keine Träger und um den Brustbereich klitzernt gold und eng. Ab da wurde es so wie bei Emelys Kleid -beziehungsweise meinem- lockerer. Nur das es statt rosa, schwarz war. Es sah traumhaft aus.
Der einzige Unterschied bei den beiden Kleidern war, dass das Roserne die Hüfte betonte und trotzdem noch eher anliegend war. Während bei dem Goldenen, Schwarzen die Hüfte nicht extra betont wurde und es wirklich locker herunter hing. Das Schwarze sah fast so wie Federn aus.Ich schlüpfte aus meiner schwarzen Jogginghose und dem weißen ausgewaschenen, kurzärmligen T-Shirt und streifte das Kleid über.
Nur noch schnell den Reißverschluss hinten zu machen und...fertig!
Jetzt musste ich hier nur noch einen Spiegel finden.
Den einzigen den ich kannte war unten im Bad, wo gerade Em stand.
"Du siehst hübsch aus", riss mich Emelys Stimme aus meinen Gedanken.
Ich drehte mich lächelnd zu ihr um. Sie hatte das zart roserne Kleid an und es passte ihr perfekt! Ihr Anblick war einfach nur traumhaft!
"Oh Mann! Du schaust so Hammer in dem Kleid aus, Em!"
"Hihi! Danke", kicherte sie verlegen und warf mir einen kleinen Spiegel zu.
"Hier, mein Spiegel. Kannst schnell verwenden zum abchecken."
"Als ob ich da viel was sehen würde in dem kleinen Ding da!"
"Ja, das nötigste."
Ich betrachtete mich lachend so gut es ging mit dem Spiegel und kam schließlich zu dem entschluss, dass ich es anbehalten werde.
"Komm! Jetzt müssen wir uns noch schminken", sagte Emely begeistert und fischte sich eine Wimperntusche aus ihrem Make-Up Täschchen.
"Ne sorry Em. Du weißt, ich steh lieber auf Natürlichkeit."
"Ja ja du mit deiner Natürlichkeit", brummte sie und begann, sich zu schminken.
Ich hatte aber auch Glück das meine Augen groß waren, ich dichte und schwarze, lange Wimpern hatte. Meine Haut war nicht ganz so rein. Überall fand man kleine Mittesser wieder, die man aber nicht so sah, wenn man nicht genau hinschaute.
Zu meinem Glück!
Die heftigte Pickelphase war bei mir schon zum Größten vorbei.

DU LIEST GERADE
My best friends brother
RomanceTess ist übermütig, hat ein großes Mundwerk und ist beliebt. Ihre beste Freundin Em lädt sie eines Tages zu sich ein zum übernachten. Was sie nicht weiß, Em hat jetzt einen großen Bruder, den sie noch nie zuvor gesehen hat. Wenn er da ist, schaltet...