„Yiska verspätet sich etwas", teilte Niyol ihnen mit, dabei stellte er das Essen auf den Tisch. Es duftete herrlich, vor allem das Fleisch, das mutterseelenallein in einer extra Schüssel am weitesten von Lexa entfernt stand.
„Darf sich vermutlich von Dezba anhören, was er Nizhoni erzählen soll. Ich werde beim Unterricht anwesend sein. Trainiere du bitte das Team", brummte der Ältere.
„Und du lässt die Finger vom Fleisch. Du hattest genug Protein für ein paar Tage." Bidziil gab der Brünetten einen Klaps auf die Hand. In dem Moment, in dem sie ihn abgelenkt vermutete, hatte sie versucht, ein wenig von dieser lecker duftenden Köstlichkeit zu schnappen. Doch wieder hatte er sie erwischt.
„Ja Papi", murrte Lexa, biss sich dann direkt auf die Zunge. Sie benahm sich zu respektlos ihm gegenüber. Nervös sah sie zu ihm rüber. Zu ihrer Überraschung umspielte ein kleines Lächeln seine Lippen.
„Braves Mädchen. Nun iss dein Gemüse." Sanft strich die große Echse über ihre Haare.
Grünzeug. Igitt. Etwas lustlos aß sie die Portion. Zwischendurch schielte sie immer mal wieder auf die anderen Teller. Als Bidziil nach einiger Zeit aufstand, schnappte sie sich blitzschnell ein Stückchen Fleisch, das auf seinem Teller lag. Doch sie hatte die Rechnung ohne das Reptil gemacht. Bevor ihre Hand auch nur in die Nähe ihres Mundes kam, hatte es das Mädchen bereits am Handgelenk gepackt und zog sie vom Tisch hoch, so dass sie vor ihm stand. Tadelnd sah er ihr in die Augen. Beschämt senkte Lexa den Kopf.
„Du solltest wirklich anfangen, auf mich zu hören", dröhnte seine tiefe Stimme.
„Es tut mir leid", erwiderte sie leise.
„Ich habe dir doch gesagt, dass sie nicht zu bändigen ist, wenn es Fleisch gibt," schaltete Niyol sich ins Gespräch ein. Was hatte er Bidziil alles erzählt? Lexa entschloss sich, die Probe aufs Exempel zu machen.
„Dann hat er dir doch sicher auch verraten, dass ich gern nackt im unterirdischen See schwimme."
„Niyol!", brüllte der Chonsaner vor Lexas Nase los. „Was läuft da, von dem ich nichts weiß?"
„Es läuft nichts, aber ich habe dich nicht grundlos gestern gebeten, dass du meine kleine Schwester aufnimmst." Das schmalere Reptil schaute entschuldigend zum Breiteren.
Ihr Teamleiter legte seinen Zeigefinger unter Lexas Kinn und drückte es hoch, so dass das Mädchen ihm in seine stürmischen grauen Augen sah.
„Das darf es auch nicht." Das Reptil vor ihr bebte ein wenig. Alles deutete darauf hin, dass er Mühe hatte, die Kontrolle zu bewahren. „Es ist zu gefährlich für Nizhoni." Sanft strich er der Brünetten über die Haare.
Zu gefährlich? Was meinte er damit? Fragend sah sie ihn an, doch er schüttelte nur den Kopf. Ein Blick zu Niyol verriet Lexa, dass sie ihn ebenfalls nicht fragen brauchte. Verdammt. Warum wurde ihr alles verheimlicht?
Einige Zeit später saß sie nur mit dem alten Fossil am Tisch, dass ihr etwas über das Leben im All erzählte. Hatte sie früher Bidziil insgeheim als Dinosaurier bezeichnet, so tat ihr der Vergleich angesichts Yiska leid. Denn der war wahrhaftig steinalt. Zweihundertdreiundsiebzig Jahre. Seine vermutlich einstmals grün leuchtenden Schuppen hatten vor langer Zeit ihre Farbe verloren. Mittlerweile war es eher eine Mischung aus grau und beige. Seine Augen lagen tief in ihren Höhlen, die hängenden Lider gäben ihm ein nahezu trauriges Aussehen, wenn er Lexa nicht die gesamte Zeit über mit einem stechenden Blick beobachtete. Er war strenger als all ihre Lehrer von der Erde zusammen. Bei ihm wäre normaler Schulunterricht sicher die Hölle gewesen. Er erwartete ernsthaft, dass sie sich sofort alles merkte.
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Der Basterianer
FantasyGestaltwandler? - Existieren nicht. Außerirdische? - Existieren ebenfalls nicht. Gestaltwandelnde Außerirdische? - Auf gar keinen Fall! Gestaltwandelnde Außerirdische, die ein Menschenmädchen als Mate wollen? - Jetzt reicht es aber! Dabei hatte Ale...