Und hier haben wir den Grund, warum ich von meiner ursprünglichen Erzählperspektive, dem Ich-Erzähler, abgewichen bin und 20+ Kapitel umgeschrieben habe, damit ich den personalen Erzähler in der 3. Person nutzen konnte. 😆😆😆😆
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Die junge Basterianerin folgte zögernd ihren Eltern in den imposanten Bau, in dem die Feier am heutigen Tag stattfand. Nie hätte sie sich träumen lassen, einmal diesen Ort oder überhaupt den Planeten zu betreten. Geistesabwesend rieb sie über die Stelle an ihrem Arm, in den die spitze Nadel sich gebohrt hatte. Ihre Eintrittskarte in eine bessere Welt, in die Heimat ihrer Vorfahren.
„Nun komm schon." Ihre Mutter packte sie am Arm und zerrte sie den langen Gang von der Eingangshalle entlang, eine Treppe hinauf, eine andere hinab, mal kreuz, mal quer. Wie sollte sie sich hier den Weg merken? Ihr Fuß blieb am samtenen roten Läufer hängen und sie stolperte vorwärts.
„Wieso haben wir dich bloß mitgenommen? Du machst uns vor unserem neuen Alpha und seiner Luna nur lächerlich!", fauchte die Mutter und warf dem Mädchen einen enttäuschten Blick zu. „Vom Augenblick deiner Geburt an warst du eine Enttäuschung und eine Schande für uns. Ich hoffe wirklich, dass sich heute ein Männchen deiner erbarmt und du nicht mehr meine Sorge bist." Sie ließ ihre völlig entgeisterte Tochter ohne ein weiteres Wort stehen und verschwand zusammen mit dem Vater.
Das Mädchen starrte auf ihre Fußspitzen. Mühsam unterdrückte sie ein Schluchzen. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Die Worte ihrer Eltern waren keine Überraschung und doch schmerzten sie. Vom Augenblick ihrer Geburt an hatten sie ihr gezeigt, wie sehr sie das eigene Kind verabscheuten, weil sie nicht der Norm entsprach. Die junge Basterianerin sah auf ihre Hände. Schneeweiß. Wie ihre Arme, Beine und der Bauch. Seufzend löste sie ihre lange, wellige Mähne aus dem strengen Zopf und spielte mit den Strähnen. Links rotbraunes Haar, das im Sonnenlicht rötlich glänzte, rechts so schwarz wie die Nacht und in der Mitte weiße Haarsträhnen. Ihr Gesicht war ebenfalls dreifarbig, so wie ihr Rücken. Noch nie zuvor hatte es bei ihrem Volk ein Weibchen mit mehr als einer Farbe gegeben. Sie war wahrhaftig eine Schande für ihre Spezies. Kein Wunder, dass ihre Eltern sich den perfekten Plan zurechtgelegt hatten, um sie loszuwerden. Sie schluckte schwer und sah hoch. Irritiert kräuselte sie die Nase. In welche Richtung waren sie verschwunden? Ein Geräusch drang an ihr Ohr. In ihrem Nacken kribbelte es unerträglich, die Nackenhaare sträubten sich, warnten sie vor einer sich nähernden Gefahr.
„Na sieh mal einer an. Wen haben wir denn da?" Die näselnde Stimmlage eines Mannes ließ sie zusammenzucken. Wie betäubt verharrte sie regungslos auf der Stelle, obwohl eine Stimme in ihrem Kopf sie anbettelte, sofort zu fliehen.
„Ein rolliges, unmarkiertes Weibchen, ganz für mich allein. Heute muss mein Glückstag sein." Das Männchen schob sich in ihre Sicht, fixierte sie mit seinem Blick wie das Raubtier die Beute. Ihr wurde abwechselnd heiß und kalt. Niemand außer ihnen beiden hielt sich in diesem verlassenen Teil des Gebäudes auf. Die Erkenntnis traf sie hart und aus dem Hinterhalt, wie ein Faustschlag ins Gesicht. Ihre Eltern hatten sie absichtlich hergeführt, damit ihr Geruch ein paarungswilliges Männchen anlockte.
Sie musterte kurz den Basterianer vor sich, der flehmte und ihren schlanken Körper in Augenschein nahm. Sein Grau wirkte verwaschen, seine Zähne vom Alter vergilbt. Ein leises Grollen entwich ihrer Kehle. Der konnte glatt ihr Großvater sein!
„Vielleicht nicht das hübscheste Weibchen, das heute anwesend ist, aber jung genug, um mir viele gesunde Söhne zu gebären." Er leckte sich über die Lippen, näherte sich ihr bedrohlich. Seine Iriden verdunkelten sich. Die Gier, sie ihm zu unterwerfen, blitzte aus ihnen hervor. Ein Ruck ging durch den Mädchenkörper. Sie drehte sich auf dem Absatz um und sprintete davon.
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Der Basterianer
FantasyGestaltwandler? - Existieren nicht. Außerirdische? - Existieren ebenfalls nicht. Gestaltwandelnde Außerirdische? - Auf gar keinen Fall! Gestaltwandelnde Außerirdische, die ein Menschenmädchen als Mate wollen? - Jetzt reicht es aber! Dabei hatte Ale...