Kapitel 41 ✔️

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Chu-Lah ballte unauffällig die Hände zu Fäusten. Nicht nur, dass sein Weibchen erneut nicht auf ihn gehört hatte und in diesem Moment seelenruhig auf die Echsen zumarschierte, nein, sie tat es ausgerechnet in ihrer Pantherform. Misstrauisch scannte er die Chonsaner nacheinander mit seinem Blick. Fürs Erste schien keiner von ihnen darauf aus zu sein, seine Gefährtin anzugreifen. Dennoch behielt er sie weiterhin im Auge, für den Fall, dass sie es sich anders überlegten.

Eine andere Angelegenheit gefiel ihm genauso wenig. Er bemerkte ein leichtes Zittern, das über Nizhonis Flanken verlief. Sie hatte bereits am Vortag über ein Unwohlsein geklagt und kaum etwas gegessen. Davon abgesehen, hatte sie die meiste Zeit des Flugs sich geweigert, ihre humanoide Form anzunehmen. Die Schwangerschaft bereitete ihr zusehends Unannehmlichkeiten. Ihm missfiel, dass sie sich diesem Stress, den das Treffen mit den Chonsanern mit Sicherheit hervorrief, aussetzte. Er schnalzte ungehalten mit der Zunge. Niyol warf ihm einen prüfenden Blick zu, richtete dann seine Aufmerksamkeit wieder auf Nizhoni.

„Wir sollten sie bald wieder an Bord bringen", raunte dieser ihm zu. Er sorgte sich ebenfalls um ihre Gesundheit.

„Ihre Unruhe gefällt mir nicht", erwiderte Chu-Lah, studierte dabei eingehend ihre Körperhaltung. Fortwährend achtete er auf jedes noch so winzige Muskelzucken, bemerkte damit zu spät, dass die Reptilien aus ihrer Starre erwachten. Der Kleinste von ihnen stürmte als Erster auf Nizhoni zu und schlang seine Arme um ihren Hals. Schluchzend rutschte er an ihre Brust gelehnt auf den Boden, wirbelte dabei ein wenig Staub auf, der vom leichten Wind hinweggetragen wurde wie die Bedenken der restlichen Chonsaner. Einer nach dem anderen begrüßte nun seine Gefährtin, kuschelte sich an sie und streichelte ihr samtenes Fell. Der Basterianer knurrte verbissen.

„Mach dir keine Sorgen. Die Jungs werden ihr nichts tun. Sie ist wie eine kleine Schwester für sie." Niyol legte ihm zur Beruhigung die Hand auf die Schulter. Ungehalten schüttelte er sie ab.

„Es reicht mir schon, dass ich ihre Aufmerksamkeit mit dir teilen muss." Chu-Lah schnaubte kurz, strich sich nervös über die Haare. Nahm das Zittern ihres Körpers zu?

„Was willst du erst machen, wenn eure Tochter geboren ist? Da wirst du sie Tag und Nacht teilen müssen."

„Das ist was völlig anderes", brummte der Basterianer. Er sah stirnrunzelnd zu seinem Begleiter, der vergnügt grinste.

„Komm schon Nizhoni, du musst dich für die Geburt zurückverwandeln." Der kleinste Chonsaner tastete vorsichtig den zitternden Bauch der mittlerweile auf dem Boden liegenden Basterianerin ab. „Schirmt unsere kleine Schwester von den neugierigen Blicken der Hunde ab." Er hockte sich zu ihrem Kopf, strich ihr sanft über die Stirn. „Na los, du Dickkopf. Du willst nicht, dass dein Welpe in seiner Pantherform geboren wird. Dann ist er viel agiler, als in seiner humanoiden Form. Da willst du nicht gleich hinterherrennen wollen, wenn du die Geburt gerade hinter dich gebracht hast."

Chu-Lah schmunzelte über die Worte und den bettelnden Tonfall des Chonsaners. So anders, viel freundlicher als die Reptilien, mit denen er bisher zu tun gehabt hatte. Auch die anderen Echsen standen oder hockten besorgt um Nizhoni herum. Sie alle sorgten sich um seine Gefährtin. Wärme breitete sich in seiner Brust aus, sein Rücken straffte sich und seine Schultern fühlten sich leichter an. Die Sorgen in Bezug auf Bidziils und Niyols altes Team stellten sich als unbegründet heraus.

„Niyol, mach was. Vielleicht hört sie auf dich." Der Größere, der der Anführer des Teams zu sein schien, sah hilfesuchend zu ihnen. Der Angesprochene schüttelte den Kopf, gab dem Basterianer einen kleinen Stupser.

„Deine Gefährtin, dein Problem", äußerte er schulterzuckend. Chu-Lah nickte. Nizhoni war störrisch und schaffte es oft, selbst seiner Alpha-Aura zu widerstehen. Doch bereitete ihr die Endphase der Schwangerschaft genug Stress, dass er seinen natürlichen Einfluss geltend machen konnte. Mit stolz erhobenem Haupt und gestrecktem Rücken trat er in den Kreis der Reptilien, die ihm, einem Anführer gebührend, mit geneigtem Kopf Platz machten.

Der BasterianerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt