Kapitel 17.

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Schnaufend kamen wir an unserem Stand an.
Ich hatte gar nicht gewusst, dass wir so weit weg gewesen waren.
Herr Smith hatte uns schon erwartet und stand Arme verschränkt vor unserem Stand.
Er sah nicht gerade glücklich aus, was ich auch irgendwie verstehen konnte, wenn man bedenkt, dass wir fast zwanzig Minuten zu spät waren.
"Zwanzig Minuten zu spät!", schimpfte er aufgebracht.
Gingen euch wütende Menschen eigentlich auch immer auf die Nerven?
Genervt verdrehte ich die Augen.
Leider hatte das der Messner gesehen, denn er funkelte mich böse an, bevor er knurrte:"Solche dummen Aktionen lassen sie lieber! Wenn nicht noch einmal zehn Euro von ihrem Lohn abgezogen werden sollen!"
"OMG! Bin ich jetzt aber geschockt." Wie öde war der Kerl eigentlich? Der wusste doch ganz genau das mich das Geld einen Schei*dreck intressierte!
Ob ich jetzt 50€ mehr oder weniger in meiner Geldtasche hatte war mir nicht so viel Wert.
Sein Kopf schwoll leicht an und die rote Farbe mit der schnell pulsierenden Ader im Hals sah zum lachen aus!
"Weitere zwanzig Euro abgezogen! Noch mal so was und ich feuere sie!", zischte er durch zusammen gezogene Zähne hervor.
Bevor ich noch irgendwas sagen konnte, düste er davon. Gott sei Dank!
Der nervte echt ganz schön.
Katy hielt glucksend ihren Bauch.
"Den hast du's gezeigt!", lachte sie und hielt mir ihre Hand hin, damit ich abklatschen konnte.
Grinsend schulg ich ein.
Mit ihr hatte man auch eine Menge Spaß, vielleicht konnte sie ja mit Em und mir mit Halloween feiern! Und dann konnte sie ihren (und meinen) Schwarm selbst fragen wegen seiner Nummer. Und dann konnte sie sie mir geben.
Eigentlich ein ganz guter Plan!
"Hey! Willst du vielleicht mit Emely und mir mit Halloween feiern?", fragte ich sie.
Jetzt bräuchte sie nur noch Ja sagen!
"Wer?" Kat sah mich verwirrt an.
Ach ja! Sie kannte meine beste Freundin ja noch nicht.
"Em, meine beste Freundin."
"Ach so. Ich weiß nicht."
"Dann würdest du Ryan begegnen.", sagte ich.
Hoffte ich zumindest. Ob er dann wirklich auftauchte war eine andere Frage.
"Oh Gott! Dann komm ich schon gar nicht!", erwiederte sie schockierd.
Jetzt war ich es, die sie verrwiert musterte.
"Wieso denn nicht?" Eigentlich war es ja sonst so, dass man seinen heimlichen Schwarm so oft wie möglich sehen wollte, nicht?
"Dann muss ich ihn persönlich wegen seiner Nummer fragen oder was mit ihm reden! Das halte ich nicht aus!"
Bevor ich unsere kleines Gespräch weiter führen konnte, fielen mir vier Typen auf, die mir leicht bekannt vor kamen. Ich hob meine Handfläche über die Stirn, um besser Sehen zu können. Der Lichteinfall war gerade sehr schlecht.
Außerdem versperrte mir ein Kunde, den ich gerade bediente, die Sicht.
"Möchten sie noch etwas haben?", fragte ich ihn und hielt ihm den Früchtetee hin.
Er blickte sich die verschiedenen, leckeren, Sachen an und deutete dann auf die Schokotorte.
"Bitte davon noch ein Stück."
Ich nickte abwesend, nahm einen Papteller zur Hand und schnitt, ohne hinzuschauen ein Stück Torte runter.
Geistesabwesend beförderte ich das Teil auf den Teller, tat eine Gabel dazu und reichte es dem Mann.
"Das wären dann 6€ bitte", sagte ich, meinen Blick noch immer bei den vier Typen, die jetzt langsam zu unserem Stand kamen, gerichtet.
Je näher sie kamen, desto bekannter kamen sie mir vor.
Der Mann überreichte mir das Geld und verschwand dann. Endlich!
Die vier Typen schauten sich in der Gegend um und als sich unser Blick trafen, grinsten sie dreckig.
Oh Shit! Jetzt wusste ich warum sie mir so bekannt vor kamen!
Es waren die vier Kumpels von Ryan! Aber ohne Ry? Mist! Wenn die hier waren, war Ryan bestimmt nicht mehr weit!
Na toll!
"Hey Süße!", begrüßte mich einer von ihnen. Gott! Wie ich sie hasste! Dabei kannte ich sie erst einen Tag lang!
"Ich bin keine Süße!", zischte ich zurück und funkelte alle der Reihe nach böse an.
Ehrlich, irgendwie wünschte ich mir gerade, Ryan wäre da.
"Ohhhh! Dann bist du also 'ne Wilde! Ich steh auf Wilde.", er, diesmal ein anderer, zwinkerte mir zu. Am liebsten hätte ich ihn angekotzt!
"Hey! Hört auf zu reden! Meine Ohren bluten schon! Wer seit ihr überhaupt?", mischte sich Katy ein.
Ich lächelte ihr, hoffentlich unbemerkt gegenüber den Jungs, dankbar zu. Sie nickte nur und wante sich dann wieder den vier zu.
Der mit dem Cap schaute sie genervt an.
"Wer bist du?", entgegnete er. Er klang leicht wütend. Oh Mann! Das konnte noch was werden!
"Ich habe zuerst gefragt!"
"Und das ist mir scheiß egal!", knurrte er. Ich schwör's! Er knurrte! Seine Kumpels pakten ihn an den Schultern und zerrten ihn leicht zurück.
"Ey Alte! Entweder du sagst es zuerst oder keiner sagt was!"
"Ist mir dich egal wer ihr seit!", antwortete Kat gelassen. Die hatte echt geduld!
"Sie sind die mega blöden Kumpels von Ryan", klärte ich sie auf.
Dieser Geschmack des Sieges brannte auf meiner Zunge, als ich die Gesichter der vier sah. Ich konnte mir ein höllisches grinsen nicht verkneifen. Mir kam es vor, als würde ich brennen. Brennen voller Macht! Doch dieses 'brennen' wurde sofort wieder gelöscht. Und zwar mit kaltem Café!
Der Typ mit dem Cap schüttete mir einen großen Becher voll kaltem Café über den Kopf. Mit voller Wucht!
"Sag mal spinnst du!", fuhr ich ihn an. Was bildete sich dieses Schwein eigentlich ein?! Doch der schaute mich nur böse an. MICH! Okay, ich hatte gerade eben etwas gesagt, was sie nicht so wollten. Aber sie konnten ruhig erfahren das ihnen nicht die Welt gehörte!
"Das sagt die richtige!", konterte er. Ich hätte ihn UMBRINGEN können! Voller Wucht schleuderte ich ihm ein kleinen Becher an den Kopf, schupfte ihn weg und schmiss alles um, was am Stand stand! Dann rannte ich in die Kirche. Voller Café und nicht mehr mitbekomment, wie dieser Kumpel von Ry erschrocken nach hinten taumelte und mit dem Kopf gegen einen spitzen Gegenstand stieß.
Und auch nicht, wie er mit der Rettung weg gebracht wurde! Ich war gewalttätig geworden! Hilfe!

My best friends brotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt