Die Gruppe war erfolgreich von der Mission zurückgekehrt. Erfolgreich! Lexa war nur zum Heulen zumute, wenn ihr der kleine Junge in den Sinn kam. Die Chonsaner dagegen verließen lachend das Raumschiff. Widerwärtige Kreaturen. Es waren nur noch Bidziil, Niyol und sie selbst an Bord. Die große breite Echse zischte Alexandras Beschützer etwas zu, worauf dieser zögerlich ausstieg. Verdammt, wieso ließ er sie mit diesem Monster hier allein zurück? Bidziil nahm seinen Helm ab, dann zog er den von Lexas Kopf runter. Aufmerksam studierte er ihr verheultes Gesicht. Dabei gab er selbst keine Gefühle preis.
„Er hat nicht gelitten", sagte er nur und wandte sich zum Gehen.
Woher kannte der Mistkerl ihre Gedanken? Klar, die Tränen in ihren Augen waren ein deutlicher Hinweis. Doch warum sprach er es überhaupt an?
„Sorg dafür, dass dir nachher niemand etwas ansieht." Weg war er. Lexa setzte ihren Helm wieder auf und verließ ebenfalls das Raumschiff. Niyol erwartete sie bei seinem Gleiter. Stumm stieg sie ein. Erleichterung breitete sich in ihrem Herzen aus, je weiter sie sich vom Landeplatz entfernten. Zuhause angekommen, rannte sie ins Haus, nahm saubere Kleidung und flüchtete in die Höhle. Beim unterirdischen See riss sie sich die Klamotten vom Leib und tauchte in das kühle Nass ein. Unter Wasser war es friedlich. Keine Geräusche, die an ihre Ohren klangen, nur das Rauschen ihres Blutes war zu hören. Sie öffnete die Augen. Durch das glasklare Wasser sah das Mädchen, wie sich das Licht der Lampen in schillernde Farben brach. Für immer hier unten zu bleiben, warum war das nicht möglich?
Weil du kein Fisch bist, meine Liebe.
Oh man, da war sie mal wieder. Ansonsten hatte sie sich in der letzten Zeit wenig gemeldet.
Was hältst du von Bidziils seltsamen Verhalten?
Welches meinte ihre innere Stimme? Der Arsch war immer seltsam. Lexa schnaubte empört, was sich als eine dämliche Idee herausstellte. Prustend und hustend tauchte sie auf.
„Alles in Ordnung?", erklang sofort die besorgte Stimme ihres besten Freundes, der zu einer Gruppe von Kindesmördern gehörte.
„Nein", fauchte die Brünette zurück. Dann schwamm sie etwas weiter von ihm weg. Doch er folgte ihr am Rand. Ins Wasser würde er nie freiwillig kommen.
„Du solltest das gar nicht sehen. Bidziil wollte dich da heraushalten. Deswegen war er so dagegen, dich mitnehmen zu müssen", versuchte der Chonsaner seine Freundin zu besänftigen.
„Wusste gar nicht, dass du so dicke mit dem Mörder bist." Das Mädchen würdigte ihn keines Blickes.
„Er ist nicht so bösartig, wie du immer denkst. Er... ich, ach verdammt." Hätte er Haare, würde er sich die vermutlich raufen. Stattdessen schnaubte er genervt.
„Komm einfach aus dem Wasser raus und geh mit mir ins Haus. Dort können wir in Ruhe reden. Außerdem müssen wir uns fertigmachen. Der Sieg wird heute gefeiert."
Der Sieg! Sieg? Die Feier würde ohne sie stattfinden. Sie verspürte nicht die geringste Lust, mit Mördern zu feiern. Lexa holte tief Luft und tauchte wieder unter. Ihre Lungen waren vom ständigen Training exzellent trainiert. So hatte sie sich in den letzten Monaten einen Spaß daraus gemacht, immer länger unter Wasser zu bleiben. Eine Minute war für sie kein Problem mehr. Das Mädchen fing langsam an zu zählen.
48 – 49 – 50
Zwei Hände packten sie an der Hüfte und rissen sie an die Wasseroberfläche. Die dicken schwarzen Fingernägel bohrten sich dabei in ihre Haut.
„Du tust mir weh", fauchte Lexa Niyol an.
„Dann jag mir verdammt nochmal nicht so einen Schrecken ein." Der Chonsaner trug das zappelnde Mädchen aus dem Wasser. Statt sie auf dem Höhlenboden wieder auf ihre eigenen Füße zu stellen, schleppte er sie zurück ins Haus. So nackt und nass, wie Lexa war, warf er sie aufs Bett. Dann zerrte er sich seine durchtränkten Klamotten vom Leib, die an ihm klebten, wie eine zweite Haut. Apropos Haut. Seine Schuppen schimmerten bläulich. Das kalte Wasser hatte ihn trotz des kurzen Moments sofort ausgekühlt. Abtrocknen und neue Kleidung half da sicher nicht. Alexandra seufzte.
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Der Basterianer
FantasyGestaltwandler? - Existieren nicht. Außerirdische? - Existieren ebenfalls nicht. Gestaltwandelnde Außerirdische? - Auf gar keinen Fall! Gestaltwandelnde Außerirdische, die ein Menschenmädchen als Mate wollen? - Jetzt reicht es aber! Dabei hatte Ale...